von Sven Weisenhaus ...Herzlich Willkommen war den Märkten das QE3, welches gestern von der Fed bekanntgegeben wurde. Damit ist die US-Notenbank meinen Erwartungen gefolgt, dich ich aufgrund der Analyse der US-Preisdaten gestern verkündet habe - nämlich dass ich keinen Grund sehe, warum die Fed der EZB nicht folgen sollte ("QE3, ick hör Dir klopfen").

Wenn Sie meinem Beitrag über die Preisentwicklung in den USA gefolgt sind, darf ich Ihnen zu schönen Gewinne an den Aktien- und Rohstoffmärkten gratulieren ("Never fight the Fed! Never fight the ECB!").

Was hat die Fed beschlossen und warum?

Doch was hat der Ausschuss rund um Ben Bernanke eigentlich genau beschlossen und warum? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich Ihnen das Statement, welches die US-Notenbank Fed gestern zum Sitzungsergebnis veröffentlicht hat, einmal übersetzt.

Zur Entwicklung der US-Wirtschaft

Das Federal Open Market Committee gab zu seinem heutigen Sitzungsergebnis an, dass:

• sich die wirtschaftlichen Aktivitäten der USA in den letzten Monaten weiter in einem moderaten Tempo erweitert haben.
• Das Beschäftigungswachstum allerdings habe sich nur langsam entwickelt und die Arbeitslosenquote sei auf einem hohen Niveau geblieben.
• Während sich zwar die Ausgaben der privaten Haushalte verbessert haben, scheint sich das Wachstum der Anlageinvestitionen der Unternehmen verlangsamt zu haben.
• Die Wohnungswirtschaft habe weitere Anzeichen einer Verbesserung gezeigt, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus.
• Die Inflation wurde gedämpft, obwohl die Preise für einige wichtige Rohstoffe kürzlich gestiegen sind. Die längerfristigen Inflationserwartungen seien stabil geblieben. Der Ausschuss erwartet, dass sich die Inflation auf mittlere Sicht wahrscheinlich auf oder unter ihrem 2-Prozent-Ziel bewegen wird.

Sorge über das weitere Wirtschaftswachstum

Der Ausschuss sei besorgt, dass ohne weitere politische Stimulationen das Wirtschaftswachstum möglicherweise nicht stark genug sei, um eine anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktlage zu generieren. Darüber hinaus gäbe es durch die globalen Finanzmärkte erhebliche Abwärtsrisiken für die Konjunkturaussichten.

Fed weitet ihr Aufkaufprogramm aus - QE3 ist beschlossen

Um eine stärkere wirtschaftliche Erholung zu unterstützen, stimmte der Ausschuss heute dem Erwerb zusätzlicher "Mortgage-Backed Securities" in Höhe von 40 Milliarden Dollar pro Monat zu. Der Ausschuss wird zudem seine bisherige Politik beibehalten, Rückzahlungen aus dem Bestand aufgekaufter Papiere zu reinvestieren.
Diese Aktionen werden gemeinsam die Bestände längerfristiger Wertpapiere um ca. 85 Milliarden Dollar pro Monat erhöhen. Damit soll der Druck auf die längerfristigen Zinsen beibehalten werden um die Hypothekenmärkte zu stützen.

Gewehr bei Fuß

Der Ausschuss wird die Informationen über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in den kommenden Monaten genau beobachten. Wenn sich die Aussichten für den Arbeitsmarkt nicht wesentlich verbessern, wird der Ausschuss weitere Käufe von "Mortgage-Backed Securities" vornehmen und gegebenenfalls zusätzliche Ankäufe von Vermögenswerten und andere politischen Instrumente einsetzen, bis eine Verbesserung im Kontext mit Preisstabilität erreicht wird.

Leitzins bleibt bis 2015 unverändert

Insbesondere hat der Ausschuss heute auch beschlossen, das Zielband für den Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent zu halten und er geht zudem davon aus, dass dieses außergewöhnlich niedrige Niveau der Federal Funds Rate wahrscheinlich mindestens bis Mitte 2015 beibehalten wird.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de