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Philharmoniker Depot

09.09.13 Die Schwellenländer basteln an ihrem Währungs-Vulkanausbruch

von Thomas Kallwass ...Wenn über Wochen, Monate oder gar Jahre der Wechselkurs manipuliert wird, baut sich am Markt ein hoher Druck auf. Dieser Druck entweicht schlagartig, sobald der Deckel des Topfes geöffnet wird - also sobald der Fonds seine Marktinterventionen nicht mehr durchführen kann.

Die Bank of England verbrannte sich bereits die Finger

Vielleicht hätte man einmal die Bank of England fragen sollen, welche Erfahrungen sie mit dem Kampf gegen eine Währungsabwertung machte. Sie versuchte vor 21 Jahren, die Abwertung des überbewerteten Pfunds zu stoppen. Dazu musste die Bank of England Devisen verkaufen und die eigene Währung am Markt ankaufen. Da die Fremdwährungsreserven der Notenbank bald erschöpft waren, musste der Versuch Mitte September 1992 aufgegeben werden. In den folgenden Wochen wertete das Pfund gegenüber der Deutschen Mark um 25% ab.

Die Bank of England setzte damals Devisenreserven im Wert von 27 Milliarden Pfund ein und machte einen Verlust von 3,4 Milliarden Pfund.

Einfacher zu haben sind Währungsabwertungen

Bedeutend einfacher haben es Notenbanken, die die eigene Währung abwerten wollen. Denn dann stehen den Notenbanken unbegrenzte Mittel zur Verfügung - das eigene Geld. Um die eigene Währung abzuwerten, müssen Devisen angekauft und die eigene Währung verkauft werden. Da die eigene Währung in beliebiger Menge erschaffen werden kann, könnte eine Notenbank theoretisch unendlich lange am Markt zuungunsten der eigenen Währung intervenieren. Die Schweizer Nationalbank hält zum Beispiel seit zwei Jahren umfassende Marktinterventionen zur Schwächung des Franken durch.

Markteingriffe schwächen die Währung langfristig

Doch die Schwellenländer wollen nicht abwerten, sondern die Abwertung der eigenen Währung stoppen. Damit stehen sie vor dem gleichen Problem wie die Bank of England: Sie müssen ihre Devisenreserven opfern und ihre eigene, international unbeliebter werdende, Währung ankaufen. Sind die Devisenreserven aufgebraucht, stoppt der Markteingriff und die Währung wertet doch noch ab. Die Notenbank hat dann jedoch ihre Devisenreserven verspielt und die eigene Währung damit noch stärker geschwächt, als es der Markt allein je gekonnt hätte.

Trader profitieren vor allem langfristig vom Plan der Schwellenländer

Trader können vom neuen Fonds kurzfristig nicht profitieren, langfristig aber sehr wohl. Beim Trading ideal sind möglichst große und kurzfristige Kursschwankungen. Die wird der Fonds der Schwellenländer kurzfristig verhindern. Doch langfristig können Trader profitieren - wenn die Markteingriffe gestoppt werden. George Soros verdiente rund eine Milliarde Dollar mit seinen Spekulationen gegen das britische Pfund im Jahr 1992.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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