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Philharmoniker Depot

11.10.13 Janet Yellen – Geldpolitische Taube an der Geldkanone

von Mr N. N. ...Leider, leider, leider. Erinnern Sie sich? Mein hoch geschätzter Kollege, Bill Bonner, bewarb sich ja um den mächtigsten geldpolitischen Posten der Welt. Es ging um nichts weniger als die Nachfolge von Ben S. Bernanke, der Ende Januar 2014 seinen Posten an der Spitze der US-Notenbank Federal Reserve räumen wird.

Präsident Obama rief nicht an

Am Mittwoch dieser Woche war es dann so weit. Der US-Präsident höchstpersönlich präsentierte die erste Frau an der Spitze der fast 100 Jahre alten US-Notenbank. Die bisherige Vize-Chefin, Janet Yellen, soll nun also die Nachfolge von Ben S. Bernanke antreten. Leider nahm der US-Präsident das Angebot von Bill Bonner nicht an. Das Telefon von Mr Bonner blieb still. Vielleicht, vielleicht ist die Zeit ja noch nicht wirklich reif für eine Persönlichkeit wie Bill Bonner an der Spitze der mächtigsten Notenbank der Welt.

Frau Yellen ist 67 Jahre; kaum vorstellbar, dass sie mehr als zwei Amtszeiten in diesen unruhigen Krisenzeiten am mächtigsten Geldhebel der Welt bleiben wird. Gut möglich, dass die breite Öffentlichkeit erst dann nach Persönlichkeiten wie Bill Bonner, die seit vielen Jahren scharfe Kritik am wilden Treiben der US-Zentralbanker üben, lechzen wird. Wir werden sehen.

Sachwalterin der kleinen Leute?

Wie auch immer, im Rahmen der offiziellen Nominierung sagte der US-Pärsident, dass Frau Yellen als Fed-Vizevorsitzende drei Jahre lang eine treibende Kraft gewesen sei, um die Erholung voranzubringen. Sie verstehe beide Seiten des dualen Mandats der Notenbank, die Inflation in Schach zu halten und neue Beschäftigung zu schaffen. Yellen verstehe die menschlichen Kosten", wenn Amerikaner keine Stelle fänden. Wortwörtlich fügte Obama hinzu:

Die amerikanischen Arbeiter und Familien werden in Janet einen Sachwalter ihrer Interessen haben."

Frau Yellen sagte, dass die Fed allen Amerikanern helfen müsse. Zu viele Amerikaner fänden immer noch keine Stelle und sorgten sich, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollten.

Schweres Erbe

So weit also die offiziellen Äußerungen. In der Tat, Frau Yellen übernimmt vom Helikopter Ben ein schweres Erbe. Und es scheint sicher, dass die erwiesene geldpolitische Taube als mächtigste Frau an der Dollar-Druckerpresse in stürmischen Zeiten wie diesen nicht zögern wird, noch expansivere und ultra-lockerere Geldpolitik zu betreiben. Da wird es sicherlich kein Tabu geben, das nicht gebrochen werden wird. Vielleicht verkündet sie ja gleich Anfang 2014, dass das Volumen der Anleihenkäufe von monatlich 85 auf 100 Milliarden US-Dollar gesteigert werden wird. Ob Sie damit wirklich Sachwalterin der kleine Leute sein wird?

Verheerendes Urteil vom Chefvolkswirt der Commerzbank

Höchst interessant, dass mit dem Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, ein Vertreter der deutschen Finanzbranche klar Stellung zur Nominierung von Frau Yellen bezog. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (Ausgabe vom gestrigen Donnerstag) sagte Krämer, dass Yellen wie kaum jemand anderes eine Politik des billigen Geldes vertrete. Sie glaube, die US-Arbeitslosigkeit mit einer Nullzinspolitik absenken zu können. Dabei habe ja die US-Notenbank durch eine viel zu lockere Geldpolitik erst die Schuldenblase geschaffen, unter deren Platzen die US-Wirtschaft noch immer leide.

Unter Yellen an der Spitze werde der dringend nötige Ausstieg aus der lockeren US-Geldpolitik quälend langsam" - wenn überhaupt - über die Bühne gehen. Es bestehe das Risiko, dass die US-Notenbank unter der Präsidentin Yellen Vermögenspreise wie Aktienkurse oder Hauspreise in die Höhe treibe und die Saat für die nächste große Krise lege.

Ja, es stellt sich schon die Frage, ob Frau Yellen wirklich Sachwalterin der kleinen Leute werden kann...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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