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Philharmoniker Depot

26.03.14 EZB-Chef Mario Draghi – Euro als Insel der Stabilität

Gestern war es mal wieder so weit. Der Präsident der EZB, Mario Draghi, meldete sich anläßlich einer Rede in der französischen Hauptstadt zu Wort. Unter anderem ging der Italiener in Paris auf die Bedeutung des Euro-Wechselkurses auf die Preisstabiliät ein.

Eurokurs im Visier der EZB

Herr Draghi betonte, dass die EZB die aktuelle Stärke des Euro sehr genau beobachte. Er führte diesbezüglich weiter aus, dass der Wechselkurs für die Notenbank generell sehr wichtig sei, um das Mandat der Preisstabilität zu erfüllen. Der Wechselkurs sei sehr bedeutsam für die Preisstabilität und das Wirtschaftswachstum. Das sei der Grund, warum die EZB die Entwicklung sehr genau im Visier habe. Höchst interessant, dass der Italiener gestern ganz offen sagte, dass der Wechselkurs kein politisches Ziel sei. Ein Schelm, wer nun daran denkt, dass die Club-Med-Mehrheit im EZB-Rat eher tendenziell einen schwächeren Euro-Wechselkurs in Relation zum US-Dollar sehen würde, um damit den Exporteuren in den südlichen Krisenstaaten der Euro-Zone zu helfen.

Gründe für die jüngste Euro-Stärke

Herr Draghi ging gestern in Paris auch auf die Gründe der aktúellen Stärke des Euro ein. Allen voran seien es seiner Ansicht nach externe Faktoren, die für die Euro-Stärke verantwortlich seien. Er nannte in dem Kontext Faktoren wie die geldpolitische Entwicklung in Japan bzw. die Währungsturbulenzen in vielen Schwellenländern. Hinzu käme laut Draghi, dass seit dem Jahr 2012 das Vertrauen in die Euro-Zone wieder zurückkehren würde. Auch diese Entwicklung habe dazu beigetragen, dass der Euro wieder erstarkt sei. Wortwörtlich sagte Herr Draghi:

"Der Euro wird als eine Insel der Stabilität angesehen.“

Angeblich keine Gefahr einer Deflation

Draghi ging auch auf das Mega-Thema Deflation in der Euro-Zone ein. Seiner Meinung nach seien die Risiken für eine Deflation nach wie vor begrenzt. Er räumte zwar ein, dass die Teuerungsrate schon seit geraumer Zeit deutlich unter dem EZB-Ziel von knapp zwei Prozent liegen würde. Zuletzt meldete ja Eurostat eine Teuerungsrate im Januar bei lediglich 0,7 Prozent. Draghi führte aber aus, dass aktuell die Teuerungsraten auch in anderen Währungsräumen niedrig seien. Trotz alledem gebe es keine Hinweise, dass die Verbraucher in der Euro-Zone ihre Käufe hinauszögern würden, da sie auf fallende Preise hoffen und diese auch erwarten würden.

Produktionslücke wird angeblich geschlossen

Auch im Hinblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung zeichnete Draghi ein optimistisches Bild. Herr Draghi erwartet, dass die akkommodierende Geldpolitik der EZB in der Wirtschaft der Euro-Zone zunehmend ihre Wirkung entfalten werde. Er prognostiziert ferner, dass die Geldpolitik ihren Einfluss auf den Konjunkturzyklus wiedererlangen werde, und dass die akkommodierende Haltung die schrittweise Schließung der Produktionslücke in den kommenden Jahren unterstützen werde. Allerdings räumte der Italiener ein, dass im Falle von Abwärtsrisiken für das optimistische Szenario die EZB bereit stehen würde, weitere geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen.

Wortwörtlich brachte es Draghi wie folgt auf den Punkt:

„Wir werden alles machen, was notwendig ist, um Preisstabilität zu gewährleisten.“

Offen bleibt allerdings, ob die Draghi-EZB gegen die starken deflationären Tendenzen in den Krisenstaaten im Süden wird tatsächlich etwas ausrichten können...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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