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Philharmoniker Depot

11.04.14 US-Notenbank im Focus – Verzögert sich die Zinswende?

Massenmedial wurde ja in jüngster Vergangenheit des öfteren über eine mögliche US-Zinswende geschrieben. Allerdings dürfte auch in dem Kontext die Hoffnung größer als die realistische Chance auf eine wirklich nachhaltige Wende sein. Das wurde einmal mehr durch die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Zinssitzung des Offenmarktausschusses deutlich.

Keine Hoffnnung auf rasche Wende

Höcht interessant ist nun schon, dass in den aktuellen Protokollen die US-Notenbanker die Hoffnung auf eine Zinswende deutlich bremsten. Marktbeobachter gehen nun davon aus, dass ein erster Zinsschritt nach oben keinesfalls schon in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 erfolgen wird. Sondern frühestens im zweiten Halbjahr 2015. Wenn überhaupt. Der Ökonom Sosnick vom Wertpapierhandelshaus Timber Hill/Interactive Brokers brachte es laut Reuters wie folgt auf den Punkt:

"Man kann Hoffnung schöpfen, dass die Fed konjunkturstimulierender agiert als bislang gedacht und diesen Kurs auch länger beibehält als bislang angenommen.“

Ja, schon seit 2008 wird der Leitzins der USA bei NULL bis 0,25 Prozent belassen. Zustäzlich betreibt die US-Notenbank derzeit weiter sog. Quantitative Easing (QE) im Volumen von sage und schreibe 55 Milliarden US-Dollar. Monat für Monat.

Weitere Lockerung durch die EZB

Im Gegensatz zu den USA ist ja in Europa von einer Zinswende nicht die Rede. Im Gegenteil, es geht nach wie vor um die Frage, ob und wann Mario Draghi und der EZB-Rat weiter lockern werden. Fakt ist jedenfalls, dass fast zwei Drittel der Teilnehmer der monatlichen Bloomberg- Umfrage erwarten, dass der Präsident der Europäischen Zentralbank die Geldpolitik bis Juni lockern wird. Von den Befragten erwartet knapp die Hälfte, dass der Italiener an der Spitze der EZB auf mehrere Maßnahmen zurückgreifen.

Was wird die EZB machen?

Spannend wird es nun werden, welche Maßnahmen Herr Draghi ergreifen wird. Hier ist das Spektrum sehr, sehr weit und der Phantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt.Vielleicht versucht es der EZB-Rat ja zunächst noch einmal mit einer Mini-Zinssenkung von 0,1 Prozent. Vielleicht will Draghi ja zunächst erst einmal kleinere Pakete an Krediten für kleinere und mittlere Unternehmen den Banken abkaufen.

Und last but not least wird es dann am Ende doch so sein, dass die sog. „Dicke Bertha“ wieder herausgeholt werden wird. Anders formuliert, massive Anleihekäufe wird es wohl erst dann geben, wenn Draghi und co. sich anders nicht mehr zu helfen wissen.

Zweifelsohne, wir leben in verrückten Zeiten.

Einzig sicher ist, dass es noch verrückter werden wird als wir uns dies heute vorstellen können...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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