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Philharmoniker Depot

07.05.14 Eurokrise – OECD empfiehlt der Draghi-EZB Nullzinspolitik

Oh oh oh – je näher die Sitzung des EZB-Rats rückt, umso mehr „Experten“ fühlen sich berufen, den Verantwortlichen im EZB-Rat ihren Rat zur Geldpolitik für die Eurozone mitzuteilen. Gestern war es die OECD, die ganz offen Empfehlungen aussprach.

Nullzinspolitik empfohlen

Also, die OECD rät dem EZB-Rat dazu, aufgrund der sehr tiefen Teuerungsrate in Europa nochmals eine Zinssenkung auf NULL Prozent vorzunehmen. Gestern sagte der stellvertretende Generalsekretär Tamaki, dass er der EZB raten würde, neue Maßnahmen zu ergreifen. Hintergrund dieser Empfehlung seien große Konjunkturrisiken, hohe Arbeitslosigkeit und enorme Staatsschulden, die diese Maßnahme notwendig machen würde. Folglich sei es der OECD zufole nun an der Zeit, den Leitzins von aktuell 0,25 Prozent auf NULL Prozent zu drücken.

Nullzins bis mindestens Ende 2015

Höchst beachtlich auch, dass die OECD der EZB auch nahe legt, wie lange sie die Nullzinspolitik betreiben solle. Also, Mario Draghi und co sollen den Leitzins für die Euro-Zone laut Empfehlung der OECD bis mindestens Ende 2015 bei NULL Prozent belassen. Damit aber nicht genug. Ferner sei es nun auch an der Zeit, den sogenannten Einlagezins für Banken, die ihre überschüssige Liquidität bei der EZB parken, negativ werden zu lassen. Und auch der Einlagezins solle bis mindestens Ende 2015 negativ sein. Diese Maßnahmen können der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zufolge dazu beitragen, das schwache Wachstum anzukurbeln.

Notfalls außergewöhnliche Maßnahmen

Und die OECD geht sogar noch einige Schritte weiter. Reichen die beiden genannten Maßnahmen nicht aus, um die Teuerungsrate etwas näher an die Zielmarke von zwei Prozent heranzuführen, müsse Mario Draghi und der EZB-Rat weitere außergewöhnliche Maßnahmen beschliessen. Und hier stellte die OECD gestern eine ganze Reihe an möglichen Optionen in den Raum. Einmal mehr werden gewaltige Geldspritzen für die Geschäftsbanken zu ultra-günstigen Konditionen ins Spiel gebracht. Die sog. Dicke Bertha lässt also wieder mal grüßen. Aber anscheinend sind die „Experten“ bei der OECD auch in dem Kontext sehr kreativ. Herr Tamaki erwähnte gestern, dass auch Ankäufe von Staats- oder Unternehmensanleihen oder Programme zur Förderung der Kreditvergabe der Banken an den privaten Nichtfinanzsektor denkbar wären.

Konkrete Emfehlung aus Brüssel

Interessant ist ja hier schon, dass laut Reuters das Institut Bruegel aus Brüssel der EZB empfiehlt, ein Aufkaufvolumen von sage und schreibe 35 Milliarden Euro pro Monat ins Auge zu fassen. Die EZB solle demnach Anleihen der Rettungsschirme EFSF und ESM kaufen, sowie der Europäischen Investititionsbank, der EU und von Unternehmen. Darüber hinaus solle die EZB auch Kreditverbriefungen aufkaufen. Nur am Rande sei erwähnt, dass auch das Bruegel-Institut der EZB rät, kraftvolle Maßnahmen zu ergreifen.

Ja, die Nervosität wie auch der Druck auf Mario Draghi steigt.

Und allem Anschein nach ist es nun schon so weit gekommen, dass Organisationen wie die OECD nicht mehr nur leise auf die Geldpolitiker einwirken. Und hinter den Kulissen werden sicherlich auch die Politiker der Krisenstaaten die Draghi-EZB zu weiteren Maßnahmen drängen.

So viel, oder so wenig also zur Unabhängigkeit der EZB....

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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