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Philharmoniker Depot

18.08.14 Eurokrise – Japanisierung am deutschen Rentenmarkt

Oh oh oh – wahrlich historische Zeiten, in denen wir leben. Ja, der Begriff epochale Zeitenwende trifft es sehr gut.Deutsche Renditen sacken noch weiter ab...

Am Ende der vergangenen Handelswoche beschleunigte sich die Japanisierung des deutschen Rentenmarkts abermals. Anders formuliert, die Renditen für deutsche Bundesanleihen erreichten neue historisch einzigartige Tiefs. Einige Zeitgenossen munkeln ja insofern schon sehr lange, dass Herr Schäuble und die Top-Beamten im Bundesfinanzministerium vor lauter Champagner-Laune kaum mehr zum Arbeiten kommen.

Fakt ist jedenfalls, dass schon am Donnerstag die historische Marke von einem Prozent bei der Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen unterschritten wurde.

Rendite nur noch bei 0,95 Prozent

Und am Freitag, genauer gesagt in den letzten Handelsstunden ging es im Zuge der Meldungen aus der Ukraine noch weiter nach unten. Parallel zum Dax-Absturz ging es mit den Renditen am deutschen Rentenmarkt steil bergab. Der maßgebliche Bund-Future erreichte mit einem Stand von 150,7 einen neuen historischen Rekord! Derweil verzinsen sich zehnjährige deutsche Bundesanleihen mit nur noch magersten 0,95 Prozent. Tiefer geht immer, so das Motto dieser wirren Krisentage im August 2014. Böse Zungen mögen hier ja klar auf den Punkt bringen, dass 0,95 Prozent immerhin noch eine klitzekleine Rendite ist in Relation zu den zweijährigen Bundesanleihen.

Negative Rendite

Wie zu Zeiten des bisherigen Höhepunkts der Eurokrise sind Investoren bereit, gänzlich auf eine Verzinsung zu verzichten und sind darüber hinaus sogar bereit, eine negative Nominal-Rendite in Kauf zu nehmen. In der Tat, der deutsche Bundesfinanzminister kann sich nicht nur zinsfrei refinanzieren, sondern muss 0,02 Prozent weniger zurückzahlen als ursprünglich ausgeliehen.

Ja, sie lesen völlig richtig: die Rendite zweijähriger deutscher Bundeslanleihen lag am Freitag bei MINUS 0,02 Prozent. Unglaublich, aber wahr. Und auch für fünfjährige Bundesanleihen gab es einzigartig wenig Rendite. Und zwar nicht einmal mehr 0,2 Prozent. Am Freitag fiel die Verzinsung auf magerste 0,19 Prozent.

Japanisierung geht weiter

Und in der Tat spricht nichts dafür, dass dieser Mega-Trend so schnell enden wird. Im Gegenteil, einige Auguren sehen gar noch deutlich tiefere Renditen voraus. Herr Jacobsen von der Saxo-Bank erwartet für das erste bzw. zweite Quartal 2015 erneut neue Rekordtiefs bei den Zinsen. Aber zunächst wird im zweiten Halbjahr 2014 der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt sich seiner Ansicht nach weiter verstärken. Seiner Enschätzung nach könnte es hier locker 25 bis 30 Prozent nach unten gehen.

Ja, die Japanisierung ist sicherlich der Mega-Trend der kommenden Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte. Und noch immer wird diese Zeitenwende von den meisten Zeitgenossen in deutschen Landen massiv unterschätzt...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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