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Philharmoniker Depot

26.09.14 Eurokrise – Banken vergeben weniger Kredite

Rumms – gestern ging es einmal mehr weiter runter mit den Renditen am deutschen Rentenmarkt. Bundesfinanzminister Schäuble darf sich weiter auf noch niedrigere Zinsen freuen.

Zinsen im freien Fall

Also, gestern ging die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 0,96 Prozent zurück. Bei den fünfjährigen ging es auf nur noch magere 0,17 Prozent zurück. Und last but not least der kurze Blick auf die zweijährigen Bundesanleihen. Hier liegt die Verzinsung aktuell bei MINUS 0,07 Prozent.

Ja, neue Normalität ist es auch, dass wir am kurzen Ende mit Negativ-Renditen leben müssen. Bis auf weiteres wohl.

Draghi in Sorge

Zur neuen Normalität gehört auch, dass trotz ultra-tiefer Zinsen die Banken weiter knausrig sind bei der Kreditvergabe. Oder anders betrachtet, potenzielle Kreditnehmer überlegen sich offenbar ganz genau, ehe es zur Darlehensaufnahme kommt. Also, die Kreditverabe in der Euro-Zone bleibt weiter rückläufig. Im August fiel die Darlehensvergabe um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zugegeben, in den Monaten Juni und Juli 2014 ging es mit der Kreditvergabe noch stärker zurück als im August. Immerhin, ein erster kleiner Lichtblick für Herrn Draghi.

Geldmengenwachstum erholt sich langsam

Hinzu kommt, dass im August die breitgefasste Geldmenge M3 nach Angaben der EZB vom Donnerstag 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor war. Dabei handelt es sich um das stärkste Wachstum seit fast einem Jahr. Die Markterwartungen von plus 1,9 Prozent wurden leicht übertroffen. M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. In den drei Monaten bis August erhöhte sich M3 wie erwartet im Schnitt um 1,8 Prozent. Der Wert liegt spürbar höher als das Wachstum von 1,5 Prozent, das im Dreimonatszeitraum bis Juli erzielt wurde. Die enger gefasste Geldmenge M1 wuchs um 5,8 Prozent, nach 5,6 Prozent im Juli.

Schäuble skeptisch gegenüber EZB-Maßnahmen

Wie auch immer, höchst beachtlich war gestern auch, dass Bundesfinanzminister Schäuble den Kauf von Verbriefungsprodukten durch die EZB skeptisch sieht. Gestern sagte er im Deutschen Bundestag, dass es nicht ganz unproblematisch sei, die geldpolitische Verantwortung wie auch die Bankenaufsicht bei der EZB zu vereinen. Wortwörtlich sagte er vor dem Hintergrund möglicher Interessenkonflikte:

"Auch vor diesem Hintergrund bin ich über die derzeitige von der EZB begonnenen Debatte über den etwaigen Ankauf von Verbriefungsprodukten nicht besonders glücklich, weil genau dieses die Diskussion bestärken könnte."

Zweifelsohne, die Diskussionen über die neuen EZB-Maßnahmen werden aufkeimen. Dazu wird auch die Kapitalschutz Akte beitragen.

Versprochen...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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