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Philharmoniker Depot

03.12.14 Eurokrise – Wie lange bleibt der Leitzins so tief?

So, in der heutigen Ausgabe der Kapitalschutz Akte geht es einmal mehr um das leidige Thema „Nullzinspolitik“ der Draghi-EZB. In dem Kontext meldete sich jüngst der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) zu Wort.

Gegen negative Zinssätze für Einlagen

Also, demnach spricht sich der BVR weiterhin klar gegen Minus-Zinsen für Einlagen von Privatkunden aus. Trotz der bekannt gewordenen Fälle bei Großeinlagen wollen Deutschlands Genossenschaftsbanken den Otto-Normalsparer nicht mit negativen Zinssätzen belasten. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die kleineren Genossenschaftsbanken dies auch nachhaltig werden einhalten können. Vor allem, wenn die Nullzinspolitik der EZB uns noch sehr, sehr viele Jahre erhalten bleiben wird.

Wie lang bleibt der Leitzins so tief?

Für den BVR ist jedenfalls ein Ende der extremen Niedrigzinsphase überhaupt noch nicht absehbar. Eine Zinserhöhung im kommenden Jahr 2015 sei angesichts der sehr niedrigen Teuerung und der Wirtschatsschwäche in Europa extrem unwahrscheinlich. Erst dann, wenn es der Realwirtschaft in Europa wieder deutlich besser gehen würde, dürfte dem BVR zufolge die EZB wieder mit dem Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes beginnen. Frühestens im Verlauf des Jahres 2016 könnten sich demnach die konjunkturellen Perspektiven vielleicht aufhellen. Wie auch immer, aktuell geht es der EZB ja keineswegs um Zinserhöhungen. Ganz im Gegenteil, eine weitere Lockerung der Geldpolitik steht im Raum. Breit angelegte Käufe von Wertpapieren könnten dazu führen, dass noch mehr Liquidität in die Wirtschaft gepumpt werde. Folglich könnten die Anleiherenditen nocht weiter nach unten fallen. Ohnehin sei dem BVR zufolge es sehr zweifelhaft, ob derartige Maßnahmen den geschwächten Volkswirtschaften spürbare Impulse bringen würden.

Auswirkungen des Zinsniveaus auf die Altersvorsorge

Derweil seien die anhaltend niedrigen Zinsen äußerst bedenklich. Die Bürger werden in ihren Sparanstrengungen entmutigt und die Spartätigkeit könnte auf Dauer signifikant geschwächt werden. Bislang seien laut BVR die Auswirkungen aber noch begrenzt. Zwar haben die Bundesbürger in den vergangenen Jahren ihre Sparanstrengungen etwas zurückgefahren. Die seit 2009 bestehende Niedrigzinsphase dürfte für eine Niveauverschiebung der Sparquote von etwas mehr als 1 Prozentpunkt verantwortlich sein. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus nahe null handele es sich um einen maßvollen Rückgang. Aktuell liege die Sparquote der Bundesbürger bei 9,2 Prozent. Dem BVR zufolge sei die Stärkung der privaten Vorsorge gerade bei unteren bis mittleren Einkommen extrem wichtig, damit das Problem der Altersarmut nicht deutlich an Bedeutung gewinnen würde.

Zudem führe auch das Niedrigzinsumfeld zu einem zusätzlichen Sparbedarf. So gehe aufgrund der niedrigen Zinsen das am Ende verfügbare Ersparte bei gleich bleibenden jährlichen Sparbeträgen automatisch zurück. Bis auf weiteres...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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