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Philharmoniker Depot

18.12.14 Eurokrise – Angeblich breiter Konsens im EZB-Rat für QE

Am gestrigen Mittwoch vermeldeten die Statistiker von Eurostat in Luxemburg, dass der Preisauftrieb in der Eurozone sich im November 2014 erneut verringert habe. Im Vergleich zum November 2013 kletterten die Verbraucherpreise nur um 0,3 Prozent. Im Oktober belief sich die Teuerungsrate noch auf 0,4 Prozent.

Niedrigster Wert seit fünf Jahren

Dabei handelt es sich um den tiefsten Wert seit fünf Jahren. Interessant, dass die Preise im Bereich der Dienstleistungen um 1,2 Prozent stiegen. Der Sektor Energie fiel insofern auf, als dass dort die Preise um 2,6 Prozent fielen. Die Preise bei Lebensmitteln und industriell gefertigten Gütern blieben unverändert. Im Monatsvergleich bleibt zu konstatieren, dass die Verbraucherpreise in der krisengeplagten Eurozone um 0,2 Prozent rückläufig waren. Kurzum, die jüngsten Daten von der Verbraucherpreisfront geben all jenen Verantwortlichen im EZB-Rat Auftrieb, die mit noch unkonventionelleren Maßnahmen, sprich Gelddrucken, die Krise überwinden wollen.

EZB-Direktor Coeure spricht Klartext

Und es ist wenig verwunderlich, dass sich Benoit Coeure, enger Vertrauter von EZB-Boss Draghi, in einem Interview mit dem Wall Street Journal insofern klar zu Wort meldete. Also, dem Franzosen zufolge stehe eine – Zitat - „breite Mehrheit“ im Rat der EZB hinter weiteren geldpolitischen Maßnahmen. Die Voraussetzungen für breitere Wertpapierkäufe würden vorliegen und die EZB sei dabei, ein Programm zur sog. „quantitativen Lockerung“ (QE) zu entwerfen.

Wortwörtlich sagte Herr Coeure:

"Ob wir etwas tun sollten, ist nicht mehr so sehr die Frage, sondern eher, wie wir es am besten tun.“

Es geht um Staatsanleihen

Ferner sagte der Franzose gegenüber dem Wall Street Journal:

"Wenn wir mehr tun wollen, müssen wir uns offensichtlich Marktsegmenten zuwenden, wo es mehr Liquidität gibt, und darum ist der Staatsanleihemarkt eine Basisoption."

Am Ende des Tages laufe es aber nicht einzig darauf hinaus, dass die EZB ausschließlich Staatsanleihen kaufen werde. Coeure betonte weiter, dass die US-Notenbank und die Bank of England ihre Zinsen im kommenden Jahr 2015 anheben dürften. Die Geldpolitik der EZB werde Coeure zufolge noch über Jahre hinweg extrem locker bleiben.

Wenig verwunderlich also, dass dem Franzosen zufolge eine weitere Anpassung des Euro-Kurse die logische Marktwirkung dieser gegensätzlichen Entwicklung wäre. Wörtlich fügte er hinzu:

"Ich erspare mir jetzt eine Prognose darüber, wie weit diese Anpassung gehen könnte oder sollte."

Unglaublich, aber wahr. Coeure prognostiziert eine weitere Abwertung des Euro, allen voran gegenüber dem US-Dollar.

Und letztlich kämpft wohl Dr. Weidmann fast allein gegen die „breite Mehrheit“ im EZB-Rat an.

Traurig, aber leider wahr....

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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