.

Philharmoniker Depot

05.11.15 Euro Krise - Draghi zu weiterer Lockerung bereit

die Verantwortlichen in den Notenbanken scheinen anscheinend sehr nervös zu sein. Beinah täglich melden Sie sich zu Wort und bekräftigen ihre Bereitschaft noch mehr und noch unkonventioneller agieren zu wollen. Wahnsinn!

Draghi meldet sich zu Wort

Und mittlerweile ist es der Chef der EZB höchstpersönlich, der sich außerhalb der turnusgemäßen Pressekonferenzen zu Wort meldet. Reuters meldet, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Bereitschaft der EZB bekräftigt habe, im Dezember notfalls die Geldschleusen zur Ankurbelung von Konjunktur und Inflation weiter zu öffnen. Zwar entwickle sich die Nachfrage im Euro-Raum weiter positiv, so Draghi am Dienstag in Frankfurt. Sorgen über die Wachstumsaussichten in Schwellenländern und andere externe Faktoren würden aber Gefahren für die Wachstums- und Inflationsaussichten schaffen. Der Rat der EZB sei Draghi zufolge willens und bereit, wenn erforderlich, alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen.

Offizielle Teuerung bleibt tief

Reuters berichtet weiter, dass die Preise im Euro-Raum derzeit einfach nicht vom Fleck kommen. Und zwar trotz der ultralockeren Geldpolitik der EZB. Sie seien im Oktober auf Vorjahresniveau verharrt, nachdem sie im September sogar um 0,1 Prozent gefallen waren. Die EZB strebe als idealen Wert für die Wirtschaftsentwicklung aber eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an. Mit ihrer Geldpolitik wolle die EZB verhindern, dass die Preise auf breiter Front fallen, was eine Wirtschaft lähmen könne.

Kritik aus Deutschland

Interessant ist auch, dass der Italiener auch ganz genau weiß, dass insbesondere in Deutschland große Vorbehalte gegenüber der Gelddruckorgie vorherrschen. In einigen Ländern werde zwar gefordert, dass die EZB mehr tun solle, so Draghi. Der Italiener betotne, dass in Deutschland genau das Gegenteil der Fall sei. Die ultralockere Geldpolitik der Euro-Wächter habe in der Politik und bei vielen Volkswirten in Deutschland wenig Freunde. Die Bundesbank sei dem laufenden großen Anleihen-Kaufprogramm der EZB von Anfang an kritisch gegenüber gestanden. Der Italiener legte auch den Finger in die Sparer-Wunde und sagte, dass eine Sorge sei, dass die niedrigen Zinssätze Sparer unfairerweise bestrafen würden. Im selben Atemzug verwies er aber auf eine Studie der Bundesbank, wonach die Rendite der Haushalte auf ihre Sparanlagen seit 2008 im Schnitt bei 1,5 Prozent gelegen habe. Das sei zwar schlechter als vor der Finanzkrise, aber immer noch besser als in manch anderen Zeitabschnitten seit Anfang 1990, so das kühle Fazit von Mario Draghi.

Kurzum, der Italiener bereitet die Akteure schon jetzt intensiv verbal auf weitere unkonventionelle Maßnahmen am 3.12.2015 vor. Für die "konventionellen" Sparer in Deutschland wird der Italiener wohl keine vorweihnachtlichen Geschenke verteilen...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com