Die Europäische Zentralbank hat in dieser Woche das Ende ihres vierjährigen Euro- und Staatsrettungsprogramms bekanntgegeben. Von nun an werden vorerst keine Staats- und Unternehmensanleihen mehr erworben, wobei Mittel aus auslaufenden Anleihen weiterhin reinvestiert werden. Mit zentralistischen Markteingriffen musste das staatliche Geldmonopol des Euros sowie das kollektivistische Superstaatskonstrukt der geplanten Vereinigten Sowjetrepubliken von Europa seit Anfang 2014 über die Druckerpresse gerettet werden. Seither hat die EZB die Geldmenge im Euroraum mehr als verdoppelt (+2,5 Billionen Euro), was letztlich zu einer entsprechenden Abwertung des Euros führen wird. Die EZB übernahm den Staffelstab beim Wettrennen um die Abwertung der westlichen Währungen von den USA, die von 2008 bis Ende 2013 ihre Geldmenge mehr als vervierfacht hatten.
Trotz der Gelddruckorgie der Planwirtschaftler haben sich die meisten europäischen Volkswirtschaften nicht erholt. Die Geldmenge im Euroland wurde verdoppelt, das Bruttoinlandsprodukt blieb jedoch nahezu unverändert. Berücksichtigt man die orwellsche Schönung der offiziellen Inflationszahlen, so dürfte sich Europa real spätestens seit dem Jahr 2008 in einer andauernden Rezession befinden, wobei die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern durchaus unterschiedlich verlief.
Könnte man sich mit der Druckerpresse reich drucken, so wäre Venezuela als aktuelles Beispiel unzähliger gescheiterter kollektivistischer Staaten nicht in Hunger und Elend versunken, mit Millionen von Wirtschaftsflüchtlingen. Das Drucken von Papiergeld führt lediglich zu einer unmerklichen Umverteilung von Vermögen: Meist vom kleinen Sparer, hin zum Staat und dem Bankensystem, sowie einer nominalen Wohlstandsillusion sowie Fehlallokationen in der Realwirtschaft aufgrund künstlich niedriger Zinsen. Abgerechnet wird zum Schluss und auf die monetär induzierte Konjunkturscheinblüte folgt immer zwingend eine reale Rezession und eine Ausbuchung der Scheinvermögen, wobei die Menschen vermeintlich plötzlich verarmen, arbeitslos werden und der gesellschaftliche Kapitalstock schrumpft.
Die Europäische Zentralbank hat ihre Marktmanipulation beendet und aufgehört die Geldmenge auszuweiten.
Die Leitzinsen im Euroland werden von der EZB, so lange wie es ihr möglich ist, auf null Prozent belassen.
Die Geldmengenausweitung im Euroland hat kein Wirtschaftswachstum erzeugt.
Die Europäische Zentralbank ist mit ihrer Inflationspolitik gescheitert. Europa ist heute gespaltener als vor der Zentralisierung Europas. Politische Umbrüche drohen die erzwungene Währungsunion zu zerreißen. Das Drucken von Geld auf Kosten des kleinen Mannes konnte einen Zusammenbruch nur verzögern, dafür hat man die Fallhöhe drastisch erhöht. Die EZB wird es daher noch eine lange Zeit nicht wagen die Leitzinsen nur annähernd auf ein normales Niveau anzuheben, da dies den Zusammenbruch des politischen Europas einläuten könnte. Die EZB plant die Zinsen noch bis Ende 2019 bei null Prozent zu belassen, wobei die EZB die Zinsen so lange niedrig halten wird, bis explodierende Inflationszahlen sie zu Zinsanhebungen zwingen wird.
Auch die USA befinden sich seit 2008 in einer monetären Scheinblüte. Aus den USA gibt es jedoch alternative Inflationszahlen, die eine realistischere Einschätzung der volkwirtschaftlichen Entwicklung zulassen. Die ungeschönten Daten zeigen, dass sich die USA seit der Jahrtausendwende bereits in einer realen Rezession befinden und der Kapitalstock schrumpft. Anders als in Europa gibt es in den USA nachhaltige strukturelle Reformen und insbesondere die Steuerentlastungen für Unternehmen werden die USA langfristig zurück auf den Wachstumspfad führen. Europa leidet hingegen unter zunehmender Zentralisierung und Regulierung bei zunehmender Steuerbelastung und wachsenden Kosten aus dem Wohlfahrtsstaat, die in den letzten zehn Jahren jegliche Wirtschaftserholung und Innovation im Keim erstickten.
Das reale Wirtschaftswachstum in den USA ist negativ – die positiven Zahlen sind nur monetäre Illusion.
Durch das billige Geld getrieben haussierten die Börsen – insbesondere die US-amerikanischen Aktienmärkte – in den vergangen zehn Jahren und die Konjunktur konnte künstlich verlängert werden. Die Probleme sind jedoch geblieben und größer denn je. Nach zehn Jahren künstlichem Boom droht nun eine erneute Rezession in Europa, wobei den Planwirtschaftlern bei dem aktuellen Zinsniveau das Pulver fehlt, um noch einmal eine Konjunkturblüte zu zaubern. Jetzt bleibt ihnen nur noch die Druckerpresse und der Aufkauf des aus dem Nichts geschaffenen Fiat-Geldes mittels frisch gedruckter Euro-Banknoten. Einfach gesagt wird man die Ersparnisse des kleinen Mannes über Inflation enteignen und damit all jene, die Kredit ohne Gegenleistung aus dem Nichts geschöpft haben, retten.
Die westlichen Nationen werden dafür sorgen, dass die ausgewiesene Inflationsrate immer unterhalb der realen Teuerung bzw. der wahren Inflationssteuerrate liegen wird. Real werden die Zinsen weit im negativen Terrain bleiben und so die finanzielle Repression bewerkstelligen. Negative Realzinsen waren und sind immer das Umfeld, in dem die Preise der Edelmetalle am stärksten ansteigen werden. Insbesondere die Europäische Zentralbank steht mit dem Rücken an der Wand und wird nur über das erneute Drucken von Fiat-Geld einen vorübergehenden Ausweg finden. Gold und Silber als monetäre Edelmetalle werden davon profitieren und stark im Preis ansteigen. Die nächste Rezession steht vor der Türe und damit das nächste QE-Programm, welches den Startschuss zu einer neuen Goldhausse legen wird.
Der Goldpreis steigt immer dann deutlich an, wenn die Realzinsen negativ sind.
© Blaschzok Financial Research
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