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Philharmoniker Depot

08.05.13 Folge der Eurokrise – Deutschland als Zuwanderungsland

von Mr N. N. ...Gestern vermeldete das statistische Bundesamt zu Wiesbaden höchst interessante Nebenfolgen der Euro-Krise. Wie sich die Zeiten doch rasant ändern. Also, im Jahr 2012 sind nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1081000 Personen nach Deutschland zugezogen. Ja, Sie lesen richtig, der Zuzug nach Deutschland hält weiter an und verstärkte sich 2012 sogar signifikant.

Stärkstes Plus seit 18 Jahren

Im Vergleich zum Vorjahr 2011 nahm die Zahl der Zuwanderer um sage und schreibe 123000 oder 13 Prozent zu. Im Jahr 1995 gab es zuletzt eine derart hohe Zuwanderung nach Deutschland. Nicht unterschlagen werden soll an dieser Stelle auch, dass aus Deutschland im Jahr 2012 insgesamt 712000 Personen abwanderten. Das waren 33000 mehr als im Jahr 2011 (+ 5 %). Unter dem Strich ergibt sich für 2012 ein Wanderungsüberschuss von 369000 Personen. Das ist auch der höchste Wert seit 1995.

Starke Zunahme ausländischer Einwanderer

Den Statistikern zufolge ist die positive Entwicklung der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2012 auf eine stärkere Zuwanderung von ausländischen Personen zurückzuführen . Bei den Zuwanderern waren es 966000 ausländische Personen. Das waren 124000 bzw. 15 Prozent mehr als im Jahr 2011. Die Zahl der Zuzüge deutscher Personen - dazu zählen Spätaussiedler und Deutsche, die aus dem Ausland zurückkehren - blieb mit knapp115000 gegenüber dem Vorjahr konstant.

Zuwanderung aus den Krisenstaaten

Die Zuwanderung ausländischer Personen nahm hauptsächlich aus dem EU-Raum zu. Hier gab es ein Plus von 96000 bzw. 18 Prozent. Dabei erhöhte sich die Zuwanderung aus EU-Ländern, die von der Finanz- und Schuldenkrise besonders stark betroffen sind, besonders deutlich: Aus Spanien kamen 45% mehr Einwanderer als im Jahr 2011 (+ 9000 Personen). Die Zahl der Einwanderungen aus Griechenland (+ 10000) und Portugal (+ 4000) stiegen im Vergleichszeitraum jeweils um 43 %. Aus Italien wanderten im Berichtsjahr 40 % mehr ausländische Personen zu (+12000 ) gegenüber 2011.

Mehr Osteuropäer

Eine stärkere Zuwanderung im Vergleich zu 2011 gab es auch aus verschiedenen Ländern, die 2004 beziehungsweise 2007 der EU beigetreten sind. Und hier kamen vor allem mehr Osteuopäer. Insbesondere nahm die Zuwanderung aus Slowenien (+2000 Personen beziehungsweise +62 %), Ungarn (+13000 Personen beziehungsweise +31 %), Rumänien (+ 21000 Personen beziehungsweise + 23 %), Bulgarien (+ 7000 Personen beziehungsweise + 14 %) sowie Polen (+ 13000 Personen beziehungsweise + 8 %) zu. Nach wie vor stammen in absoluten Zahlen gemessen die meisten ausländischen Zuwanderer aus Polen.

Bayern als beliebtestes Bundesland

Hoch interessant auch, in welche Regionen, Bundesländer die Einwanderer ziehen. Drei Viertel der Zuwanderung ausländischer Personen entfiel auf insgesamt fünf Bundesländer. Die Einwanderer gingen vor allem nach Bayern (192000 Personen), Nordrhein-Westfalen (186000 Personen), Baden-Württemberg (171000 Personen), Hessen (90000 Personen) und Niedersachsen (89000 Personen).

Auswanderer im Focus

Abschließen noch ein kurzer Blick auf die Auswanderer. Von den 712000 Auswanderern aus Deutschland waren 579000 ausländische Personen (+40000) und 133000 deutsche Personen (-7000). Interessant auch die beliebtesten Länder, in die die deutschen Auswanderer zogen. Ganz klare Nummer eins war hier die Schweiz, gefolgt von den USA und Österreich.

Und es dürfte für 2013 auch klar sein, dass aufgrund der stetig desolater werdenden Lage in den Krisenstaaten der EU wohl auch heuer ein neuer Rekord bei den Zuwanderungen nach Deutschland zu vermelden sein wird...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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