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Philharmoniker Depot

09.05.13 Das Drehbuch für die Entstehung von handfesten Blasen

von Miriam Kraus ...Dax und Dow Jones befinden sich auf Rekordjagd. Trotz der Konjunkturschwäche in Europa, die sich auch auf Deutschland auswirkt und trotz der schwächelnden Erholung in den USA. Bedanken darf man sich dafür bei den Notenbanken, denn diese sind es, welche mit ihrer Politik des billigen Geldes dafür sorgen, dass eben jenes billige Geld in Dax und Dow Jones fließt.

Die Notenbanken würden es zwar mit Sicherheit lieber sehen, wenn die Niedrigst- und Nullzinsen und die QE-Programme die Wirtschaft ankurbeln, doch sie können einfach nicht verhindern, dass die Liquidität zu großen Teilen in die Aktienmärkte fließt.

Meine lieben Leser, das ist das Drehbuch für die Entstehung von handfesten Blasen.

Es gibt mittlerweile nicht mehr viele Rechtfertigungen für steigende Kurse in Dax und Dow Jones - mit Ausnahme der Politik der Notenbanken.

Denn die Entwicklung der weltweiten Konjunktur erweist sich keinesfalls so rosig wie Dax und Dow Jones dies suggerieren.

Sie wissen, dies kann man auch an der Entwicklung des Kupferpreises ablesen. Denn der gilt als Indikator für die Konjunkturentwicklung und bewegt sich in der Regel entlang der Entwicklung an den Aktienmärkten. Ist ja auch klar: wenn die Wirtschaft prosperiert, dann profitieren davon nicht nur die Unternehmen (woraufhin deren Kurse steigen), sondern es wird auch mehr an wichtigen Rohstoffen verbraucht (wie Kupfer, das fast überall in der Industrie, im Bau usw. Verwendung findet).

Doch inzwischen hat sich eine gewaltige Schere aufgetan, zwischen Kupferpreis einerseits und der Entwicklung der „etablierten" Aktienmärkte andererseits. Ich hatte Ihnen hierzu bereits am letzten Freitag eine entsprechende Grafik vorgestellt, die diese Schere verdeutlicht.

Der Kupferpreis sagt also: die Konjunktur könnte besser laufen. Eigentlich müssten sich auch die Aktienmärkte dieser Entwicklung anpassen. Doch die Aktienmärkte setzen sich davon ab. Das ist das Geschenk der Notenbanken von den USA, über Europa bis nach Japan. Die Japaner verfolgen übrigens die extremste Variante mit ihrer Überflutung mit billigen Yen.

Doch das ist erst der Anfang, denn danach wird es einen zweiten Akt geben.

Der zweite Akt

Doch danach wird es einen zweiten Akt geben, denn irgendwann werden die Investoren die Jagd auf immer verrücktere Dax und Dow-Spitzen leid sein. Und dann werden sie sich anderer Märkte bewusst werden. Märkte die jetzt supergünstig zu haben sind. Märkte in denen Unternehmen nicht nur schneller und besser wachsen, als in den etablierten Märkten, sondern auch deutlich größer und besser aufgestellt sind.

Märkte auf die ich auch langfristig setze:

Emerging Markets supergünstig und reif für die Rallye im zweiten Akt

Leider ist es ja so, dass die aktuellen Besitzer des hyper-billigen Geldes, also die Investoren aus den etablierten Märkten Europa, USA und Japan wie man so schön sagt durchaus risikobewusst sind. Und gerade aktuell sollen die Anleger in den etablierten Märkten ja erst langsam wieder ihre Risikoscheu verlieren.

Nun ist es leider so, dass die meisten Anleger in den USA, Europa und Japan unter Risikobewusstsein verstehen im eigenen Lande zu bleiben. Leider, denn tatsächlich sind gerade Europa, die USA und Japan weltweite Risikofaktoren.

Leider ist im Denken der meisten Anleger verhaftet, dass Investments in anderen Ländern, insbesondere in den Emerging Markets nach wie vor als risikoreich betrachtet werden. Sie wissen natürlich, dass das unter fundamentalen Gesichtspunkten eigentlich purer Quatsch ist. Und ich glaube, dass das in der Zukunft auch nicht mehr der Fall sein wird.

Doch im Moment ist es noch so und deshalb fließt das viele billige Geld aus Europa, den USA und Japan auch erst im zweiten Akt in die Emerging Markets. Im zweiten Akt, wenn sich die Besitzer des billigen Geldes schon wieder sicherer fühlen.

Dann aber wird eine Zusatzrakete gestartet, welche die Kurse in den Emerging Markets explodieren lassen wird.

Doch zu diesem Zeitpunkt werden Sie diese wertvollen Märkte dann nicht mehr supergünstig wie jetzt bekommen:

Land

KGV

KBV

Dividendenrendite

Russland

5

0,7

3,9%

Indien

11

0,7

1,6%

China

12

1,9

2,1%

So long liebe Leser...damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen noch einen schönen morgigen Feiertag...liebe Grüße und bis Freitag...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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