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11.02.14 Bundesbank – Wachstum durch privaten Konsum und Investitionen

In diesen Februar-Tagen des Krisenjahres 2014 wird ja des öfteren noch der Blick voraus, sprich ein Ausblick auf das Neue Jahr gewagt. Diesen wagte auch jüngst das Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel, anläßlich des Jahresempfangs der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Düsseldorf ( http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2014/2014_02_06_nagel.html#doc166712bodyText1 ).

Kein Ende der Krise in Sicht

Die Finanz- und Staatsschuldenkrise konnte auch im vergangenen Jahr nicht vollständig überwunden werden. Die Auswirkungen dieser tiefgreifenden Krise werden uns Nagel zufolge auch im Jahr 2014 noch beschäftigen. Die große Herausforderung für die internationalen Finanzmärkte im vor uns liegenden Jahr 2014 sei, wie weit wird es gelingen werde, Divergenzen bei den realwirtschaftlichen Entwicklungen zu verringern und die Fragmentierungen auf den Finanzmärkten, insbesondere in Europa, weiter abzubauen.

Auseinanderdriften von Marktsegmenten und Marktteilnehmern

Das Auseinanderdriften von Marktsegmenten und Marktteilnehmern sei die zentrale Folge und ein markantes Symptom der Finanzkrise. Das hätte in den vergangenen Jahren in verschiedener Form beobachtet werden können. Offensichtlich werde dies beispielsweise an deutlich angestiegenen Zinsdifferenzen innerhalb der Währungsunion oder dem Trend zu besicherten Transaktionen. Die Volkswirtschaften erholen sich sehr unterschiedlich, so Herr Nagel.

Europa fällt beim Wachstum zurück

Nach dem scharfen Einbruch in der Krisenphase sei im vergangenen Jahr etwa in China die Wirtschaft um über sieben Prozent gewachsen. Auch für andere Rohstoff- oder Schwellenländer seien Wachstumsraten von zwei Prozent oder mehr verzeichnet worden. In den Vereinigten Staaten habe sich die Konjunktur in den jüngsten Quartalen zudem ebenfalls spürbar aufgehellt. Die Mitgliedsländer des Euro-Raums belegten hingegen im Jahr 2013 mit teils deutlichen Rückgängen des Bruttoinlandprodukts in der weltweiten Betrachtung die hinteren Plätze", sagte Nagel. Doch helle sich auch in den Peripherieländern des Euro-Raums die Perspektive langsam auf.

"Der sarkastische Vorwurf, dass aufgrund der Austeritätspolitik das Licht am Ende des Tunnels ausgeschaltet wurde, hat sich nicht bewahrheitet",so Nagel weiter.

Von der lockeren Notenbankpolitik abhängig

Herr Nagel bleibt aber vorsichtig. Ihm zufolge täuschen die positiven Aussichten jedoch nicht darüber hinweg, dass sich große Teile der Weltwirtschaft weiterhin auf die lockere Politik der Notenbanken stützen. "Die Volkswirtschaften davon zu entwöhnen wird Aufgabe der Notenbanken bleiben", sagte Nagel. Dies gelte auch für die Vereinigten Staaten, wo die Finanzmärkte sehr stark von der Zentralbankliquidität abhing.

Besseres Fundament für realwirtschaftliche Erholung

Die realwirtschaftliche Erholung müsse Nagel zufolge wieder über eine nachhaltige Grundlage verfügen. Nur das könne der Konjunkturentwicklung aus ihrer derzeitigen Abhängigkeit von außerordentlicher Geldpolitik und staatlichen Ausgaben helfen.

"Wachstum muss stärker auf privatem Konsum und Investitionen fußen",so Nagel.

Hierbei sei die Politik gefragt, deren Aufgabe es sei, korrigierende wirtschaftspolitische Reformen durchzuführen

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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