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Philharmoniker Depot

18.03.14 Eurokrise – Verbraucherpreise in der Eurozone steigen kaum noch

Oh oh oh – gestern gab es wieder Neuigkeiten von Eurostat zum Thema offizieller Teuerungsrate in der krisengeplagten Eurozone. Und die dürften die Verantwortlichen in der EZB, allen voran Herrn Draghi, alles andere als beruhigt haben.

Anders formuliert, das Gespenst, die Sorge vor der Deflation geht wieder um. Und zwar nicht unberechtigt.

Verbraucherpreise steigen kaum noch

Eurostat zufolge legten die Verbraucherpreise im gemeinsamen Währungsraum nur noch sehr, sehr schwach zu. Und zwar um mickrige 0,7 Prozent im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat. Interessant auch, dass damit die tatsächlich offizielle Teuerungsrate nochmals unterhalb der ersten Schätzung von Eurostat lag. Diese lag im übrigen bei 0,8 Prozent. Den europäischen Statistikern zufolge lag es allen voran an den fallenden Preisen für Energie, allen voran Heizöl und Berlin, dass es im Februar zu einer derart schwachen Entwicklung bei den Verbraucherpreisen kam.

Krisenländer im Focus

Auch höchst interessant ist in dem Kontext, wie sich die Lage insofern in den Krisenländern im Süden des krisengeplagten Kontinents darstellt. Und hier ist es schon so, dass sich die Deflationsspriale munter weiter nach unten bewegt. Scheinbar unaufhaltsam. Wenig überrraschend folglich, dass in Griechenland oder Zypern der relativ stärkste Preisrückgang festgestellt wurde. In den beiden Krisenländern ging es bei der von Eurostat offiziell zugegebenen Entwicklung der Verbraucherpreise mit 1,3 bzw. 0,9 Prozent bei den Preisen im Jahresvergleich nach unten. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es auch in der Slowakei und Portugal (jeweil – 0,1 Prozent) mit den Preisen bergab ging.

Blick auf die Krisengorillas

Und selbstverständlich darf auch der Blick auf die beiden großen Sorgenkinder im Süden, Italien und Spanien fehlen. Und hier fällt auf, dass die offiziellen Teuerungsraten im Jahresvergleich immer noch knapp über der NULL liegen. Immerhin. In Italien lag die Teuerungsrate bei 0,4 Prozent, in Spanien bei nur noch kargen 0,1 Prozent. Zum Vergleich, in Deutschland lag diese bei einem Prozent, in Österreich bei 1,5 Prozent. Und last but not least sei angemerkt, dass Eurostat für die Schweiz einen Wert von MINUS 0,2 Prozent ermittelte.

Wird die EZB reagieren?

Reuters zufolge war in den vergangenen vier Jahren die offizielle Teuerung in der Eurozone nur einmal so tief. Und zwar im Oktober 2013. Danach dauerte es ja nicht mehr lange, ehe die EZB sich dazu durchrang, den Leitzins auf das historische Rekordtief von 0,25 Prozent abzusenken. Aktuell gehen EZB-Beobachter aber eher weniger davon auf, dass der EZB-Rat unverzüglich auf die schwachen Daten von Preisfront reagieren werden wird. Das dürfte nicht ausreichen, um kurzfristig eine erneute Lockerung der Geldpolitik auszulösen, so der Ökonom Martin van Vliet von der ING-Bank gegenüber Reuters. Dazu bedürfe es einer Konjunktureintrübung oder einer weiteren deutlichen Aufwertung des Euro.

Letztlich heisst es also weiter abzuwarten, ob und wann Draghi und co zur Tat schreiten werden...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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