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09.08.14 Wie Europa in den Ruin schlittert

Als Barack Obama die jüngste Runde an US-Sanktionen gegen Russland verkündete, versuchte er, die Ängste der Unternehmen zu beschwichtigen, indem er kategorisch erklärte, dass die Auswirkungen der Sanktionen auf US-Unternehmen und die Unternehmen der US-amerikanischen Verbündeten „begrenzt“ seien.

Obamas nächster Schritt bestand darin, die rasch schwindende Zahl an US-Verbündeten mit an Bord zu holen oder besser gesagt auf Linie zu bringen.„Wir werden in einer stärkeren Position sein, um Herrn Putin abzuschrecken, wenn er sieht, dass die Welt [gemeint sind damit die USA und Europa] geeint ist“, so Obama gegenüber der New York Times.

Zwei Tage später stellte sich der Präsident des Europäischen Rates Herman Van Rompuy hinter die Maßnahmen. Van Rompuy erklärte im Namen von 500 Millionen Europäern – von denen ihn keiner je gewählt hat; ja in Wahrheit haben die meisten noch nie von ihm gehört –, dass die europäischen Sanktionen„eine starke Wirkung auf die russische Wirtschaft haben dürften, während die Auswirkungen auf die EU-Wirtschaften moderat bleiben.“

Die Botschaft war klar: Die Sanktionen gegen Russland würden nur „begrenzte Folgen“ für US-amerikanische und europäische Unternehmen haben. Und auch für die Wirtschaften des Westens wären die Auswirkungen lediglich „moderat“. Zumindest war das der Plan – beziehungsweise war das der Plan, der der Öffentlichkeit verkauft wurde. Bedauerlicherweise scheint der Spielverderber Putin aber nicht darauf aus zu sein, bei all diesen Mätzchen mitzumachen.

Im Rahmen der jüngsten russischen Vergeltungsmaßnahmen verkündete der Kreml ein einjähriges Verbot von „Importen von landwirtschaftlichen Gütern aus Ländern, die Sanktionen gegen Russland implementiert haben“.

Die britische Zeitung Guardian meldete, dass dieser Schritt die wirtschaftliche Konfrontation zwischen dem Kreml und dem „Westen“ nur noch stärker intensivieren dürfte. Vom „Westen“ sind im allgemeinen Sprachgebrauch aber offensichtlich alle nicht auf Linie gebrachten lateinamerikanischen Länder wie Brasilien, Argentinien, Uruguay und Ecuador ausgenommen – Länder, von denen Russland demnächst einen großen Teil seiner landwirtschaftlichen Importe erhalten wird.

Darüber hinaus erwägen die russischen Behörden zurzeit, europäischen Fluggesellschaften bei ihren Flügen nach Asien das Überfliegen Sibiriens zu verbieten, ein Schritt, der die Kosten für Interkontinentalflüge europäischer Airlines erhöhen würde, da dadurch die Flugzeiten und somit auch die Treibstoffkosten steigen würden. Das würde die europäischen Fluggesellschaften gegenüber ihren asiatischen Mitbewerbern stark benachteiligen, aber auch Russland gingen dadurch Überfluggebühren verloren.

In diesem Handelskrieg steht also zunehmend mehr auf dem Spiel – ein Handelskrieg, der bei vielen europäischen und russischen Unternehmen und den Wirtschaften an sich bereits für ernsthafte Probleme sorgt. Die entscheidende Frage ist: Wer knickt zuerst ein?

Europa wird als erstes umfallen

Mein Tipp ist, dass Europa als erstes umfallen wird – und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen. Zunächst einmal ist es so, dass Russland aufgrund seiner Geschichte als kollektives Ganzes psychologisch weit besser auf die Missstände und das Chaos vorbereitet ist, die mit einer ernsthaften Eskalation der aktuellen Handelsstreitigkeiten einhergehen dürften. ........................

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Quelle: Propagandafront.de

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