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Philharmoniker Depot

07.10.14 Eurokrise – Deutschland auf dem Weg in die Rezession

Das war es dann wohl für 2014. Und vielleicht auch für längere Zeit. Jedenfalls gehört der XXL-Aufschwung in deutschen Landen der Vergangenheit an. Und der wird auch so schnell, vielleicht gar nie wieder kommen. Zwar müht sich die Regierung gebetsmühlenartig in Zweckoptimismus. Letztlich ist es aber dann doch so, dass das extrem widrige Umfeld die Realwirtschaft peu a peu in die Knie zwingt.

Rezession in Sicht?

Gestern waren selbst die Hauptstrommedien überrascht von den äußerst schlechten Fakten zur Lage der deutschen Industrie. Das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichte die aktuellen Orderdaten für die Industrie. Und die fielen – gelinde gesagt – grottenschlecht aus. Im August gab es den größten Rückgang neuer Bestellungen seit dem Januar 2009. Sie erinnern sich? Im Jahr 2009 ging das deutsche BIP ja aufgrund der Weltwirtschaftskrise um historisch einmalige fünf Prozent nach unten. Im Konsens wurde zwar für den August 2014 ein Auftragsminus erwartet. Hier wurde aber „nur“ ein Rückgang von 2,5 Prozent erwartet. Fakt ist indes, dass im August des Krisenjahres 2014 die Auftragseingänge der deutschen Industrie um sage und schreibe 5,7 Prozent gegenüber dem Vormonat einbrachen.

Lapidare Formulierung des Ministeriums

Interessant auch, wie „lapidar“ das Ministerium die Lage einschätzt. Zum einen seien die Auftragseingänge im August durch die relativ späte Lage der Schulferien beeinflusst gewesen. Und jetzt kommt das Ministerium zum eigentlichen Grund der Malaise. Immerhin wurde zugegeben, dass auch ohne den Effekt der Schulferien sich die Aufträge angesichts der zögerlichen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und der VERUNSICHERUNG der Wirtschaft durch die GEOPOLITISCHEN Ereignisse insgesamt schwach entwickelten. Anders formuliert, langsam aber sicher schlagen die Russland-Sanktionen zum Nachteil der deutschen Wirtschaft voll durch. Das werden wir in den kommenden Monaten sicherlich noch des öfteren leider lesen dürfen.

Blick auf die Details

Auffällig war im August, dass die Nachfrage aus dem Ausland, sowohl aus der in sich einer schweren Wirtschaftskrise befindenden Euro-Zone wie auch aus dem Rest deutlich rückläufig war. Insgesamt ging die Nachfrage aus dem Ausland um 8,4 Prozent zurück. Die Bestellungen aus der Euro-Zone schrumpften um 5,7 Prozent; und die aus dem Rest der nahmen um 9,9 Prozent ab. Erstaunlich, dass die Inlandsaufträge nur ein Minus von exakt zwei Prozent verzeichneten. Sehr auffällig auch der scharfe Rückgang der Nachfrage nach Investitionsgütern. Hier musste ein Rückgang von Bestelladerlass in Höhe von 8,5 Prozent verkraftet werden. Dagegen ging es bei Vorleistungsgütern wie Chemikalien nur um drei Prozent nach unten mit den Auftragseingängen.

Fest steht, dass die deutsche Wirtschaft schwer unter den widrigen Rahmenbedingungen leidet. Es wäre nicht verwunderlich, wenn demnächst Rezessionsalarm auch im politischen Berlin herrscht. Noch schlafen die Verantwortlichen anscheinend.

Aber, wehe, wehe, wenn sie unsanft aus dem Tiefschlaf erweckt werden. Ob Gabriel und co dann auch sofort Stützungsmassnahmen wie Abwrackprämien beschließen werden?

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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