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Philharmoniker Depot

09.10.14 Aktien auf Talfahrt – DAX schließt unter 9000 Punkten

Rumms – gestern war es dann so weit. Während die deutsche Wirtschaft in die Rezession verfällt und die Verantwortlichen in Berlin im Tiefschlaf verharren, bekommen die Inhaber der angeblich alternativlosen Anlageklasse Aktien zu spüren, dass alternativlos keineswegs risikolos bedeutet. Sehr vorsichtig formuliert. In den vergangenen zwölf Handelstagen ging der deutsche Leitindex in die Knie. Knapp zehn Prozent Minus in der kurzen Zeitspanne – das ist schon beachtlich.

DAX schließt unter 9000

Fakt ist, dass am gestrigen Mittwoch der deutsche Leitindex bei exakt 8995 aus dem Handel ging. Seit dem Jahresanfang summiert sich das Minus nunmehr auf fast sechs Prozent. Fest steht, dass 2014 sicherlich kein herausragendes Jahr an der Börse werden wird. Und das Jahr 2014 wird sicherlich auch als das Jahr in die Annalen der deutschen Börsengeschichte eingehen, in dem die ohnehin schon kaum vorhandene Aktienkultur durch zwei absurd hoch bepreiste große Neuemissionen wie Zalando und Rocket Internet großen Schaden erlitten hat.

Neuemissionen im Visier

Seit dem IPO befinden sich die beiden Papiere im freien Fall. Der Ausgabepreis von Zalando lag bei 21,5 Euro, die ersten Notierungen in Frankfurt lagen bei über 24 Euro. Und gestern dümpelte das Papier um die 17 Euro vor sich hin. Noch extremer verkommt das Papier von Rocket Internet. Hier lag der Ausgabepreis bei 42,5 Euro. Vor dem IPO wurden gar Notierungen über 60 Euro bezahlt! Am ersten Tag an der Börse stürzte die Aktie gleich in Richtung 37 Euro ab; gestern notierte der Kurs 35 Prozent unter dem Ausgabepreis bei nur noch 31,5 Euro. Und fürwahr, hier handelt es sich bei einem Emissionsvolumen von um die 1,5 Milliarden Euro um keine kleine Neu-emission. Hunderte Millionen Euro Verlust innerhalb weniger Handelstage – da wird der ein oder andere Anleger hoffentlich seine Lektion gelernt haben!

Schlechtes Börsenjahr 2014

Wie auch immer - bis dato ist das Börsenjahr 2014 kein wirklich berauschendes Börsenjahr. Dabei ist der deutsche Leitindex bis jetzt noch relativ glimpflich davon gekommen. Auffällig ist bis jetzt, dass die Aktienmärkte in Portugal und auch in Griechenland deutlich unter die Räder gekommen sind. Der portugiesische PSI 20 liegt seit Jahresanfang knapp 18 Prozent im Minus; in Athen beläuft sich beim ATHEX-20 der Verlust bei fast 15 Prozent. Noch deutlicher kamen bis jetzt nur die Märkte in Wien und Moskau unter die Räder. Der Wiener ATX verlor fast 17 Prozent. Und in Moskau ging es beim RTS um 25 Prozent nach unten.

Schwache Banken

Bis auf weiteres wird die Lage an den Börsen schwierig und volatil bleiben. Ein nachhaltiger realwirtschaftlicher Aufschwung ist schwerlich möglich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass selbst der IWF gestern zugab, dass die Banken weltweit zu schwach seien, um die globale Konjunktur zu stützen. Vielen Geldhäusern fehlten die „finanziellen Muskeln“, um genügend Kredite ausreichen und so die Erholung der Wirtschaft nach der Finanzkrise kraftvoll fördern zu können. Das ist das Fazit von Jose Vinals, dem Chef der Kapitalmarktabeilung des IWF.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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