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Philharmoniker Depot

17.10.14 Eurokrise – Preise steigen kaum noch

Oh oh oh – welch nervös-hektische Zeiten an den Märkten. Gestern wurden ja die jüngsten Fakten zum Thema Teuerungsrate von den Statistikern von Eurostat veröffentlicht. Kurz nach der Bekanntgabe brach der deutsche Leitindex wasserfallartig weiter ein. Das Tagestief lag gestern bei nur sage und schreibe 8354. Vom Tageshoch bei 8662 aus betrachtet ging es also um mehr als 300 Punkte nach unten. Im weiteren Verlauf der Handelssitzung ging es dann bis zum XETRA-Schluss wieder nach oben. Der DAX beendete den Handel bei 8582; angeblich soll den diversen Marktberichten zufolge die Hoffnung auf neue Geldspritzen der US-Notenbank die Märkte wieder gestützt haben.

Neues von Eurostat

Wie auch immer, schauen wir uns an, was die Statistiker gestern veröffentlichten, dass die Börsianer darauf so nervös reagierten. Fakt ist jedenfalls, dass die Preise in der Euro-Zone kaum noch steigen. Aus Basis ENDGÜLTIGER Berechnungen zogen die Preise im September im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch um magere 0,3 Prozent an. Wohl gemerkt, der Zielkorridor der EZB liegt ja insofern bei knapp zwei Prozent. Die aktuelle Teuerungsrate hat damit das tiefste Niveau seit dem Oktober 2008 erreicht. Zum Vergleich, im August 2014 war die Teuerung mit 0,4 Prozent noch etwas höher ausgefallen.

Fallende Verbraucherpreise in einigen Ländern

Die Statistiker gaben auch bekannt, das in einigen Staaten Europas die Verbraucherpreise schon fallen. Das ist in Griechenland der Fall. Hier fielen die Preise um 1,1 Prozent. Auch in den anderen Krisenländern im Süden ging es mit den Preisen bergab. So auch in den beiden großen Krisenländern, Spanien und Italien. In Spanien fielen die Preise um 0,3 Prozent; in Italien ging es etwas leichter nach unten. Die Verbraucherpreise fielen nur um 0,1 Prozent. Dies war übrigens auch in Slowenien und der Slowakei der Fall.Die höchsten jährlichen Raten wurden in Rumänien (1.8%), Finnland (1.5%) und Österreich (1.4%) verzeichnet. Alles in allem ging im Vergleich zum August 2014 die jährliche Inflationsrate in siebzehn Mitgliedstaaten zurück, blieb in zwei unverändert und stieg in neun an.

Kurzer Blick auf die Details

Interessant auch ein kurzer Blick auf die Details bei den Veränderungen. Die Energiekosten sanken im September um 2,3 Prozent, Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,3 Prozent. Der stärkste Aufwärtsimpuls für die jährliche Inflation des Euroraums kam von den Teilindizes Restaurants und Cafés (+ 1,08 Prozentpunkte), Mieten (+0,84 Prozent) und Instandhaltung von Fahrzeugen (+0,6 Prozent), während Kraftstoffe für Verkehrsmittel (Minus 2,5 Prozent) Telekommunikation (- 1,44 Prozent) und Gas (Minus ein Prozent) am stärksten senkend wirkten.

Last but not least auch der Kommentar von Ökonom Martin van Vliet. Der Ökonom von der Bank ING sagte gegenüber Reuters folgendes:

„Die Daten nähren die Sorge, dass die Euro-Zone Richtung Deflation rutscht.“

Und auch die Sorgenfalten von Mario Draghi werden angesichts dieser Fakten nicht kleiner werden...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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