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Philharmoniker Depot

01.04.15 Eurokrise – Erreicht der Crack-up-Boom den deutschen Einzelhandel?

Welch irre Zeiten, die wir gerade durchleben dürfen. Wann kommt es schon einmal vor, dass der Chef einer deutschen Großbank von der „Mutter aller Blasen“ am Aktien- und Rentenmarkt spricht.

Der Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Hans Jörg Vetter, warnte laut Reuters vor den gravierenden Folgen der lang anhaltenden Nullzinspolitik der EZB. Alle gehen ins Risiko Banken, Versicherungen und Fonds würden nun hohe Risiken eingehen. Es würde kein Risiko mehr bepreist werden, so das Fazit von Herrn Vetter. Das gelte im übrigen für alle Vermögensklassen. Am Aktien- und Rentenmarkt entstehe aktuell die Mutter aller Blasen, so die drastische Warnung von Herrn Vetter. Weiter sagte er wortwörtlich:

"Ich kann ihnen nicht sagen, wann es rumpelt, aber irgendwann rumpelt es wieder".

Ja, Herr Vetter liegt völlig richtig. Es wird gewaltig rumpeln. Gewaltiger denn je. Und je länger die Mutter aller Blasen noch aufgeblasen wird, umso dramatischer wird der Rumpler enden. Aber zunächst wird ja noch munter weiter an der Blase gearbeitet. Das kann noch dauern, ehe es rumpelt.

Einzelhandel in Deutschland im Crack-up-Boom

Derweil gibt es aus dem deutschen Einzelhandel erste Meldungen, dass sich die Konsumlust der Deutschen ob der Null-Zinspolitik der EZB nun aber wirklich in den Kassen der Händler bemerkbar macht. Die Statistiker des Bundesamtes zu Wiesbaden meldeten gestern, dass die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Februar 2015 nach vorläufigen Ergebnissen real 3,6 % und nominal 2,8 % mehr um als im Vorjahresmonat. Der Einzelhandel erzielte damit die höchsten realen Umsätze in einem Februar seit dem Jahr 2000. Crack-up-Boom pur also!

Extrem starker Start ins Jahr 2015

Ohne Zweifel, der Jahresstart 2015 war für den deutschen Einzelhandel sensationell. Sowohl der Februar 2015 als auch der Februar 2014 hatten jeweils 24 Verkaufstage. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 setzte der deutsche Einzelhandel real 4,3 % und nominal 3,3 % mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Anders formuliert, die Leute geben ihr Geld schlicht aus und belassen es nicht mehr auf den unverzinsten Konten.

Online-Handel brummt

Mit Blick auf die Details fällt einmal mehr die Fragmentierung im deutschen Einzelhandel auf. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Februar 2015 real 1,5 % und nominal 1,4 % mehr um als im Februar 2014. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real um 1,6 % und nominal um 1,5 % höher als im Vorjahresmonat. Gänzlich anders dagegen die Lage bei den Fachhändlern. Im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln wurde real 0,3 % weniger und nominal 0,6 % mehr umgesetzt als im Februar 2014. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die Umsätze real 5,1 % und nominal 4,4 % über den Werten des Vorjahresmonats. Darunter erzielte der Internet- und Versandhandel Zuwachsraten von real 12,0 % und nominal 11 Prozent.

Prozentual zweistellige Zuwachsraten im Zeitalter der Schrumpfvergreisung in Deutschland. Das sagt schon sehr, sehr viel aus...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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