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Philharmoniker Depot

25.09.15 Brent-Öl: ein Restrisiko bleibt

Angesichts einer weiterhin wachsenden weltweiten Ölnachfrage sowie der Tatsache, dass das Ölangebot endlich sinkt und die Strategie der OPEC somit aufgeht, ist eine Bodenbildung der Ölpreise mehr als überfällig. Ab dem kommenden Jahr sollten die Ölpreise wieder deutlich anziehen. Bis dahin würde ich Ihnen allerdings trotzdem empfehlen, das bestehende Restrisiko (durch zum Beispiel Zinsanhebungen, Aktienmarktrückgänge oder Kreditmarktkrisen) per Stopp-Loss abzusichern.

Öllagerbestände sinken nur langsam

Quelle: EIA

Die blaue Linie zeigt die wöchentliche Entwicklung der US-Rohöllagerbestände. In grau sehen Sie die Bandbreite der Höhe der Bestände, wie sie innerhalb der letzten 5 Jahre vorgekommen sind.

Die extreme Überproduktion vor allem im vergangenen Jahr 2014 hat die US-Rohöllagerbestände auf ein Rekordhoch steigen lassen. Über 480 Millionen Barrel lagerten in diesem Jahr zeitweilig in den US-Beständen, das sind 25 % mehr als üblich.

Deutliche Preiserholung erst ab 2016 zu erwarten

Obwohl die US-Rohölbestände inzwischen sinken, besteht am weltweiten Ölmarkt vorerst noch ein massives Überangebot. Der in den letzten Jahren produzierte und von der OPEC noch weiter forcierte Überschuss lastet weiterhin auf den Ölpreisen. Für eine deutliche Erholung ist es also im Moment noch zu früh. Diese erwarte ich eigentlich erst ab dem kommenden Jahr, wenn die weltweiten Lagerbestände endlich wieder auf erträgliche Niveaus gesunken sind und die Überschüsse abgebaut werden.

Die Internationale Energieagentur geht momentan davon aus, dass das erst ab der zweiten Jahreshälfte 2016 der Fall sein wird:

Ab 2016 wird die Nachfrage wieder das Angebot übersteigen

Quelle: IEA

In gelb dargestellt ist die Entwicklung der weltweiten Nachfrage, in grün jene des weltweiten Angebots. In blau sehen Sie die Veränderungen in den Lagerbeständen.

Natürlich wird der Markt diese Entwicklung vorwegnehmen.

Sobald abzusehen ist, dass sich der Ölmarkt tatsächlich wieder auf ein Defizit zubewegt, werden die Ölpreise zu einer Erholung ansetzen. Doch bevor es soweit ist, besteht angesichts der aktuell vielen Risiken in den Märkten ein Restrisiko für einen erneuten Preisrückgang. Denn so lange die Märkte auch von äußeren Faktoren und vor allem Erwartungen an Politik und Notenbanken bestimmt werden, ist weiterhin auch mit bisweilen chaotischen Entwicklungen zu rechnen.

So long liebe Leser...für diese Woche verabschiede ich mich damit von Ihnen, aber nicht ohne mich zu verabschieden...ich wünsche Ihnen noch eine schöne Restwoche (morgen wird sich mein Kollege Andre Doerk wieder bei Ihnen melden), ein noch schöneres Wochenende und freue mich, wenn wir uns am kommenden Montag wiederlesen...liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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