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11.09.12 Australiens Rohstoffbranche spürt Chinas geringere Nachfrage

Seit Monaten stottert der Motor im Bergbau. Speziell die Eisen- und Kohleunternehmen spüren die Negativspirale, die seit einiger Zeit den Markt beherrscht. Rapid steigende Produktionskosten stehen fallenden Rohstoffpreisen gegenüber.
Laut einer Veröffentlichung der australischen „Financial Revue“ liegen aktuell Projekte im Investitionswert von über 100 Mrd. Dollar auf Eis oder wurden gänzlich gestrichen. Auch das australische Büro für Statistik berichtet, dass für das 2. Quartal 2012 die Gewinnvorschau der Unternehmen nur mehr 4,7% beträgt, was im langjährigen Durchschnitt für das 2. Quartal nur mehr rd. die Hälfte der üblichen Gewinnvorschauen bedeutet. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Gürtel enger geschnallt werden müssen und die Unternehmen um Rationalisierung, Kosteneinsparung und Aussetzen von riskanten Investitionen bemüht sein müssen.

Martin Ferguson, Australiens Bergbauminister, spekulierte ebenfalls in einem Interview mit ABC News mit härteren Zeiten in seinem Land. Die Reserve Bank von Australien (RBA), die monatlich einen Index der Rohstoffpreise veröffentlicht, vermeldete im August 2012 einen Rückgang um 4,3%, und gegenüber August 2011 sogar einen Rückgang der Rohstoffpreise von 13,7%. Dies wird überwiegend mit dem Verfall der Preise für Eisen und Kokskohle begründet. Die Preise für Basismetalle hätten in diesem Zeitraum nur leicht nachgegeben, während die Preise für Öl und Gold sogar leicht gestiegen wären.

Die RBA sieht jedoch kein Horrorszenario auf die Branche zukommen, denn immerhin stünde der Index noch immer auf dem 3fachen Wert des Jahres 2000. Dies sieht auch Minister Ferguson so, denn er verweist auf genehmigte und zeitlich aktuelle Investitionsvorhaben in Höhe von rd. 270 Mrd. $ und damit verbundene rd. 16.000 neue Arbeitsplätze.

Aber die Unternehmen leben nicht von vergangenen Statistiken, sondern reagieren auf aktuelle Umstände. Werfen wir also einen Blick auf die neueste Entwicklung. Wie oben angeführt, liegen Projekte mit einem Investitionswert von über 100 Mrd. Dollar in Schwebe, wie zum Beispiel:

Dies alles darf den Markt nicht wundern, ist man doch von den Aussagen der meisten Analysten ausgegangen, welche einen Durchschnittspreis für 2012 zum Beispiel für Eisen von $ 120,- je Tonne angaben. Zwar ein klarer Rückschritt gegenüber den Höchstständen von $ 180,-, aber immer noch zu euphorisch für den derzeit tatsächlich erzielbaren Preis von $ 90,- je Tonne. Einen Rückgang um rd. 50% der Marktpreise hatte niemand auf dem Radar. Und die Abwärtsspirale der Eisenpreise hat, wie es scheint, ihr Ende noch nicht erreicht.

BHPs Vorstand Marius Klopper fasste es eindeutig zusammen: Wir werden die Erweiterung der Tagesbaumine Olympic Dam nicht einreichen, da die Kosten auf der einen Seite gestiegen sind und die Rohstoffpreise auf der anderen nicht den erwarteten Erlös brächten. So oder so ähnlich formulierten es auch die Vorstände der anderen Unternehmen.

Es zeigt sich somit sehr deutlich, dass Australien als einer der größten chinesischen Importpartner an vorderster Front die Auswirkungen der chinesischen Wirtschaftspolitik spürt. Ob das nun von China skizzierte Stimuluspaket von rd. 700 Mrd $ für den Binnenmarkt eine beruhigende Wirkung auf die Rohstoffpreise haben wird, werden wir ebenso aufmerksam verfolgen wie die weitere Entwicklung des australischen Bergbaus.

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