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Philharmoniker Depot

29.12.12 Minen – ein Buch mit 7 Siegeln? Teil 18

von Johannes Forthmann ...“Gold is money. Everything else is credit” (JP Morgan, testifying before Congress, 1912) ...Junior Miners – ein Sektor in Schockstarre?

Der Junior Miners Sektor befindet sich in einer psychologischen Anomalie, die nun seit fast 2 Jahren wie eine Schockstarre auf diesem Markt liegt. Fulminante Kursgewinne sahen wir hier zuletzt im letzten Quartal 2010. Danach jedoch senkte sich bis heute ein dunkler Schleier über diesen Markt. Ein Bärenmarkt dieses Ausmaßes ist eigentlich ein bisschen zuviel für die Juniors unter dem Aspekt, dass sich die Rohstoffe Gold u. Silber während der gleichen Zeitperiode weiter aufwärts bewegten. Es gibt nur wenige Parameter, um diesen Sektor ein wenig genauer zu analysieren. Einer von ihnen ist der Index der kanadischen Venture Börse. Dort werden die meisten dieser jungen Unternehmen gehandelt. Es sind Explorer oder Producer im Anfangsstadium. Dabei handelt es sich meistens um kanadische oder australische Unternehmen, die weltweit tätig sind, denn beide Länder bieten immer weniger Gold- u. Silbervorkommen. Die folgenden Grafiken enthalten ein paar Hinweise, die auf eine krasse Unterbewertung dieses Sektors deuten, aber auch ein paar Lebenszeichen offenbaren.

S&P TSX Venture Index und Gold von 2002 bis 2012

Seinen vorläufigen post Lehman Höhepunkt erlebte dieser Sektor Anfang 2011. Dieser Aufwärtstrend wurde damals gebremst, weil die Unterstützungslinie vor der Finanzkrise 2008 zu einem unerbittlichen Widerstand wurde (blaue Linie). Viele Investoren, die vor der Finanzkrise zu spät diesen Sektor eingestiegen waren, verkauften zu diesem Zeitpunkt, um ihr Geld zurück zu bekommen. Danach gingen Juniors erneut erbarmungslos in den Keller. Heute liegt dieser Index sogar unter dem Niveau, welches bereits im Mai 2002 erreicht wurde. Damals hatte er zum ersten Male die stolze Marke von 1200 überschritten. Dieses habe ich auf der Kurstafel links eingeblendet. Gold notierte zum gleichen Zeitpunkt bei 326 $, Silber bei ca. 5 $. Die jetzige Verfassung dieses Indexes sieht vordergründig düster aus und deutet daraufhin, dass die Masse der Investoren lethargisch das Handtuch geworfen hat. Gerade in diesem Sektor liegt die große Gefahr jedoch darin, gute und schlechte Unternehmen undifferenziert zu vermischen. End- oder Kapitulationsphasen von Bärenmärkten äußern sich u.a. dadurch, dass substanziell gute Werte zu absolut lächerlichen Preisen auf den Markt geworfen werden, weil Marktteilnehmer den Schmerz von 90%igen Buchverlusten nicht mehr ertragen können. Er stellt seit geraumer Zeit eine ideale Fundgrube für Valueinvestoren dar. So findet man z. B. zur Zeit Werte, deren durch Nachweisbarkeitsstudien ermittelte Vorkommen nur real nur noch mit 5 $ pro Unze “Gold im Boden” bewertet werden, wenn man sie auf die Marktkapitalisierung des Unternehmens umrechnet. Versteckte Perlen in einem Markt, der panisch irrational abverkauft wurde. Diese werden spätestens dann wie Phönixe aus der Asche aufsteigen, falls Gold und Silber eine nächste Trendphase in ihrem langen Bullenmarkt beginnen. In heutigen Märkten beobachtet man zeitweise exzessive Phasen, die sich komplett von fundamentalen Faktoren gelöst haben. Dieses ist bei einigen Unternehmen dieses Sektors im Moment der Fall. Stellt man das letztjährige Verhalten bis heute einmal etwas genauer dar, dann lässt die Technische Analyse dieses Indexes ein paar erste Lebenszeichen einer nachhaltigen Trendwende erkennen.

S&P TSX Venture Index von Mitte 2010 bis 2012 (1 Preisstab= 1 Woche)

Hier lässt sich beobachten dass das Momentum (Rate of Change) bereits seit Ende 2011 aufsteigende Böden bildet, obwohl der Kurs weiter gefallen ist.(siehe Pfeile). Dreifache Divergenzen dieser Art lassen auf sehr wenig weiteres Abwärtspotential schließen und lokalisieren in vielen Fällen sogar einen Wendepunkt. Einen weiteren Hinweis gibt die nun fast zum Erliegen gekommene Volatilität, die hier mittels des True Range Indikators dargestellt wird. Ganz unten habe ich die einströmenden Umsätze projiziert. Sie zeigen absolute Niedrigwerte an, die ebenso auf eine Bodenbildung deuten.

Johannes Forthmann ist deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Herausgeber des JF Research Newsletters. Es wird keine Garantie für die Richtigkeit der hier genannten Daten übernommen. www.jf-research.com

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