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Philharmoniker Depot

18.12.14 Sondermitteilung zur Russlandkrise und Hinweis auf das n24-Interview in der „Börse am Abend“ am 18. Dezember 2014

Morgen werde ich im Berliner Studio von n24 in der Börse am Abend, die um 18.20 Uhr beginnen wird, ein Liveinterview geben. Im nächsten Silberbulletin werde ich mich mit Russland und der Ukraine beschäftigen sowie noch interessante Charts zum Wechselbad von Deflation und Inflation aus der Geschichte zeigen.

Die Nachrichtenagenturen schüren derzeit Ängste vor einer Pleite Russlands. Es ist wichtig, sich mit den Fakten zu beschäftigen, die ich zeigen werde. In der Tat verteuern sich die Konkursausfallversicherungen auf Russland stark, aber die der Ukraine zeigen bereits an, dass der Markt die Pleite der Ukraine fest erwartet. Genau dies werde ich im nächsten Silberbulletin zeigen.

Die Währungsreserven Russlands sind zwar von 470 Mrd. Dollar Ende 2013 inzwischen auf 373,8 Mrd. Dollar Ende November 2014 zurückgegangen. Gleichzeitig stockte Russland seine Goldreserven von 33,28 Mio. Unzen Ende 2013 auf 37,575 Mio. Unzen Ende November 2014 auf, die jetzt einen Wert von rund 44 Mrd. Dollar haben. Das Land hat eine positive Netto-Vermögensposition zum Ausland und die Handelsbilanz wies im Oktober 2014 ein Plus von 13,6 Mrd. US-Dollar aus. Ich werde Ihnen in der kommenden Ausgabe auch die Staatsverschuldung und anderes zeigen, um diesen Daten jeweils die Zahlen der USA gegenüberzustellen. Food for Thought!

Ich halte es daher für höchst erstaunlich, wenn der mir persönlich bekannte Robert Halver soeben in der Börse am Mittag in n24 die Staatspleite Russlands als sehr wahrscheinlich bezeichnete. Ich persönlich stehe hier an der Seite von Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank und Dirk Müller, der unlängst zur Ukraine in einer Talkshow Flagge zeigte (mehr im kommenden Silberbulletin). Am Ende ist vielmehr die Ukraine, deren Währungsreserven von 36,6 Milliarden Dollar im August 2011 auf 11,6 Mrd. Dollar im Oktober 2014 zurückgingen. Sie schmelzen wirklich wie Schnee in der Sonne und dieses Land hat keine Handelsbilanzüberschüsse wie Russland und eine Netto-Vermögensposition zum Ausland tief in den roten Zahlen (im Gegensatz zu Russland). Erstaunlich wie Russlands Probleme zugespitzt werden und die der Ukraine kaum Erwähnung finden oder sogar gänzlich ausgeblendet werden.

Hier ist ein Krieg gegen Russland am Devisenmarkt (über die Rubelschwäche) und am Kapitalmarkt (über das Hochtreiben der Konkursausfallversicherungen) im Gange. Dass gerade in dieser Woche noch neue Sanktionen seitens der USA und der EU ins Gespräch gebracht werden, ist eine weitere Eskalationsstufe des Westens. Auch wenn ich gewiss kein Putin-Versteher bin, so sehe ich das Verhalten des Westens mit Sorge.

Hier die Währungsreserven Russlands abgetragen auf der rechten Skala, der Ukraine in Milliarden Dollar abgetragen auf der linken Skala sowie die Goldreserven Russlands in Mio. Unzen:

Viele Währungen der Schwellenländer sind unter Druck, was wir in diesem Jahr immer wieder thematisierten. Die Türkei ist gegenüber dem Ausland bekanntlich hoch verschuldet und wies im 3. Quartal 2014 noch immer ein Leistungsbilanzdefizit von 5,9 Prozent der Wirtschaftskraft aus. Brasiliens Wirtschaft könnte es auch besser gehen und der Real schwächt sich weiter ab.

Hinzu kommen die Schwächesignale aus China, wo diese Woche der Einkaufsmanagerindex der Industrie mit 49,5 (Expansionsschwelle 50) veröffentlicht wurde. Die Notenbank senkte bekanntlich erstmals seit 2012 den Guthabenzins und dürfte 2015 angesichts der Schwäche des Immobilienmarktes gefordert sein. Dazu auch mehr im kommenden Silberbulletin.

Im letzten Silberbulletin zeigten wir den Kreuzwiderstand im Silberchart und die Reduzierung der Verkaufspositionen des Managed Money, die ein Warnsignal lieferten. Mit dem Abtauchen unter den Abwärtstrend seit Mitte Juli 2014 sieht es charttechnisch negativ aus! Dennoch warnen wir davor, sich davon verunsichern zu lassen und behalten selbstverständlich unseren strategischen Kurs bei. Dies war bei den jüngsten Schwächeanfällen richtig!

Und hier der Chart zum Goldpreis in US-Dollar:

Ich reise morgen nach Berlin und am kommenden Samstag erhalten Sie das Silberbulletin 40/2014.

Im Adventskalender des Deutschen Anleger Fernsehens finden Sie unter dem 9. Dezember meinen Weihnachtsgruß: http://www.daf.fm/video/der-daf-adventskalender-09-dezember---thorsten-schulte-50175633.html

Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche!

Herzliche Grüße



Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge
Chefredakteur

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Quelle: Silberjunge

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