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Philharmoniker Depot

06.09.14 Metalle schwach trotz EMU-QE1 und schlechten US-Arbeitsmarktzahlen

Im letzten Marktkommentar stellten wir fest, dass das Momentum des Geldmengenwachstums in der Eurozone trotz disinflationärer Tendenzen zuletzt wieder zunahm. Nun verkündete EZB-Chef Mario Draghi, nebst einer nochmaligen Leitzinssenkung von 0,15% auf 0,05%, das erste direkte europäische Ankaufprogramm für Staatsanleihen und Pfandbriefe. 500 Mrd. Euro sollen so binnen der kommenden drei Jahre neu gedruckt und dem Bankenkartell im Gegenzug für wertgeminderte oder unverkäufliche Wertpapiere zur Verfügung gestellt werden. Wenn es bei dieser Summe für diesen genannten Zeitraum bleiben würde, könnten wir uns freuen, denn das würde bedeuten, dass die Musik noch länger spielen wird, als wir es uns teilweise zum jetzigen Zeitpunkt ausmalen und auch jegliche Kriegsängste im Moment noch unbegründet wären.

Das Kernziel des neuen EMU-QE1 bleibt die Zementierung des Vermögenstransfers von der Bevölkerung auf das Bankenkartell. "Eurorettung" und "Konjunkturbelebung" sind Euphemismen, die den realen Vorgängen in keiner Weise gerecht werden und die man mittels einer gezielt geförderten aber völlig unsinnigen keynesianischen Lehre verschleiert. Die ganz oder teilweise nicht einbringbaren Forderungen des Bankenkartells gegenüber der Bevölkerung, die durch leistungslosen Kreditbetrug und nicht etwa Kapitaltransfer aus realen Ersparnissen entstanden sind, werden von der EZB gegen "gutes" Zentralbankgeld aufgekauft. Am Ende des Tages werden die Verluste bei der EZB abgeschrieben und letztlich vom Vermögen der Bevölkerung beglichen. Es geht allein um eine Gesundung der kranken Bankbilanzen, doch nie um die Rettung der Wirtschaft oder der Vermögen der Bevölkerung.

In letzter Zeit hörte man Stimmen aus den USA, dass der Staat doch selbst Geld drucken und dies an die Bürger vergeben solle. Dies wird niemals geschehen, denn dies würde den Vermögenstransfer zugunsten der Bankeneigner sofort stoppen und zu einem gewissen Teil rückgängig machen. Natürlich ist es nicht Sinn der Übung, dass die Bevölkerung mit Geld aus dem Nichts praktisch in Konkurrenz zu dem geschöpften Geld der Privatbanken tritt. Der einzige Sinn der Geldschöpfung ist doch gerade einzig der, sich ungerechtfertigt und leistungslos die Verfügungsgewalt über Güter und Dienstleistungen zu verschaffen. Da die direkte Vergabe von Geld an die Bevölkerung den Sinn des Kreditgeldsystems für dessen Erschaffer auf den Kopf stellen würde, wird es derartige Dinge auch niemals geben.

Auch der Einlagensatz für Geld der Banken bei der EZB wurde von -0,1% auf -0,2% verringert, um die Anreize für eine Kreditvergabe an die Privatwirtschaft zusätzlich zu verstärken. Der ökonomische Nutzen einer erzwungenen Kreditvergabe ist nicht nur gleich null, sondern negativ. Man kann das Pferd zwar zur Tränke bringen, doch saufen muss es selbst. Das bedeutet, dass sich Unternehmen mit niedrigeren Zinsen nicht ewig weiter verschulden werden. Eine Umschuldung auf niedrigere Zinsen verzögert den Bankrott der konkursgefährdeten Unternehmen lediglich, doch letztlich gehören deren Vermögenswerte längst der Bank. Angeheizt wird die Kreditvergabe jedoch bei der Vergabe von Immobilienkrediten an blauäugige Menschen, die sich naiv in die Schuldsklaverei begeben und für die Ausweitung einer Blase am Immobilienmarkt sorgen. Spätestens in der Wirtschaftskrise, wenn die Immobilien plötzlich unter Wasser stehen und der Arbeitsplatz verloren ist, wird aus dem Traum des eigenen Häuschens der Albtraum der Überschuldung und lebenslangen Versklavung. Ein Mechanismus, der so einfach und zugleich so perfide ist, dass ihn nur ein kleiner Teil versteht und so der Ausbeutung entgeht.

Alles andere vermeintlich akademische Gerede um Geldpolitik, Bankenunion, Finanzmarktstabilität oder um das Drehen von Schräubchen im System, dienen nur der Verwirrung und der Verschleierung des eigentlich doch ganz simplen Umverteilungsprozesses. Notenbanken sind müßig wie ein Kropf und sollten abgeschafft werden, denn sie dienen nicht der Wirtschaft und der Bevölkerung, sondern schaden dieser nur. Sie existieren in Symbiose mit dem Staat zum primären Nutzen der Banken und zur Finanzierung einer starken mächtigen Regierung. Ein freies Land und eine freie Bevölkerung erkennt man daran, dass es keine Notenbank hat und in Wohlstand und Frieden lebt. Aus diesem Grund fordert auch der libertäre ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Ron Paul seit sehr langer Zeit die Abschaffung der Notenbanken, da sie nicht die Lösung, sondern die Ursache allen Übels sind.

Gestern war auch die Sitzung der britischen Notenbank, die an ihrem Leitzins von 0,5% unverändert festhielt und das Anleihekaufprogramm in Höhe von 375 Mrd. Pfund noch nicht aufstockte. Auch die Briten reden wie die Amerikaner von angeblichen Zinsanhebungen, was lediglich ein leicht durchschaubarer Bluff ist. Weder in den USA, noch in England, wird es soweit kommen, ehe eine galoppierende Inflation sie nicht dazu zwingen wird. Das britische Pfund fiel mittlerweile auf 1,63 USD, wobei wir unseren Abonnenten bei 1,70 USD ein deutliches Verkaufssignal gaben.

US-Arbeitslosenzahlen verfehlen Erwartungen

Die amerikanischen Arbeitslosenzahlen fielen heute schlechter aus, als vom Markt erwartet wurde. Es wurden lediglich 142 Tsd. Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, womit der Konsens von 220 Tsd. Stellen deutlich verfehlt wurde. Dadurch erwarten die Markteilnehmer eine Aufschiebung der Zinsanhebungen in den USA. Der Goldpreis blieb trotz dieser Zahlen schwach, was kein gutes Zeichen für die kommende Woche ist. Auch gestern, als die EZB das Anleihekaufprogramm verkündete, konnte der Goldpreis in USD überhaupt nicht hinzugewinnen, sondern fiel sogar bis in die Nacht hinein. Lediglich in Euro gab es einen Anstieg des Goldpreises, der sich jedoch einfach durch das Verhältnis des Euro zum US-Dollar erklärt, da der Euro um 2 USc zum Dollar verlor, nachdem die EZB das EMU-QE1 verkündet hatte. Beim Euro hatten wir im Premium-Marktkommentar bei 1,40 USD ein Verkaufssignal für den Euro gegeben mit einem Mindestkursziel bei 1,32 USD, das jetzt mit 1,29 USD sogar deutlich überschritten wurde. Das war ein klasse Trade mit äußerst geringem Risiko.

© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | Blaschzok Metals

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