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Philharmoniker Depot

17.02.14 Fehler im Bitcoin Protokoll

Ein bereits seit 2011 bekannter Fehler im Code ermöglicht es eine Überweisung so aussehen zu lassen, als hätte sie nicht stattgefunden, was dazu führt, dass die Bitcoins zurückgesendet werden können. Die automatische Software der Handelsplattform von Mt.Gox hat scheinbar mit dieser manipulierbaren ID gearbeitet, was dazu führte, dass man wahrscheinlich eine größere Menge Bitcoins verloren hat. Börsen oder Intermediäre müssen deshalb im Moment vorsichtig sein, bis dieser Fehler im Protokoll behoben wurde oder das eigene System nicht mehr diese ID verwendet. Aber auch Versandhäuser, welche die Einnahmen in einem Pool lagern, sind davon betroffen, da es nicht auffällt, wenn Bitcoins plötzlich fehlen. Der einfache private Nutzer, der eine Bitcoin-Brieftasche am heimischen PC oder Smartphone installiert hat, ist jedoch nicht davon betroffen und sicher. Kryptowährungen sind eine neue Technologie, die noch nicht völlig ausgereift ist und es ist nicht abzuschätzen, ob weitere Fehler auftauchen und wie sich diese Technologie weiterentwickeln wird.

Der Fehler im Protokoll dürfte auch mitverantwortlich für die seit einem viertel Jahr bestehenden Verzögerungen bei Mt.Gox sein. Kunden müssen mehrere Wochen bei der Verifizierung von Konten und den Auszahlungen von Bitcoins und Fremdwährungsbeträgen in US-Dollar oder Euro warten. Japanische Nutzer bekamen angeblich immer noch schnell binnen zwei Tagen eine Auszahlung, doch der Rest der Welt wartet vergeblich auf die Gelder. Seit einer Woche wurden gar alle Auszahlungen gestoppt. Seit längerer Zeit hatte Mt. Gox gegenüber allen anderen Börsen einen teilweise um 100 USD höheren Kurs ausgewiesen, was auf dem freien Markt so nicht hätte sein dürfen. Dass jetzt die Gelder nicht mehr ausgezahlt werden können, spricht für große Probleme und betrügerische Aktivitäten können nicht ausgeschlossen werden. Der künstlich angehobene Kurs könnte dazu gedient haben, neue Kunden mit Kontoeröffnungen und Einlagen anzulocken, die jedoch bis heute keine Verifizierung erhielten und so ihre eingezahlten Beträge nicht wieder abheben können. CoinDesk hat mittlerweile den Kurs von Mt.Gox aufgrund dieser Unstimmigkeiten aus ihrem Index entfernt.

Viele sind daher der Ansicht, dass die Tage von Mt. Gox bereits gezählt sind und ausländische Kunden bangen um ihr Geld. Daher kehren viele Spekulanten derzeit den Bitcoins den Rücken und nehmen Gewinne mit, die sie sich in Euro oder US-Dollar auszahlen lassen. Dies sorgte zeitweise für deutlichen Druck auf den Preis. Dass der Preis für einen Bitcoin sich zwischen 500 USD und 600 USD hat halten können, obwohl die Meldungen extrem negativ waren, ist ein gutes Zeichen.


Bitcoin Flashcrash um 80%

In der letzten Ausgabe des Premium-Marktkommentars schrieben wir, dass es gut möglich sei, dass der Preis erst in den Bereich von 100 USD bis 250 USD fallen müsse, bis die Spekulation bereinigt wäre, doch dass es dann so schnell gehen würde, hatten wir nicht erwartet.

Zum Wochenanfang kam es zu einem Flashcrash an der Bitcoin Börse "BTC-e". Zuerst bröckelte der Preis von 700 USD auf 660 USD ab, um dann binnen Sekunden um über 80% einzubrechen und im Tief auf 102 USD zu fallen. 6.000 Bitcoins im Gegenwert von 3,6 Mio USD wurden panikartig verkauft, die für diesen Einbruch auf dieser einen Börse verantwortlich war. Die Arbitragehändler waren sofort zur Stelle und griffen zu den Tiefstpreisen zu, nachdem der Preis auf den anderen Börsen lediglich um 150 USD nachgab. Es dauerte 15 Minuten, bis sich der Preis wieder erholt und über 610 USD stabilisiert hatte.

An diesem extremen Beispiel wird das Problem einer ungedeckten digitalen Kryptowährung deutlich. Da der Wert der Bitcoins nur auf der Verschlüsselung und der Funktionsfähigkeit des Netzwerks beruht haben sie keinen intrinsischen Wert. Beim Goldpreis gibt es hingegen die Produktionskosten, die immer eine gewisse Preisuntergrenze darstellen. Gold ist als Warengeld nach der Österreichischen Schule echtes Geld - der Bitcoin hingegen nur ein Surrogat. Für Überweisungen ist der Bitcoin geeignet, doch aufgrund seiner Architektur ist er nicht zur Vermögenssicherung nutzbar. Dennoch könnte er oder eine andere Kryptowährung langfristig eine Nische im internationalen Zahlungsverkehr nebst dem Bankensystem einnehmen.


Kampf gegen Bitcoins geht weiter

Apple hat jetzt alle elektronischen Apps für seine Produkte entfernen lassen, sodass Besitzer von Iphones nun keine Bitcoins mehr auf dem Mobiltelefon verwahren und versenden können. Hintergrund dürfte der sein, dass Apple selbst an einem mobilen Zahlungssystem arbeitet und unliebsame Konkurrenz, die selbst keinen Gewinn bringt, von dem beliebten Mobiltelefon verbannen will.

Russland hat kürlich alle Kryptowährung verboten, da "sie Geldsurrogate seien" und man "wachsendes Interesse an dieser Währung sah, einschließlich von Geldwäschern." Natürlich geht es nur darum, nicht die Kontrolle über das Geld in Russland zu verlieren. Beteiligt an dieser Entscheidung waren die russische Zentralbank, der Geheimdienst FSB und der russische Innenminister, weshalb diese Entscheidung nachhaltig sein dürfte. Die Handelsplattform BTC-e mit Sitz in Bulgarien hat daraufhin ihre Unterstützung für den russischen Rubel beendet. Zuletzt litten in dieser Woche die meisten großen Börsen unter konzentrierten Hackerangriffen, sodass die Funktionsfähigkeit einiger Börsen teilweise eingeschränkt war. Bitcoins sind als Alternative zum Bankensystem durchwegs zu befürworten und zu unterstützen. Sie sind jedoch keine Alternative zu Gold, Silber und Bargeld, die ihren Sinn und nutzen haben – doch wenn man um eine Überweisung nicht herum kommt, dann kann man mit den Bitcoins eine Überweisung der Bank umgehen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | Blaschzok Metals

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