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18.01.16 Niedriger Ölpreis drückt auf die Konsumentenpreise

Der Ölpreis für die Sorte WTI ist in dieser Woche erstmals unter das Preisniveau des Jahres 2008 gefallen und erreichte mit 29 US-Dollar nominal den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2003 –real im Vergleich zur Ausweitung der Geldmenge liegt der Ölpreis heute sogar deutlich niedriger auf einem Allzeittief. Im Verhältnis zu Gold liegt der Preis für ein Fass aktuell bei 0,85 Gramm Gold, was eine historisch niedrige Bewertung darstellt. Dieser Preis ist jedoch fundamental gerechtfertigt, da die ganze Welt auf Rekordniveaus Rohöl produziert, obwohl praktisch alle Staaten, die das schwarze Gold exportieren, unter den gesunkenen Margen zu leiden haben. Russland, Venezuela, Norwegen und selbst Saudi Arabien, die alle einen großen Teil ihrer Staatseinnahmen aus dem Rohölgeschäft beziehen, leiden extrem stark unter dem niedrigen Ölpreis. Früher kürzte die OPEC in einem solchen Marktumfeld immer die Produktion, um mindestens 2 Gramm Gold je Barrel zu erhalten, doch diesmal bleibt sie untätig, wobei sich die Frage nach den Gründen hierfür geradezu aufdrängt. Auch das Atom-Abkommen mit dem Iran wird dafür sorgen, dass noch mehr Öl auf den Weltmarkt kommen wird und die niedrigen Preise erst einmal Bestand haben sollten.

Wir vermuten eine Absprache der Regierungen, um erst ein vermeintlich deflationäres Umfeld zu schüren und später den Anstieg des CPI deutlich hinauszögern zu können. Aus Öl werden beispielsweise Kunststoffe produziert und der Preis für Öl ist in allen gängigen Produkten auf die eine oder andere Weise enthalten, sodass niedrige Preise direkte Auswirkungen haben werden. Die Weltwirtschaft kann davon kurzfristig profitieren und den Notenbanken bleibt deutlich mehr Zeit und Spielraum, um ihren düsteren Zielen nachzugehen und weiter Geld zu drucken.

Venezuela hat aufgrund des niedrigen Ölpreises gar den Notstand ausgerufen. Präsident Maduro als Nachfolger von Chavez hat als vermeintliche Lösung per Dekret Preise fixiert, vermeintliche soziale Rechte sowie die Bereiche Bildung, Gesundheit und den Wohnungssektor besonders geschützt und Kürzungen oder Einschnitte verhindert. Zudem soll die Lebensmittel- und Medizinversorgung sichergestellt werden.

Diese sozialistischen Maßnahmen bringen nur kurzfristige Linderung. Venezuela druckt ohnehin seit langer Zeit Geld als gäbe es kein Morgen, weshalb die Menschen dort bereits unter einer extrem hohen Inflation leiden. Diese neuen Maßnahmen machen die Situation – so wie unter Chavez – einfach nur noch schlimmer. Der Staat bestiehlt durch das Drucken von Geld praktisch die Bevölkerung und subventioniert seinen Staatsapparat sowie die ihm Lorbeeren bringenden Güter. Wenn die Einnahmen wegbrechen, kann man nicht einfach einen Befehl per Dekret erlassen und das Geld erscheint durch Zauberhand wieder. Preise künstlich zu fixieren sorgt letztlich dafür, dass die Versorgung in diesen Bereich durch die auftretende Mangelversorgung völlig zusammenbricht. Umverteilung verschlechtert mittel- bis langfristig die Versorgung mit subventionierten Produkten und Dienstleistungen, wogegen nicht-subventionierte Branchen und Industrien leiden oder ganz vom Markt verschwinden und so Arbeitslosigkeit und Armut entstehen.

Ähnliches im lediglich vergleichsweise verringerten Ausmaß erleben wir seit 70 Jahren in Deutschland, wo der Staat aktuell bis zu 80% der Einkommen direkt sowie indirekt besteuert und vermeintlich „sozial“ umverteilt, um sich selbst sowie seine internationalen Interessen und Ziele zu finanzieren. Keine Gesellschaft kann nachhaltig auf planwirtschaftlicher Umverteilung aufgebaut werden und sozial ist dies ohnehin schon gar nicht – egal was manch Sozialromantiker aus dem politischen Varieté einem derzeit zu erzählen vermag.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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