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Philharmoniker Depot

18.12.14 Silber in USD

Erwartungsgemäß konnte sich der Silberpreis in den letzten vier Wochen bis in meine Zielzone zwischen 17,20US$ - 17,50US$ nach oben arbeiten und erreichte vor fünf Handelstagen bei 17,35US$ ein markantes Hoch.

Die Aufwärtsbewegung entstand allerdings unter großen Schwankungen. Vor allem der Montag nach der Abstimmung über die Schweizer Goldinitiative dürfte in Erinnerung bleiben. In den frühen Morgenstunden wurde Silber zunächst panikartig bis auf 14,15US$ ausverkauft, nur um dann für den Rest des Tages bis auf 16,69US$ zu explodieren. Damit wurde an einem Handelstag zunächst der tiefste Stand seit August 2009 markiert, gleichzeitig gelang aber auch mit zwischenzeitlich +15% einer der größten Tagesgewinne aller Zeiten. Im Anschluss lief der Silberpreis zunächst seitwärts. Heute vor einer Woche folgte dann der Sprung über die Marke von 17.00US$. Zu Beginn der laufenden Handelswoche meldeten sich die Bären jedoch wieder zurück und drückten die Notierungen deutlich in der Spitze bis auf 15,53US$ tiefer.

Damit sollte klar geworden sein, dass die volatile Erholung in den letzten Wochen vor allem auf einer Schwäche der Bären begründet war und eben nicht auf einer Stärke der Haussiers. Zahlreiche spekulative Akteure hatten seit August ihre Wetten auf weiter fallende Gold- und Silbernotierungen ständig ausgeweitet und mussten diese in den letzten Wochen eindecken. Die Kursanstiege waren also vor allem von Leerverkaufseindeckungen (Shortsqueeze) getrieben. Natürlich kann damit auch ein Markt in die andere Richtung kippen und ein neuer Aufwärtstrend begründet werden. Bis jetzt fehlen dafür aber klare und nachhaltige Signale. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die mittlerweile dreieinhalbjährige Baisse zumindest beim Goldpreis mit einem großen Paukenschlag in Form einer schnellen Umkehrformation beendet werden müsste. Dahinsiechende Kurse mit gelegentlichen steilen Kursanstiegen sind eher ein Indiz dafür, dass die Bären weiterhin am Steuer sitzen.

Auf dem logarithmischen Monatschart für den Silberpreis kam es tatsächlich zu dem Rücklauf an die gebrochene blaue Aufwärtstrendlinie. Die Situation spitzt sich hier langsam aber sicher zu, denn ein Ausbruch über 17,35US$ müsste nun einen Anstieg bis an die rote Abwärtstrendlinie (aktuell ca. 22,00US$) nach sich ziehen. Davon ist der Silberpreis mittlerweile aber wieder weit entfernt. Gleichzeitig ist der Platz unter der blaue Aufwärtstrendlinie (aktuell ca. 17,40US$) und dem unteren Bollinger Band (15,34US$) ziemlich eng. Gut möglich, dass Silber auf Sicht der nächsten Wochen erst einmal in dieser Range gefangen bleibt. Allerdings wurde das untere Bollinger Band in den letzten Wochen nach unten aufgebogen, so dass es an stützender Kraft verloren hat und der Silberpreis hier jetzt theoretisch auch nach unten rutschen könnte. Bei den Indikatoren ergeben sich widersprüchliche Signale. Während sich der „MACD“-Indikator von einem Kaufsignal wieder entfernt hat, bewegt sich der „RSI“ klar im Bärenmarktmodus. Die „Stochastik“ jedoch dreht mit völlig überverkauften Werten nach oben. Insgesamt verharrt der Monatschart weiter klar im Abwärtstrend. Allerdings ist doch absehbar, dass 2015 das Jahre der Trendwende werden sollte. Das verbleibende Abwärtsrisiko beim Silberpreis ist mittlerweile sehr begrenzt.

Auf dem Wochenchart ist gut zu erkennen, dass die wichtige Unterstützungszone um 15,00US$ bisher trotz dem „Schweizer“-Ausreißer klar gehalten hat. Das ist grundsätzlich schon mal ein positives Zeichen. Auch die Indikatoren machen einen leicht hoffnungsvollen Eindruck. Der „MACD“ steht kurz vor einem Kaufsignal, der „RSI“ hat sich dynamisch aus der überverkauften Zone nach oben gearbeitet und die „Stochastik“ hat ein Kaufsignal geliefert. Dennoch verläuft der Silberpreis auch hier weiterhin in einem klar definierten Abwärtstrendkanal. Eine eher unwahrscheinliche Erholung könnte bis an das gebrochene Dreieck (ca. 18,20US$) laufen. Realistischer ist aber eine Fortsetzung des Abverkaufes bis an die Zone um die 15,00US$. Ein Unterschreiten der Marke von 14,00US$ sehe ich eigentlich nicht mehr, allerdings wäre ein zweiter Test der Kurstiefen zwischen 14,00-15,00US$ auf Sicht der kommenden Monate durchaus realistisch. Zusammen mit einem dann tieferen Goldpreis (ca. 1.030,00US$) könnte dies schließlich das Ende der Baisse bedeuten.

Kurzfristig, und damit sind wir beim Tageschart, hat der Silberpreis gestern nicht nur den jungen Aufwärtstrend gebrochen, sondern auch den seit Mitte Juli etablierten Abwärtstrendkanal nach unten verlassen. Auch die 50-Tagelinie (16,58US$) ist bereits wieder ein gutes Stück entfernt. Allesamt keine guten Vorgaben. Stützend dürfte auf dem aktuellen Preisniveau das untere Bollinger Band (15,60US$) wirken. Der „MACD“-Indikator steht jedoch kurz vor einem Verkaufssignal und bestätigt damit die drohende Trendwende. Das „MACD“-Histogramm dreht schon seit mehreren Tagen nach unten. Der „RSI“ ist eher neutral einzustufen, die Stochastik jedoch hat mit dem gestrigen Kurssturz den „embedded“ Status verloren und ist nun überkauft. Sollte es im Umfeld der heutigen FED-Zinsentscheidung allerdings zu einer klaren Erholung kommen könnte der bullische „embedded“ Status noch einmal zurückgewonnen werden. Insgesamt mehren sich die Zeichen, dass die Erholung der letzten sechs Wochen bereits beendet ist.

Trotz mehrerer Umkehrsignale, negativer Divergenzen sowie einer möglichen Schulter-Kopf-Schulter-Formation kommt das Gold/Silber-Ratio nicht in bullisches Fahrwasser. Der gestrige Handelstag war ein klarer Rückschlag, denn dass Ratio fiel erneut auf 76 Punkte zurück. Damit bewegt es sich wieder außerhalb der Bollinger Bänder. Erst Werte unterhalb von 70 würden die SKS-Formation bestätigen und ein Kursziel von ca. 62 Punkten aktivieren.

Der „Global X Silver Miners ETF“ bildet den Sektor der Silberminenaktien sehr gut ab. Bereits seit knapp drei Wochen laufen die Silberaktien hier nach unten. Mit dem gestrigen Handelstag wurden die Tiefs von Anfang November wieder erreicht. Nun kommt es darauf an. Entweder gelingt hier ein typisches Doppeltief, dann müssten die Minenaktien allerdings zügig wieder nach oben drehen, oder die Korrektur geht mit neuen Tiefs weiter. Dies hätte natürlich negative Konsequenzen für den Silberpreis. Die positive Divergenz beim „RSI“-Indikator lässt jedenfalls durchaus die Hoffnung auf eine Trendwende nach oben zu.

Am Dienstag der vergangenen Woche hielten die kommerziellen Händler bei einem Schlusskurs knapp oberhalb von 17.00US$ genau 35.357 leerverkaufte Silberkontrakte. Damit hat sich die Lage an den Terminmärkten deutlich verschlechtert, denn die „Profis“ haben – wie befürchtet - die Kurserholung der letzten Wochen dazu genutzt, ihre Shortpositionen mit hoher Geschwindigkeit wieder auszubauen. Gleichzeitig halten die spekulativen Marktteilnehmer mittlerweile die höchste Netto-Long Positionen seit Mitte August.
Der aktuelle Commitment of Traders Report (CoT) gibt damit ein erstes Warnzeichen, auch wenn die Positionierungen noch nicht extrem sind.

Die Stimmung an den Edelmetallmärkten bleibt pessimistisch. Die zuletzt leicht optimistische Tendenz bei den Sentimentwerten für den Silberpreis wurde durch den Kurssturz der letzten beiden Handelstage beendet. Antizyklisch betrachtet liegt aber noch keine Panik vor.
Positiv ist die Ausverkaufsstimmung bei den Goldminenaktien, welche die Chancen auf ein mögliches Doppeltief deutlich erhöht.
Durch die leichte Erholung des Euros gegen den US-Dollar liegen hier keine Extremwerte mehr vor.

Die saisonale Perspektive hellt sich für die Edelmetalle im kommenden Monat deutlich auf. Mit einem durchschnittlichen Kursanstieg von 2,2% ist der Januar statistisch betrachtet der zweitbeste Monat im Jahr für den Silberpreis.

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Quelle: http://www.proaurum.de

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