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Philharmoniker Depot

02.07.13 Silber kam im ersten Halbjahr unter die Räder

Anfang des Jahres war Silber noch einer der Favoriten für viele Edelmetall-Analysten. Heute dümpelt das weiße Metall sogar unter den durchschnittlichen Kosten der Produzenten. Quo vadis Silberpreis? Im ersten Halbjahr 2013 verlor der Silberpreis rund 38 Prozent auf unter 19 US-Dollar je Feinunze. Kaum ein Anleger oder Analyst hätte Anfang des Jahres auf so ein tiefes Niveau für 31,1 Gramm Silber gewettet. Das Beunruhigende für Investoren ist nun, dass es Argumente für einen schwachen, wie auch einen wieder anziehenden Silberpreis gibt. Auf welche Seite sollten sich Anleger nun schlagen?

Argumente für einen schwachen Silberpreis:

Die durch die Notenbanken kreierte Geldschwemme scheint ein Ende zu finden. Die US-amerikanische Zentralbank Fed kündigte bereits an, die Anleihekäufe gegen Ende des Jahres einzudämmen. Wird weniger Geld als erhofft neu geschaffen, dann würden die Währungen nicht so schwach werden wie bisher vermutet, so die Überlegung der Anleger. Konkret gesagt nimmt also die Erwartung für eine zukünftige inflationäre Phase ab. Die mit Silber hinterlegten börsengelisteten Anlagevehikel (ETFs und in Deutschland ETCs) haben daher in den vergangenen Wochen Abflüsse gesehen. In den vier Wochen von 20. Mai bis 20. Juni wurden rund 7,6 Millionen Unzen Silber aus den ETF-Beständen verkauft. Seit Jahresanfang stehen die Zuflüsse zwar noch bei knapp 40 Millionen Unzen, doch das zeigt auch das potenzielle Abfluss-Volumen an. Von den noch immer in den ETFs/ETCs gebunkerten Silber-Beständen von rund 600 Millionen Unzen Silber könnte es also weitere Abflüsse und damit Druck auf den Silberpreis geben.

Auch von der konjunkturellen Front kommt nicht viel Unterstützung. Denn schwache Wachstumszahlen aus China verprellen Investoren, die auf eine Zunahme der industriellen Nachfrage nach Silber gehofft haben.

Argumente für Silber:

Die Notenbanken scheinen zwar langsam den Ausstieg aus der losen Geldpolitik anzudenken. Doch schaffen sie weiterhin immer mehr Liquidität. Über kurz oder lang könnte diese Liquidität doch den Weg in die Realwirtschaft schaffen und es dann einen Aufwärtsdruck bei den Gütern geben. Mit Edelmetallen wie Gold und Silber können Anleger ihre Kaufkraft langfristig erhalten.

Auch die konjunkturelle Seite sieht nicht so schlecht aus, wie viele Investoren derzeit glauben. Denn auch bei einer abnehmenden Dynamik des chinesischen Wachstum, weitet sich das Bruttoinlandsprodukt dort noch mit rund sieben Prozent pro Jahr aus. Durch diesen Wachstumsmotor wird die gesamte Weltwirtschaft 2013 und 2014 weiter mit 2,5 bis 3 Prozent zulegen. Die industrielle Nachfrage – auch nach Silber – sollte davon positive Impulse bekommen.

Der derzeitig niedrige Silberpreis dürfte zudem keine Substitutionseffekte in der Industrie begünstigen. Im Gegenteil, neue Anwendungen wie in der Medizin, dürften in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sogar die Nachfrage nach Silber eher steigen lassen.

Wohin geht der Silberpreis?

Charttechnisch besitzt Silber im Bereich um 18 US-Dollar eine massive Unterstützung, die aus den Jahren 2008 sowie der Konsolidierung Ende 2009 bis Mitte 2010, ehe der Ausbruch nach oben erfolgte, herrührt. Interessant ist zudem, dass der Markt derzeit extrem überverkauft ist. Der Relative-Stärke-Index (RSI) erreichte ein Niveau von nur mehr etwas über 20. So tief war er nicht einmal im Herbst 2008 als der Einbruch auf unter zehn Dollar erfolgt war. Eine technische Reaktion beim Silberpreis ist also zu erwarten.

Da auch viele Silberproduzenten unter 20 US-Dollar Verluste einfahren dürften und Altsilberbestände nicht mehr so üppig an den Markt zum Recyclen kommen sollten, könnte mittelfristig das Angebot leiden. Sogar einer der großen Produzenten, Fresnillo aus Mexiko, soll 20 Dollar je Unze Gesamtkosten haben.

Anleger dürften also auf dem aktuellen Niveau wenig Risiko laufen, mit Neuengagements in den kommenden Monaten stark ins Minus zu geraten. Langfristig dürfte der Silberpreis sogar wieder deutlich zulegen. Der Kauf von gängigen 1-Unzen-Silbermünzen zu dem 2013 noch gültigen Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent könnten daher lohnen. Riskant erscheint derzeit der Kauf von Silberproduzenten. Doch sollte sich Silber wie erwartet erholen, besitzen die Silber-Aktien aufgrund ihres starken Hebels die Chance gegenüber der Silbernotierung deutlich zulegen zu können. First Majestic Silver, die relativ niedrige Silberproduktionskosten haben sollten, und Great Panther Silver, die aufgrund ihrer höheren All-In-Costs spekulativer sind, aber dafür einen noch größeren Hebel besitzen, sind zwei Beispiele für Produzenten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Ingrid Heinritzi, Freie Wirtschaftsjournalistin

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