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Philharmoniker Depot

25.02.16 Silber noch (!) zögerlich

Beim direkten Vergleich Gold vs. Silber hat Gold in diesen Tagen ganz eindeutig die Nase vorn. Zwar legten sowohl Silber als auch die Aktien der Silberproduzenten in den letzten Wochen deutlich zu, doch man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass das Ganze mit angezogener Handbremse geschieht. Silber hat sich an die Entwicklung von Gold gekoppelt, kann aber mit dessen Aufwärtsdrang nicht Schritt halten und fällt nach und nach zurück.

Ausdruck dessen ist das aktuelle Gold-Silber-Ratio. Mit Werten von über 80 hat das Gold-Silber-Ratio mittlerweile ein Niveau erreicht, wie man es seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr gesehen hat.

Der geneigte Leser mag sich nun fragen, ob die aktuelle Underperformance von Silber nur temporärer Natur ist oder ob daraus eine Art Dauerzustand erwachsen könnte? Mit anderen Worten: Wie sieht es in Sachen Nachholpotential für Silber respektive Silberaktien aus?

Hier lohnt es sich, das ganze Thema von mehreren Seiten aus zu beleuchten. Schauen wir zunächst auf die Produzenten. In den letzten ein bis zwei Jahren engagierten sich Silberproduzenten verstärkt in Goldminen. An dieser Stelle sei auf Silver Standard verwiesen. Der Silberproduzent kaufte die Marigold-Mine von Barrick Gold und Goldcorp. Tahoe Res. ging mit der Übernahme von Rio Alto im letzten Jahr einen ähnlichen Weg.

Und nicht zu vergessen: Auch Branchenprimus Silver Wheaton balanciert sein Streaming-Portfolio immer mehr zu Gunsten von Gold aus. Die Beweggründe der Unternehmen liegen auf der Hand. Die Abhängigkeit von der schwankungsanfälligen Entwicklung des Silberpreises soll über eine höhere Goldgewichtung reduziert werden. Womöglich traut man aber schlichtweg Gold die bessere Entwicklung in den nächsten Jahren zu und will von diesen Perspektiven profitieren.

Generell steckt Silber in einer Art Dilemma. In der aktuellen Gemengelage ist Gold unumstritten die erste Wahl, wenn es darum geht, Sicherheit zu suchen. Silber haftet zudem der Makel des Industriemetalls an. Gerade in der aktuellen Phase, die von Unsicherheit bezüglich der globalen Wirtschaftsentwicklung bestimmt wird, ist das problematisch. Und dennoch erwarten wir Silber in Zukunft stärker.

Zum einen dürfte Silber von einer anhaltend starken Performance von Gold profitieren. Zum anderen steht Silber unmittelbar an wichtigen Widerständen. Gelingt es, diese Hürden zu überspringen, könnte Silber wieder eine Eigendynamik entwickeln und sich daran machen, die Lücke zu Gold wieder etwas zu schließen. Unter der Annahme, dass sich Gold und Silber tendenziell in die gleiche Richtung entwickeln werden, ist für uns das wahrscheinlichste Szenario, dass Gold weiter moderat zulegen wird und sich bei Silber endlich die Knoten lösen werden und das Edelmetall eine kleine Zwischenrally einstreuen kann.


© Marcel Torney

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Quelle: http://www.rohstoffjournal.de

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