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Philharmoniker Depot

03.12.12 Hohe Volatilität wird zur Streckfolter

Bei den Edelmetallen war die letzte Handelswoche sehr volatil mit großen Ausschlägen in beide Richtungen, was für viele Investoren und kurzfristig agierende Spekulanten sicherlich nicht einfach zu verkraften war. Im letzten Marktkommentar der Vorwoche kündigten wir bereits eine weitere Stärke des Euros zum US-Dollar an, bzw. eine weitere Schwäche der US-Währung, was anhand der Commitments of Traders Daten der US-Aufsichtsbehörde zu erahnen war. Ein Ausbruch über die Marke von 1,28 USD sollte zu einem Anstieg der Edelmetallpreise führen. Nachdem am Mittwoch der letzten Woche der Dollar diesen Widerstand überwinden konnte, dauerte es noch bis Freitag und einen sukzessiven Anstieg über 1,29 USD, ehe Gold und Silber Fahrt aufnahmen und eine beeindruckende Rallye auf dem Parkett nachholten. Silber zeigt sich dabei weiterhin stärker als Gold, was ein Indiz dafür ist, dass die übergeordnete Bewegung die Preise bald über die letzten mittelfristigen Hochs tragen könnte.
Zum Beginn dieser Woche stieg der Euro dann erstmals bis auf 1,30 USD. Eine vorübergehende Stärke am Dienstag und am Mittwoch beim Dollar, die den Wechselkurs wieder kurzfristig auf unter 1,29 USD drückte, bot das optimale Umfeld für einen gemanagten Abverkauf bei den Edelmetallen. Nachdem die Edelmetalle den Mittwoch über im Umfeld des stärkeren US-Dollars schwach tendierten, ging es mit der Eröffnung der COMEX in den USA steil bergab. Gold verlor binnen 65 Minuten 35 USD bis auf 1.705 USD und Silber 90 US-Cent auf 32,9 USD je Feinunze. Da mit der Eröffnung des US-Aktienmarktes dann das Tief gefunden wurde und sich Gold nicht wieder schnell erholen konnte, tippen wir darauf, dass auch ein weiterer Aufbau von Short-Positionen über JP. Morgan und ScotiaMocatta dazu beigetragen haben könnte und nicht nur ein Abverkauf durch ein computergestütztes Handelssystem an dem Preisverfall schuld war. Binnen dieser 65 Minuten im freien Fall flogen viele Spekulanten aus dem Markt und es bedurfte schon enormen Mutes, um an der Unterstützung bei 1.700 USD und 33 USD wieder in den Markt einzusteigen. Silber und Palladium relativ stark Insbesondere Silber und Palladium zeigten sich mit einer extremen Erholung derart stark, dass wohl die meisten Spekulanten erst zu höheren Preisen wieder verlorene Positionen aufgebaut haben dürften. Ein Wermutstropfen bleibt der relativ schwache Goldpreis, der mit aktuell 1,723 USD immer noch nicht das Niveau vor dem Abverkauf erreichen konnte. Erst über 1.745 USD dürften sich die letzten Investoren, die sich am Mittwoch eine blutige Nase holten, wieder in den Markt trauen. Erst dort besteht die Hoffnung auf einen Anstieg bis an das mittelfristige Top bei 1.800 USD, da es erst dann eine kurzfristige Entwarnung geben dürfte. Ob die Tiefs von Mittwoch zum Beginn der kommenden Woche beim Gold halten können, dürfte mit abhängig von einer weiteren Dollarschwäche sein, die den Euro über den aktuellen Widerstand bei 1,30 USD hievt. Schafft der Euro nicht den Sprung über den Widerstand, so könnten die Edelmetalle kurzfristig noch einmal etwas schwächer tendieren.

Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen. Von 2009 bis 2011 schrieb er als Chef-Analyst bei pro aurum einen wöchentlich erscheinenden Marktkommentar und untersuchte erfolgreich die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte. Weiterhin ist er Autor verschiedener Fachpublikationen und gibt Schulungen in Bereichen der Österrreichischen Schule der Nationalökonomie.

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Quelle: Markus-Blaschzok.de

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