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Philharmoniker Depot

09.02.2012 Wo ein Land sein Gold lagern sollte

Es ist eine der vornehmsten Pflichten einer jeden Zentralbank, die Goldbestände des Landes zu sichern. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden weltweiten religiösen, politischen, monetären und wirtschaftlichen Spannungen scheint es im höchsten Maße unverantwortlich, die Goldreserven eines Landes an den weltgrößten Finanzzentren aufzubewahren anstatt zu Hause

Julian D. W. Philips, Gold Forecaster, 06.02.2012

Die meisten Zentralbanken lagern das Gold ihres Landes in den Tresoren der Zentralbanken, wo auch die größten Finanzzentren beheimatet sind. Diese Finanzzentren sind unter anderem New York, London und Kanada.

In einer friedlichen, kooperativen Welt macht dieses Vorgehen auch Sinn, da es eine der Hauptaufgaben einer jeden Zentralbank ist, mit dem Gold den internationalen Handel zu bestreiten, sollte die eigene Landeswährung nicht mehr konvertierbar bzw. die Devisenreserven aufgebracht sein. Indem man das Gold außerhalb des eigenen Landes lagert, ist es direkt verfügbar, wenn es im Ausland für Zahlungen oder als Sicherheit benötigt wird.

Die Nachteile, wenn ein Land seine Goldreserven im Ausland hält

Vergangene Woche erklärte der Iran, dass er zurzeit 907 Tonnen Gold hält. Die Industrieländer haben es dem Iran gerade erst verboten, mit Gold und Silber Handel zu treiben – aber es gibt natürlich auch andere Orte als die Industrieländer, auf die sich der Iran zurückziehen kann, wenn das Land Edelmetalle handeln möchte.

Da das Gold der Iraner im eigenen Land gehalten wird, befindet es sich außerhalb des Zugriffs der Industrieländer. Hätte der Iran sein Gold stattdessen in den größten Tresoren der Industrieländer gelagert, wäre es gemeinsam mit den anderen im Ausland befindlichen iranischen Vermögenswerten eingefroren worden. Und auch wenn wir mit der Politik und den Einstellungen der Iraner vielleicht nicht konform, lässt sich bezüglich ihrer Goldlagerung mit Sicherheit einiges lernen.

Der tatsächliche Besitz und direkte Zugriff bedeutet, dass man über die Freiheit verfügt, mit einem Vermögenswert zu tun und zu lassen, was man will. In unserem Falle geht es um die Vermögensbestände einer Nation. Dass die Vermögenswerte des Iran gerade eingefroren werden, veranschaulicht deutlich, dass andere Länder in der Lage sind, diese Freiheit zu beeinträchtigen.

Die Regierungen fühlen sich dazu berechtigt, dem Vermögen anderer Menschen innerhalb ihres eigenen Rechtsraums Beschränkungen aufzuerlegen. Und genau dieses Konzept des „Rechts, die Eigentümerschaft zu beschränken“ wird sich in Zukunft als ein Problem erweisen, das zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

Wir leben in einer sich verändernden Welt, wo die unterentwickelten Länder sich den Schwellenländern immer stärker angleichen, während die Schwellenländer auf Kosten der Industrieländer an Reichtum und Macht dazugewinnen. Gegenwärtig haben wir es also mit einer Vielzahl an Veränderungen zu tun, die darauf hinauslaufen, dass das Niveau der internationalen Zusammenarbeit aufgrund steigender politischer, religiöser, monetärer und ökonomischer Spannungen immer stärker zurückgehen wird.

Ein Land, das sich bezüglich dieser künftigen Entwicklungen im Klaren ist, ist Venezuela. Die venezolanischen Goldbestände befanden sich vor kurzem noch in den Tresoren Kanadas, Großbritanniens, der USA und Europas und entzogen sich somit der vollständigen Kontrolle des Landes.

Die Politik Venezuelas – wozu auch die Verstaatlichung der Goldminen und des Goldexports gehört – ist in den Industrieländern auf wenig Gegenliebe gestoßen. Und da es sich bei Venezuela vornehmlich um ein ölexportierendes Land handelt, erachtete es der im Ausland wenig beliebte Präsident als angemessen, das gesamte Gold des Landes wieder zurückzuholen.................................

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Quelle: Propagandafront.de

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