Der Goldpreis in USD schwebt auch am Freitag Vormittag weiterhin um die 1610 USD je Feinunze, während sich Aktien und andere Rohstoffe vor der Abstimmung von Zyperns Parlament eher seitwärts bewegen. Bei der Abstimmung geht es um die Maßnahmen zur Geldbeschaffung und dadurch die Gewährleistung des Rettungspakets, über das Präsident Nikos Anastasiades zuvor mit der Troika aus EU, IWF und EZB verhandelte.
Beim Goldpreis in Euro ist damit zu rechnen, dass er in der vierten Woche in Folge zunehmen wird, obgleich er heute unter 1250 Euro je Feinunze fiel, nachdem der Euro gegenüber dem Dollar wieder nach oben kletterte.

„[Der Anstieg des Goldpreises in dieser Woche kam zustande] aufgrund massiver Short-Positionen durch Spekulationsfonds“, berichtet VTB Capital. „Die Zypern-Krise hat die Märkte daran erinnert, welche Fallstricke es immer noch in Europa gibt.“

„Das europäische Projekt ist dabei abzustürzen“, meint der ehemalige Präsident der zypriotischen Zentralbank Athanasios Orphanides in einem Interview mit der Financial Times. Er fügte hinzu, dass die Bedingungen für ein mögliches Rettungspaket die Verträge der Europäischen Union „verhöhnen“ würden.

„Wir haben eine recht unbekümmerte Einstellung, wenn es um die Enteignung von Besitz und dem Schikanieren eines Volkes geht“, fährt Orphanides fort.

Gesetzgeber in Nikosia stimmen heute über Pläne eines nationalen Solidaritätsfonds ab, nachdem Gespräche mit der russischen Regierung über eine mögliche finanzielle Unterstützung scheiterten. Es werden €5,8 Mrd. benötigt, um die Voraussetzungen für das €10 Mrd. schwere Rettungspaket zu erfüllen.

Alternativen, über die derzeit diskutiert wird, beinhalten die Nutzung staatlicher Vermögenswerte als Sicherheit beim Anleihenverkauf. Ferner geht es um die Auferlegung von Kapitalkontrollen, um bei der für Dienstag geplanten Wiedereröffnung der Banken die Anzahl der Bargeldabhebungen so niedrig wie möglich zu halten.

Im Parlament wird voraussichtlich auch eine Umstrukturierung des Bankensektors erörtert. Die Europäische Zentralbank kündigte bereits an, Banken, die sie als zahlungsunfähig betrachtet, keine Liquiditätshilfen für Notfälle bereitzustellen.

Betrachtet man den Kurs-Chart, so wird „das 1620 USD-Hoch vom 26. Februar als Schlüsselniveau betrachtet“, steht im jüngsten technischen Analysebericht der Gold-Bank Scotia Mocatta.

„Falls der Kurs darüber abschließt, kommt es auf den oberen Trendkanal an, ob der Abwärtstrend unterbrochen wird. Momentan liegt diese Marke bei 1643 USD.“

Ein Händler aus Hong Kong untermauerte dies heute Morgen gegenüber Reuters: „Falls der Preis die 1620 USD-Marke durchbricht, wird dies die Aufmerksamkeit von mehr Menschen auf sich ziehen, und sie werden denken, dass [Gold] womöglich wieder in Fahrt kommt.“

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Quelle: Gold.Bullionvault.de