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Philharmoniker Depot

12.07.13 Platin und Palladium im Jahr 2013 interessant

von Andr Doerk (Gastbeitrag) ...Bereits im Februar hatte ich meinen Lesern im Rohstoff Investor prognostiziert, dass sich Platin und Palladium in diesem Jahr besser entwickeln werden, als Gold. Diese Prognose stimmt bisher, allerdings nur deshalb, weil Gold so starke Preisverluste hinnehmen musste. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass Platin und Palladium sich bald auch absolut positiv entwickeln werden, da die Rahmenbedingungen unverändert gut sind. Bei Gold bin ich da immer noch etwas vorsichtig, auch wenn das Wiederaufflammen der Euro-Krise letzte Woche den Abwärtstrend (vorerst?) stoppen konnte.

Anti-Gold-Lobby frohlockt über jede neue Abwärtsbewegung!

Offensichtlich haben viele Medienvertreter in den Wirtschaftsressorts die letzten Jahre mit geballter Faust in der Hosentasche gelebt. Anders kann ich mir nicht erklären, dass nun, wo der Goldpreis „endlich" wieder sinkt, die Kommentare in der Presse fast freudig von der „Wahrscheinlichkeit weiterer Preisverluste" schreiben. Eine andere Schlagzeile im Handelsblatt lautete: „Spekulanten glauben nicht mehr an Gold." So etwas geht offenbar, aber eine Schlagzeile wie „Spekulanten glauben nicht mehr an Bundesanleihen" kann ich mir dagegen nur schwer vorstellen...Wenn jetzt die Zeitungen voll sind von Berichten über die geplatzte Goldblase, dann ist für Antizykliker eigentlich der perfekte Einstiegszeitpunkt gekommen. Allerdings rate ich noch nicht zu einem bedingungslosen Kauf. Jetzt allerdings noch komplett auszusteigen, halte ich aber für völlig verkehrt.

Kurz vor der Bundestags-Wahl bekommt Angela Merkel wieder Besuch von der Euro-Krise!

Eine stabile Bodenbildung lässt immer noch auf sich warten, allerdings zeigt sich in diesen Tagen wieder, dass die Ursachen der Finanzkrise nicht gelöst, sondern nur mit Unmengen Geld zugedeckt wurden. Gerade Angela Merkel hätte sich sicherlich gewünscht, zumindest bis nach den Wahlen von neuen Problemen in Euroland verschont zu bleiben, aber diesen Gefallen tut Portugal ihr nicht. Die dortige Regierungskrise, welche in der aktuellen Woche schon zu zwei Rücktritten führte, verhalf der gefürchteten Euro-Krise zu einem Comeback.

Doch nicht nur in Portugal steht die Regierung vor einer eigentlich unlösbaren Herkulesaufgabe: Auch Spanien und Italien haben sich zur Euro-Rettung Sparprogramme aufgehalst, die wohl kaum eines der betroffenen Länder langfristig so realisieren kann, ohne die eigenen Bürger bis aufs Blut auszusaugen. Spätestens dann, wenn aus den Protesten Revolten werden, sollte klar sein, dass der Euro mit weiteren Sparpaketen nicht mehr gerettet werden kann.

Wie in alten Zeiten: Anleihe-Renditen der Problemstaaten legen stark zu!

Dies wissen auch die Anleger, so dass die 10jährigen Zinssätze für portugiesische Staatsanleihen gleich schlagartig nach oben schossen. Über 8% wurden hier schon erreicht, auch in Griechenland - welches mal wieder kurz vor der nächsten Kredittranche noch zugesagte Reformen schuldig geblieben ist - stieg der Zinssatz letzte Woche bis auf 11,94%. Etwas besser geht es noch Spanien und Italien, deren 10-Jahres-Renditen etwa bei 4,75% bzw. 4,5% notierten. Überflüssig zu erwähnen, dass Bundesanleihen wieder als „Sicherer Hafen" gesucht werden, so dass hier die Rendite gerade noch 1,67% beträgt. Im Großen und Ganzen ein nur zu gut bekanntes Bild, welches uns da gerade wieder einholt!

Die europäische Version des billigen Geldes fängt erst an!

Auch für eine Zukunftsprognose müssen wir nur einen Blick in die Vergangenheit wagen. Wie die Streiks in Portugal und die erneuten Verzögerungen in Griechenland bereits belegen, werden die ursprünglich ausgehandelten Reformpläne wieder einmal nicht umgesetzt, so dass die Anleihezinsen der PIGS-Staaten wieder nach oben schießen. Die letzten Tage waren da womöglich nur ein erster Vorgeschmack. Allerdings geht der EZB inzwischen das Drohpotenzial aus. Wie sollen reformunwillige Länder, die zudem politisch nur beschränkt handlungsfähig sind und schon mit einem Bein im Abgrund stehen, denn noch zu einer Einhaltung der vereinbarten Reformen bewegt werden? Entweder diese Länder fallen um oder sie werden von der EZB durch Aufkäufe von Staatsanleihen und eine damit verbundene Senkung des Zinsniveaus gerettet. Die Antwort kennen Sie bereits.

Dazu passt auch die Aussage von Mario Draghi auf der letzten EZB-Pressekonferenz, nach der der Leitzins auf sehr lange Zeit bei 0,5% belassen wird. Neben den Niedrigzinsen ist noch in diesem Jahr mit weiteren Liquiditätsspritzen von Seiten der EZB zu rechnen. Dies sehen offensichtlich auch andere Marktteilnehmer so, was auch eine Erklärung für die aktuelle Euro-Schwäche wäre. Sowohl eine Ausweitung der Geldmenge als auch ein langfristig sehr niedriger Leitzins sind natürlich Faktoren, welche den Goldpreis grundsätzlich stützen sollten.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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