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Philharmoniker Depot

18.06.14 Südafrikanische Verhandlungen sorgen für Achterbahnfahrt im Palladium

Nach dem Abbruch der von der Regierung initiierten Verhandlungen in Südafrika knabberte Palladium erstmalig an der Marke von 860 US$. Wer daraufhin in der Hoffnung auf weiter steigende Kurse einstieg, der wurde böse enttäuscht: Am vergangenen Donnerstag machten Gerüchte von einer Einigung im südafrikanischen Minenstreit die Runde und ließen den Palladiumpreis um fast 6% einbrechen. Diese Episode dürfte aber nur eine kleine Pause auf dem Weg zu weiter steigenden Palladiumpreisen sein.

Nichts geht mehr, hieß es am vergangenen Dienstag enttäuscht aus Südafrika. Auch der neue Bergbauminister Südafrikas musste anerkennen, dass er womöglich keinen Traumjob hat. Die auf seine Initiative hin eingerichtete Arbeitsgruppe, welche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften vermitteln soll, ist jedenfalls schon wieder Geschichte. Die Hoffnung auf ein baldiges Streikende hatte damit einen jähen Dämpfer erhalten und der Palladiumpreis knabberte sogar kurz an der Rekordmarke von 860 US$.


Streik-Einigung in Südafrika dürfte Palladiumpreis nur kurzfristig aufhalten

Doch wie immer, wenn alles zu gut aussieht, war auch diesmal etwas faul. Am Donnerstag verkündeten die größten drei Platinproduzenten Anglo American Platinum, Impala und Lonmin, dass man sich mit der radikalen Gewerkschaft AMCU „im Prinzip" geeinigt habe. In den ersten beiden Jahren werde den Bergbauarbeitern eine Anhebung des monatlichen Gehalts um 1000 Rand bzw. 69 Euro angeboten.

Angesichts solcher Nachrichten ging der Platin- und Palladium-Rallye natürlich kurzfristig der Atem aus. Palladium verlor fast 6% und notiert aktuell um 810 US$ je Unze:

Palladium Preis

Deutlicher Dämpfer: Der Preisrückgang ist im Chart deutlich zu sehen, dürfte aber nicht von Dauer sein. Quelle: StockCharts.com

Wenn Sie jetzt aber panisch die verbliebenen Gewinne retten möchten, hören Sie mir bitte noch einmal kurz zu, bevor Sie den Verkaufen-Knopf betätigen. Ein Stopp-Loss zu setzen und damit einen Teil der verbliebenen Gewinne einzulochen, ist definitiv keine schlechte Idee. Dies sollten Sie grundsätzlich tun, denn an Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben.

Dennoch glaube ich nicht, dass die Palladium-Rallye jetzt schon vorbei ist. Eher dürfte die gestrige Nachricht nur einige spekulative Händler aus dem Metall getrieben und damit noch einmal eine günstige Einstiegschance beschert haben. Denn Südafrika ist mit ca. 38% Palladium-Weltproduktion ein sehr bedeutender, nach Russland (41%) aber nur der zweitgrößte Produzent. Und selbst wenn die südafrikanischen Minen nicht mehr bestreikt werden, sind die sinkenden Gehalte in den Minen immer noch Fakt.

Der bedeutendste Platin- und Palladium-Verarbeiter Johnson Matthey schätzt, dass das Palladium-Defizit in diesem Jahr auf 1,61 Mio. Unzen steigen könnte. Dies wäre das größte Defizit seit 34 Jahren, welches auch durch ein Streik-Ende nicht abgebaut werden könnte. Auch die industrielle Nachfrage nach Platin und Palladium ist nach wie vor robust. So stieg in China im Mai der Autoabsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13,8% auf 1,59 Mio. Einheiten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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