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17.11.14 Golddeckung in der Schweiz ab dem 30. November?

In 2 Wochen hat die Talfahrt des Goldpreises womöglich ein Ende. In einem Sonderreport erfahren Sie exklusiv, wie Sie davon profitieren können.Ende des Monats stimmt die Schweiz über die sogenannte Goldinitiative ab. Die Initiative mit dem Namen „Rettet unser Schweizer Gold - Volksvermögen schützen" hat drei Kernziele: Es soll keine weiteren Goldverkäufe der Zentralbank mehr geben, alle Goldreserven seien in der Schweiz zu lagern und der Goldanteil des Nationalbank-Vermögens soll mindestens 20% betragen. Laut Umfragen liegen Befürworter und Gegner der Initiative nah beieinander. Sollten sich die Schweizer in 2 Wochen mehrheitlich für den partiellen Goldstandard entscheiden, wird das nicht nur erhebliche Folgen auf den Goldpreis haben. Auch der EUR/CHF-Kurs dürfte wieder auf den Prüfstand kommen.

Die SNB soll 1800 Tonnen Gold kaufen

Es ist vor allem die dritte Forderung der Initiative, die international derzeit für Furore sorgt und die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fordert, binnen fünf Jahren mindestens 20% ihrer Aktiva in Gold zu halten. Derzeit liegen die Goldreserven der SNB bei rund 7,5% der Bilanzsumme, was einem Gesamtvermögen in Gold von 39 Milliarden Franken entspricht. Der pro-Kopf-Anteil von Gold in der Bevölkerung ist in der Schweiz damit so hoch wie in keinem anderen Land der Welt.

Ein Anstieg auf 20% hieße, dass die SNB innerhalb von nur fünf Jahren Gold im Wert von ungefähr 65 Milliarden Franken aufkaufen muss. Beim aktuellen Goldpreis sind das rund 1.750 Tonnen. Das sind etwa 60% der jährlichen globalen Goldförderung eines Jahres.

Geht der Goldpreis bald durch die Decke?

Nun sind fünf Jahre eine lange Zeit und es wäre im Fall der Fälle sicherlich auch denkbar, dass die SNB diese Frist eigenmächtig mit der Ausrede verlängert, sie hätte nicht genügend Gold am Markt kaufen können. Allerdings dürfte der Effekt auf den Goldpreis doch durchaus spürbar sein. Vor allem da der Goldpreis derzeit ein Vierjahrestief markiert und damit einen potentiell günstigen Einstieg für Investoren. Die schweizerische Initiative könnte also das Initialfeuerwerk zum Kurswechsel werden, wenn durch den dann entstehenden Kaufdruck der SNB plötzlich die Nachfrage extrem anzieht.

Dabei ist die Initiative alles andere als unstrittig. Durch die Bank haben weg sich Regierung, Parlament, Notenbank und fast die gesamte Schweizer Wirtschaft gegen die Initiative ausgesprochen. Die Hauptsorge: Eine solche Goldfessel würde den Spielraum der SNB gerade in Krisenzeiten zu stark einschränken. Davon läßt sich allerdings, zumindest laut Prognose, die Mehrheit der Schweizer nicht beeindrucken. 44% der Teilnehmer einer Umfrage, kürzlich durchgeführt vom Institut Gfs. Bern, würden mit „ja" abstimmen, lediglich 39% mit „nein".

Die Rückkehr zum Goldstandard?

Die Idee, den Wert einer Währung in Gold aufzuwiegen, ist nicht neu. Im Gegenteil, der sogenannten Goldstandard ist der Vorläufer unserer derzeitigen Währungsordnungen. Beim Goldstandard besteht eine Währung entweder direkt aus Goldmünzen, oder aber aus Banknoten, die in Gold getauscht werden können. Um das zu gewährleisten, muss die für Währungsgeschäfte zuständige Zentralbank eines Landes jederzeit zum Umtausch der gesamten Menge umlaufenden Geldes in der Lage und bereit sein. Das entspricht dann dem reinen Goldstandard.

Anders gesagt: Um den reinen Goldstandard zu erfüllen, muss für das im Umlauf befindliche Geld die wertgleiche Menge Gold zur Verfügung stehen. Wird nur ein Teil der Geldmenge durch den Goldbestand gedeckt, handelt es sich um ein Proportionalsystem.

Gold als Standard

Geschichtlich geht der Goldstandard zurück ins 19. Jahrhundert und war bis zum Jahr 1870 herum vorherrschend geworden. Dabei waren zunächst noch die sogenannten Kurantmünzen im Umlauf, die ausschließlich Goldmünzen waren. Der Goldstandard war als eine Goldumlaufwährung. Der Praktikabilität halber wurden dann aber Banknoten und Scheidemünzen ausgegeben, die bei der Notenbank gegen Gold getauscht werden konnten. Die Zentralbanken mussten also immer über genügend Goldreserven verfügen.

Doch schon zum Ende des 19. Jahrhunderts entfernten sich viele Währungssysteme vom reinen Goldstandard. Es war einfach im Vergleich zu den Goldreserven zu viel Geld im Umlauf, um es noch decken zu können. Der fixe Umtauschkurs zwischen Geld und Gold drohte zu erodieren. Der erste Weltkrieg hebelte dann den reinen Goldstandard endgültig aus, als die Noteneinlösungspflicht der Zentralbanken aufgehoben wurde. Der Krieg war für die kriegsführenden Nationen zu teuer, als dass sie sich den Goldstandard hätten leisten können. Bereits in den Kriegsjahren führte dies vor allem in Deutschland zur Hyperinflation.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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