Die US-Notenbank hatte am Mittwoch wieder einmal ihre Pläne zu der weiteren Geldpolitik für den US-Dollar bekanntgegeben. Sie entschied noch etwas abzuwarten, bevor man die Zinsen anheben würde, doch wies sie darauf hin, dass sich die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung erhöht habe. Angeblich gäbe es nur noch zwei Notenbanker, die gegen eine Zinsanhebung im Dezember votieren würden. Man erwartet eine ansteigende Teuerung auf mittelfristige Sicht, sowie eine solide Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt und in der US-Wirtschaft, wobei die Risiken für letztere ausgeglichen sein sollen. Das gibt der FED zumindest den theoretischen Spielraum für eine Zinsanhebung im Dezember, wobei ein solcher Schritt die Edelmetalle und den Euro zum US-Dollar wohl kurzzeitig unter Druck bringen dürfte. Die Aussagen der FED waren eigentlich ziemlich hawkish, weshalb es ein Zeichen relativer Stärke ist, dass der Goldpreis sich nach dem FED-Zinsentscheid vom Mittwoch so stark halten konnte.
Der Goldpreis konnte sich, trotz Zinsgetrommel der US-Notenbank, in dieser Woche stark halten.
Auf der anderen Seite würde eine Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten die Edelmetalle vorher womöglich stark ansteigen und den Dollar abschmieren lassen, wodurch sich beide Faktoren gegenseitig negieren könnten. Hillary Clinton soll nun wieder zwei Prozentpunkte vor Trump liegen, wobei nach einer Umfrage von Bloomberg 20 Händler optimistisch gestimmt waren für Gold – und nur fünf neutral. Die bullische Meinung der Händler begründeten sie mit dem Glauben daran, dass Donald Trump die US-Wahl gewinnen würde. Eine Wahl Trumps wäre ein Ereignis, welches starke Verwerfungen an den Märkten nach sich ziehen könnte – ähnlich dem Brexit. Wie stark der Einfluss der Präsidentschaftswahl auf den Goldmarkt sein könnte, sah man in den letzten Handelstagen, als der Goldpreis kurzzeitig über 1.300$ anstieg, nachdem das FBI die Ermittlungen gegen Hillary Clinton wieder aufnahm. Dies schürte sofort eine Welle an Unsicherheit und zwang Investoren ihre Risiken abzusichern, wovon der Goldpreis profitierte.
Ein möglicher Sieg Trumps, lässt Spekulanten auf einen steigenden Goldpreis setzen.
Diese Unsicherheit zeigt sich auch in den Notierungen an den Aktienmärkten, die in der letzten Woche stark Federn lassen mussten, wobei bei einige Aktienindizes wichtige Unterstützungsmarken nach unten gebrochen wurden. So fiel der Deutsche Aktienindex DAX wieder unter die wichtige Unterstützung bei 10.500 Punkten und der amerikanische Aktienindex S&P 500 unter die wichtige Unterstützung von 2.120 Punkten.
Die US-Wahl versetzt die Investoren in Angst und lässt sie aus riskanten Anlagen, wie dem Aktienmarkt, flüchten.
Die US-Wahlen werden sich in diesem Jahr vermutlich stark auf die Edelmetallpreise auswirken, da die beiden Kandidaten gegensätzliche Auffassungen zu der Zukunft der USA haben. Während Hillary Clinton – ebenso wie der aktuelle Präsident Obama – planwirtschaftlich weiterwursteln und den Staat ausbauen will, verspricht Trump den Staat zu reduzieren, die Steuern zu senken, Korruption zu bekämpfen sowie sich der US-Notenbank in den Weg zu stellen. Damit folgt er den amerikanischen Idealen von Freiheit und Eigentum. Wir erwarten, dass unabhängig davon, wer der neue Präsident der USA werden wird, das Gesamtumfeld mittelfristig weiterhin extrem bullisch bleiben wird, da die Unsicherheit in der Welt im Gleichlauf mit einer Ausweitung der monetären Maßnahmen zunehmen wird.
Aus der Sicht der Österreichischen Schule liegt das Problem der Wahlen darin, dass die Präsidenten und der Staat zu viel Macht innehaben. Die aktuellen Probleme können nicht gelöst werden, indem man einfach eine andere Person an die Spitze des Schuldgeldsystems, das über Inflation den verfassungswidrig starken Staat finanziert, setzt. Nicht Obama ist das Problem, sondern der Staatsapparat in Washington, der die Menschen immer stärker direkt sowie indirekt besteuert und so die US-Wirtschaft sowie den Wohlstand des Landes ruiniert. Aus Sicht der Österreichischen Schule wäre eine politische Dezentralisation von unten her eine sinnvolle Idee. Beispielsweise gibt es im US-Bundesstaat Texas starke Bestrebungen für eine Sezession von den USA, was ein vernünftiger Weg wäre, um die allzu große Macht einer Zentralregierung zu brechen und den ausufernden Staat wieder zu bändigen. Texas hatte aufgrund dieser Bestrebungen beispielsweise viele Bundesgesetze aufgehoben und es wurde die Texas Goldbank gegründet, um die Goldreserven von Texanern im eigenen Land, anstatt in New York, verwahren zu können.
Das oberste Gericht in England entschied in dieser Woche, dass die Regierung erst noch eine Bestätigung des Parlaments benötigen würde, bevor der Prozess des BREXITs beginnen kann. Viele sehen darin ein politisches Manöver, einen BREXIT entgegen des Volkswillens zu verhindern, worauf das Pfund sofort 2 US-Cent zulegen konnte. Die Stärke des Pfunds sorgte für eine Schwäche des USD-Index, was wiederum den Goldpreis in US-Dollar stützte. Der Goldpreis in britischen Pfund stieg seit Jahresbeginn um 64% an, was an der starken Abwertung des Pfunds liegt, die nachhaltig sein wird. Der Goldpreis in britischen Pfund notiert immer noch auf dem Jahreshoch und dürfte bald neue Allzeithochs erreichen.
Das Pfund konnte zulegen, nachdem ein BREXIT unwahrscheinlicher geworden ist.
Ähnliche Währungsabwertungen können sich auch im Euroraum relativ schnell ereignen. Dies würde bedeuten, dass all jene, die ihre Ersparnisse in Euro ungesichert gegen Inflation auf der hohen Kante haben, schnell binnen weniger Monate den Großteil ihrer Kaufkraft verlieren. Es ist daher weiterhin höchstes Gebot, zumindest einen guten Teil seiner Ersparnisse gegen Inflation abzusichern.
© Blaschzok Financial Research
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