Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)... Die wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Palladium zeigen seit vielen Monaten bereits eine starke spekulative Positionierung an. Zu einer Bereinigung der spekulativen Positionen kommt es aufgrund starker physischer Nachfrage und eines Angebotsdefizits jedoch nicht. Solange die physische Nachfrage so stark bleibt, kann es grundsätzlich bei Palladium weiter nach oben gehen. Erst wenn diese Nachfrage durch Substitution eines günstigeren Metalls – womöglich Platin – nachlässt, besteht die Möglichkeit eines Long-Drops am Terminmarkt und einer schärferen Korrektur. Kurzfristig dürfte es zumindest seitens der Spekulanten keine den Preis treibende Unterstützung geben und Palladium steigt primär wegen der starken fundamentalen Nachfragesituation.
Der Terminmarkt zeigt eine deutliche Übertreibung an.
Die einfache Darstellung zeigt an der roten Farbe, dass die Spekulation kurzfristig heiß gelaufen ist.
Chartanalyse zu Palladium in US-Dollar
Seit über zwei Jahren ist der Aufwärtstrend nun intakt und während andere Edelmetalle teilweise neue Mehrjahrestiefs ausloteten, ließ sich Palladium nicht beirren und stieg immer weiter an. Solange die Nachfrage stark bleibt, wird Palladium das hohe Preisniveau verteidigen können. Charttechnisch muss man den langfristigen Aufwärtstrend im Auge behalten. Erst wenn sich im Terminmarkt fundamentale Schwäche offenbart und dann auch noch der Aufwärtstrend bricht, sollte man Gewinne aus einem Investment mitnehmen. Doch solange das nicht gegeben ist, gibt es keinen Grund Palladium weder am Terminmarkt noch in physischer Form zu verkaufen.
Die Unterstützung bei 900$ wird aktuell wieder getestet.
In der vergangenen Woche war die Feinunze Palladium mit 927$ erstmals teurer als Platin mit einem Schlusskurs bei 919$. Auch aktuell notiert Palladium mit 948$ rund 29$ über Platin mit aktuell nur 919$. Langfristig gesehen ist Platin sehr günstig im Vergleich zum Palladium, was sich an dem Platin/Palladium Ratio von unter 1 ausdrückt. Es empfiehlt sich daher strategisch auf langfristige Sicht von fünf bis zehn Jahren auf das günstige Platin anstatt das aktuelle schon teure Palladium zu setzen. Sollte das Ratio bis in den Bereich von 5 zurückkehren, so wäre mit Platin eine langfristige Outperformance von 500% zum Palladium möglich.
Platin ist aktuell sehr günstig zum Palladium, das historisch gesehen im Moment sehr teuer ist.
Chartanalyse zu Palladium in Euro
In Euro konnte der Preis für Palladium in dem vergangenen halben Jahr nicht so stark ansteigen wie in US-Dollar, was dem starken Euro geschuldet war. Jetzt scheint sich jedoch das Blatt am Devisenmarkt zu wenden und der Euro zunehmend unter Druck zu kommen. Palladium in Euro dürfte sich daher in den kommenden Monaten relativ stärker halten. Zieht man die fundamentale Stärke noch in die Kalkulation ein, so scheint es aktuell wenig Sinn zu machen, Palladium zu verkaufen – insbesondere nicht physische Münzen oder Barren. Wer also unserer Kaufempfehlung vor zwei Jahren bei 450€ gefolgt ist, der sitzt jetzt schon auf fast 90% Gewinn und kann seine Münzen und Barren weiterhin halten. Langfristig zur physischen Anlage müssen wir jedoch konstatieren, dass wir unseren Kunden eher Investments in das relativ günstige Platin empfehlen würden, anstatt in das aktuell relativ teure Palladium, da das Chance/Risiko-Verhältnis dort deutlich besser ist.
Platin in Euro hat das Jahrestief noch einmal angelaufen.
© Blaschzok Financial Research
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