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Philharmoniker Depot

18.10.12 Warnung vor weitreichenden Dominoeffekten

von Mr N. N. ...In diesen wirren Krisentagen arbeiten abseits des hektischen Tagesgeschehens im Hintergrund die diversen Think Tanks" auf Hochtouren. Ab und an melden sie sich dann auch mit diversen Studien bzw. Prognosen zu Wort. Gestern war es wieder so weit.

Über die volkswirtschaftlichen Kosten des Euro-Austritts

Die Bertelsmann-Stiftung kam mit der Pressemeldung heraus, dass ein Euro-Austritt Griechenlands das Risiko eines europäischen und internationalen Flächenbrands trage. Eine weltweite Wirtschaftskrise könnte die Folge sein. Von dieser Wirtschaftskrise könnten nicht nur südeuropäische bzw. andere EU-Länder getroffen werden, sondern auch die USA, China und andere aufstrebende Länder. Im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung ermittelte die Prognos AG die finanziellen Folgen eines Austritts der Griechen bzw. anderer Krisenländer aus dem Euro. Und zwar bis zum Jahr 2020.

Relativ preiswerter" isolierter Austritt

Demnach würde der isolierte Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone Deutschland bis zum Jahr 2020 wirtschaftliche Einbußen in Höhe von 73 Milliarden Euro kosten. Hinzu kommen 64 Milliarden Euro an Abschreiben von Forderungen von privaten bzw. öffentlichen Gläubigern. Für Griechenland selbst würden sich volkswirtschaftliche Einbußen in Höhe von 164 Milliarden Euro ergeben. Hinzu käme eine Staatsbankrott, eine massive Abwertung der neuen griechischen Währung und immense soziale Verwerfungen. Bis 2020 würden die Griechen pro Kopf sage und schreibe 14300 Euro an Wachstumsverlusten hinnehmen müssen.

Ja, der isolierte Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone würde laut Prognos den 42 wichtigsten Volkswirtschaften der Erde bis zum Jahr 2020 674 Milliarden kosten. Diese Wachstumseinbußen wären aber verkraftbar in Relation zu den horrenden Summen, die im Raum stehen, wenn es zu einem Domino-Effekt in der Euro-Zone käme.

Austritt weiterer Krisen-Länder

Und beim Domino-Effekt geht es um den Austritt von den drei weiteren südeuropäischen Krisenländern, nämlich Portugal, Spanien und last but not least noch Italien. Wenn nun neben den Griechen auch die Portugiesen austreten würden, beliefen sich die Kosten für Deutschland auf volkswirtschaftlicher Ebene bis 2020 auf 220 Milliarden Euro. Weitere 99 Milliarden Euro an Forderungsverzichten fielen an. Für die 42 wichtigsten Volkswirtschaften würden sich die Einbußen auf gewaltige 2,4 Billionen Euro bis 2020 summieren.

Spanien und Italien - Fässer ohne Boden

Richtig teuer und nahezu unverkraftbar wird es aber, wenn es um den Austritt der beiden Gorillas" unter den Krisenländern, nämlich Spanien und Italien geht. Bei Spanien würden sich die Wachstumseinbußen für Deutschland auf 850 Milliarden Euro belaufen. Ferner würden gewaltige Forderungsverzichte in Höhe von 266 Milliarden Euro anfallen. 7900 Milliarden Euro bis 2020 - das wäre die gewaltige Summe an Wachstumsverlusten für die 42 wichtigsten Volkswirtschaften bei einem Spanien-Austritt. Und mit Blick auf Italien wird es dann wahrlich unbeherrschbar. Die Kosten würden in den 42 von Prognos untersuchten Volkswirtschaften auf 17,2 Billionen Euro hochschnellen. Deutschland wäre mit 1,7 Billionen Euro plus 455 Milliarden Euro an Abschreibungen auf Forderungen dabei". Die Arbeitslosigkeit in Deutschland würde bis zum Jahr 2015 um mehr als eine Million Menschen ansteigen.

Ja, im Fazit stellen die Autoren der Studie fest, dass ein isolierter Austritt Griechenlands zwar verkraftbar wäre. Nicht aber die weitreichenden Folgen eines Domino-Austritts der großen Krisenländer. Die Weltwirtschaft könnte in eine tiefe Krise geraten. Die Folgen dieser Krise seien nahezu unkalkulierbar. Es sei mit erheblichen sozialen Spannungen wie auch politischen Instabilitäten zu rechnen. Und zwar nicht nur in den aktuellen Krisenländern der Euro-Zone. Daher solle den Autoren zufolge die internationale Staatengemeinschaft einen griechischen Staatsbankrott und Euro-Austritt verhindern.

So viel zur Pressemeldung der Bertelsmann-Stiftung. Vielleicht gibt es ja in den nächsten Tagen bzw. Wochen auch etwas zu den möglichen finanziellen Folgen eines Iran-Kriegs zu lesen. Die Kapitalschutz Akte wird Sie auf dem Laufenden halten...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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