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Philharmoniker Depot

16.07.13 Was ist da los? Im Juni deutlicher Überschuss im US-Bundeshaushalt!

von Michael Vaupel ...*** Das muss auch mal gesagt werden: Die USA machen Fortschritte bei der Reduzierung des Haushaltsdefizits. So ist der Juni zwar traditionell ein "starker Steuermonat" in den USA, ein Plus von 116,5 Mrd. Dollar für diesen Monat ist aber durchaus bemerkenswert. Und genau dieser Wert wurde für Juni 2013 vermeldet. Zum Vergleich: Im Juni 2012 war ein Minus von 59,7 Mrd. Dollar hingenommen worden.

Das US-Finanzministerium berichtete, dass im gesamten ersten Halbjahr ein Haushaltsdefizit von 216,527 Mrd. Dollar angefallen war. Das liegt deutlich unter dem Minus für den entsprechenden Vorjahreszeitraum (-582,513 Mrd. Dollar).

Mal kurz eine einfache Überschlagsrechnung: Wenn ich den Wert des ersten Halbjahres verdopple und diese rund 433 Mrd. Dollar in Relation setze zur Höhe des US-BIPS in diesem Jahr...

(Für 2013 schätzt der IWF die Höhe des amerikanischen BIPS auf 16,237 Billionen Dollar)...

...dann erhalte ich einen Wert von rund 2,7.

Sprich: Die Zahlen fürs US-Haushaltsdefizit hochgerechnet aufs ganze Jahr ergeben ein Haushaltsdefizit von 2,7% des BIP.

Das sind doch schon ganz andere Relationen als 2009, als die Neuverschuldung im Bereich 10% des BIP lag. Die 2,7% Neuverschuldung liegen übrigens unter den im Maastrichter Vertrag genannten 3%.

Also Entwarnung?

Haha...müdes Lächeln. Die Schuldenlast hat inzwischen solche hohen Regionen erreicht, dass z.B. mein Kollege Bill Bonner bereits deswegen "Revolten" der Jugend prognostiziert. Alleine die explizite Staatsschuld der USA erreicht inzwischen 100% des BIP. Wenn alle Schulden auch des privaten Sektors und Pensionsverpflichtungen mit eingerechnet werden, kommt ein Wert im Bereich 350% des BIPs heraus. Autsch.

Eins muss klar sein: Es geht bei diesen 2,7% um das Tempo, mit dem dieser Schuldenberg weiter steigt. Statt mit 10% wächst er nun um 2,7% pro Jahr. Immerhin. Eine notwendige - aber keineswegs eine hinreichende Bedingung für eine ehrliche Handhabung des Schuldenberges. Und mit "ehrlich" meine ich: Kein geplantes Weginflationieren der Schulden, kein Schuldenschnitt und sonstige "Späße".

*** Noch schnell eine Empfehlung der besonderen Art. Und zwar habe ich mir Sonntagabend statt Tatort nach langer Zeit mal wieder ein Computerspiel "gegönnt". Wenige Tage zuvor kam nämlich ein Addon namens "Brave New World" für eines meiner Lieblingsspiele "Civilization V" (2K Games) heraus.

Dieses grandiose Aufbau-Strategie-Epos kann ich den Strategiespielern unter uns nur empfehlen, besonders in der "Brave New World"-Version! Dutzende Ressourcen, von Fischen und Krabben über Aluminium, Kohle, Kupfer hin zu Edelsteinen. Dutzende Einheiten, vom Steinzeit-Krieger bis zum Düsenjet. Dutzende Technologien, von der Keramik bis zur Nanotechnologie.

Es geht darum, eine Zivilisation von ihren frühesten Anfängen (eine Siedler- und eine Krieger-Einheit in der Steinzeit) zu steuern - hoffentlich erfolgreich. Zur Auswahl stehen diverse Nationen. Jede Nation hat spezifische Eigenschaften.

Die Welt möchte zu Beginn erst einmal erkundet werden...Rohstoff-Vorkommen exploriert....doch Halt, dazu muss geforscht werden. Was erforsche ich zuerst - Bronzeverarbeitung? Oder doch lieber Mathematik? Die hilft auch beim Bau von Katapulten...

Oder Monarchie? Dies ermöglicht den Wechsel zu einer Staatsform, welcher der Despotie überlegen ist. Das liebe ich...Züge planen, auch mehrere im Voraus. Prioritäten setzen. Und sich dann ärgern, wenn auf einmal eine gegnerische Einheit ein wichtiges Goldvorkommen besetzt. Dieses Spiel hat allerdings den Nachteil, dass "man" schnell versinken kann. Nur dieses Weltwunder noch fertig bauen, nur noch diese Stadtverbesserung fertig stellen, nur noch diesen Teil der Welt erkunden...

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Chefredakteur Traders Daily

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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