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12.11.13 Eurokrise: Rechnen Sie mit einer substantiellen Euro-Abwertung; Europäer wollen Schulden weginflationieren

Für die Verbraucher in der Eurozone gab es letzte Woche relativ gute Nachrichten. Die neuesten Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Oktober zeigten, dass die Inflationsrate von 1,1% auf 0,7% fiel.

Zu einer Zeit, wo die Arbeitslosigkeit hoch ist und weiter zunimmt und auch die Steuern weiter steigen, sorgt das für eine kleine Erleichterung bei den klammen Haushalten, deren frei verfügbares Realeinkommen mindestens die letzten fünf Jahre zurückgegangen ist. Es ist aber wirklich nur eine kleine Erleichterung. Der VPI ist so designt, dass essentielle Verbrauchsgüter wie Nahrungsmittel und Energie absichtlich nicht erfasst werden. Würden sie in den VPI integriert, würde das die gemessene Preisinflationsrate weiter nach oben treiben.

Der Rückgang des VPI ist wahrscheinlich in gewissem Grad auf den Anstieg des Wechselkurses des Euros während dieses Zeitraums zurückzuführen, was zu einer Reduzierung der Kosten für Importgüter geführt haben dürfte. Der steigende Wechselkurs des Euros ist ein Ergebnis der aggressiven Geldmengenausweitung anderer wichtiger Währungen, vornehmlich des US-Dollars und des japanischen Yens. Unterdessen hielt sich die Europäische Zentralbank aufgrund des Wahlkampfs in Deutschland während der Sommermonate zurück.

Die Veröffentlichung der VPI-Daten wurde von den Finanzmarktanalysten, den Zentralbankern und den Reportern der Massenmedien fast schon panikartig aufgenommen. Ambrose Evans-Pritchard, der für die britische Zeitung Telegraph schreibt, meldete, dass die Märkte von diesen Daten überrascht wurden. Er zitiert eine ganze Reihe von Finanzmarktanalysten, die diese Entwicklung als „Schulden-Deflations-Falle“bezeichnen.

Evans-Pritchard verweist auch auf einen ehemaligen, namentlich nicht genannten EZB-Direktor, der die EZB dafür kritisiert, dass sie nicht handeln würde, um die Deflationsgefahr mittels einer aktiveren Geldpolitik abzuwenden.

Also: Was ist hier los? Wie kann eine Reduzierung der Verbraucherpreisinflation zu einer „Deflation“werden? Wie kann eine minimale Verbesserung der Kaufkraft der Verbraucher zu einem Liquiditätsproblem der Finanzmärkte werden? Die Österreichische Wirtschaftsschule – die sich der Tatsache im Klaren ist, dass die Auswirkungen neuen Geldes niemals neutral sein können – liefert uns Einblicke: „Die Krux bei der Deflation ist, dass sie die mit den Veränderungen der Geldmenge Hand in Hand gehende Umverteilung nicht verbirgt …“

Die europäischen Politiker und die geldpolitischen Entscheidungsträger bei der Zentralbank sorgen sich nicht um einen Rückgang der Verbraucherpreise, sondern um die realen Rückgänge bei der Geldmenge, da solche Rückgänge die Staaten dazu zwingen würden, ihre permanente Monetisierung der Haushaltsdefizite aufzugeben. Das ist der Grund, warum sie an dem Monopol der Geldschaffung festhalten und es lieben, zu kontrollieren, wo das Geld als erstes in die Wirtschaft eintritt. Politiker nutzen diese Vorteile auf zweierlei Art.

Erstens handelt es sich bei allen Zentralbanken – mit Ausnahme der Bundesbank – um „Inflationisten“, was die Geldpolitik anbelangt. Durch die Inflation (also den Anstieg der Geldmenge) wird die Kaufkraft des Fiatgelds fortwährend reduziert, wodurch die Last der Schuldenrückzahlung im Laufe der Zeit zurückgeht, da die nominellen Summen über zunehmend weniger relativen Wert verfügen. ............................

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Quelle: Propagandafront.de

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