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10.01.14 EZB-Chef Mario Draghi: „Wir werden alle Instrumente nutzen“

Gestern war es mal wieder so weit. Zum ersten mal traf sich im Neuen Jahr 2014 in Frankfurt am Main der Rat der EZB zur turnusgemäßen Sitzung. Und wenig verwunderlich war denn auch, dass sich der Chef der EZB, Mario Draghi, auf der anschließenden Pressekonferenz angesichts der jüngsten Daten zur Entwicklung bei den Unternehmenskrediten und bei den Verbraucherpreisen in der Euro-Zone extrem kampfeslustig gab.

Wir werden alle Instrumente nutzen"

Die Nachrichtenagentur Reuters ging sogar so weit, die Wortwahl von Signore Draghi gestern als überraschend markig"zu bezeichnen. Zunächst geht EZB-Präsident Mario Draghivorerst nicht davon aus, dass die Preise in der Euro-Zone kräftig steigen werden. Wortwörtlich sagte er: "Wir dürften eine längere Phase niedriger Inflation vor uns haben", so die Einschätzung von Signore Draghi. Gleichzeitig betonte er, dass die Geldpolitik in hohem Maße konjunkturstimulierend bleiben werde. Und fügte hinzu:

"Wir bleiben entschlossen, bei Bedarf weitere entscheidende Maßnahmen zu ergreifen...und wir sind bereit, ALLE erlaubten und verfügbaren Instrumente in Betracht zu ziehen."

Wann wird Draghi handeln?

Höchst spannend auch, dass Draghi gestern klar machte, wann die EZB weiter in das Geschehen eingreifen und handeln werde. Es würde Draghi zufolge zwei Dinge geben, die den EZB-Rat dazu bringen würde, abermals zu handeln:

Erstens, eine Verknappung am Geldmarkt und zweitens, wenn der Teuerungsdruck längerfristig schwächer wird."

Sicherung der Preisstabilität

Ferner machte Signore Draghi deutlich, dass die EZB das Mandat habe, die Preisstabilität in beide Richtungen zu sichern. Es gebe zwar eine wirtschaftliche Erholung, aber diese sei schwach und zerbrechlich. Es wäre voreilig, den Sieg auszurufen, so Draghi. Die Probleme der Euro-Krisenländer lassen sich Draghi zufolge aber nicht durch eine Schwächung des wirtschaftlich starken Deutschlands lösen. Alle Euro-Länder würden von der Stärke der deutschen Wirtschaft profitieren.

Kommentare der Analysten

Interessant auch, wie diverse Bankanalysten die Worte des Italieners interpretierten. Nach den markigen Worten bei der Pressekonferenz werden nunmehr eine weitere Zinssenkung und der Einsatz zusätzlicher geldpolitischer Geschütze im Jahr 2014 nicht mehr ausgeschlossen. "Wir gehen davon aus, dass die EZB in den nächsten drei Monaten die Leitzinsen noch einmal senkt und mit Blick auf die schwache Kreditentwicklung zusätzliche Liquiditätsmaßnahmen beschließt", sagte Johannes Mayr von der BayernLB gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Vertreter der Krisenstaaten im EZB-Rat dürften die weit unter zwei Prozent liegende Inflationsrate als Vorwand nutzen, die Geldpolitik weiter zu lockern - und sich damit vermutlich durchsetzen", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, vorher.

Am Ende wird es wahrlich keine Überraschung mehr sein, wenn im Jahr 2014 auch noch die letzten geldpolitischen Tabus gebrochen werden...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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