.

Philharmoniker Depot

15.01.15 Eurokrise – Bundesfinanzminister sieht keine Deflation

So, am deutschen Rentenmarkt werden die Verhältnisse immer extremer. Der Bund-Future kennt nur noch eine Richtung. Und zwar steil nach oben. Ein Allzeithoch jagt das nächste.

Historisch einmaliger Renditeverfall

Dagegen markieren die Renditen für deutsche Bundesanleihen fast täglich neue historische Allzeittiefs. Am gestrigen Mittwoch verfiel die Rendite für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren auf sage und schreibe 1,16 Prozent. Ja, Sie lesen richtig. 1,16 Prozent!!! Unglaublich, aber wahr. Bei den zehnjährigen liegt die Rendite nur noch bei 0,42 Prozent. Immerhin, möchte man fast sagen. Bei den fünfjährigen bzw. den zweijährigen Bundesanleihen geht es täglich weiter ins Negative. Ja, auch hier lesen Sie richtig. Negativ-Renditen sind völlig normal geworden Irre Zeiten eben.

Niedrige Zinsen als Problem

Eigentlich müssten beim obersten deutschen Kassenwart, dem Bundesfinanminister, die Champagner-Korken knallen. Noch nie konnte der billionenschwere deutsche Staatsschuldenberg so günstig refinanziert werden. In der Tat, ein derart extrem tiefes Zinsniveau hat es noch nie gegeben. Und da wird wohl selbst Wolfgang Schäuble etwas mulmig. Gestern sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtensender N 24 folgendes:

„Wir haben sehr niedrige Zinsen, die sind an sich auch ein Problem, überhaupt keine Frage.“

In dem Kontext sagte der Bundesfinanzminister weiter, dass die Geldpolitik der EZB mit der besonderen Schwierigkeit konfrontiert sei, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Ländern der Währungsunion sehr unterschiedlich sei. Dabei handele es sich um das Grundproblem der europäischen Währungsunion. Die Eurozone habe eine Geldpolitik, aber eben nationale Wirtschafts- und Finanzpolitiken, so Schäuble.

Strukturreformen nötig

Folglich werde der EZB-Chef Mario Draghi nicht müde, strukturelle Reformen in den Mitgliedsstaaten zu werben. Die einzelnen Staaten müssten hier bei der Finanz- und Wirtschaftspolitik, den Investitionen und der nachhaltigen Fiskalpolitik ihren Beitrag leisten. Insofern sei es gerade die Bundesregierung, die Herrn Draghi mit seiner Forderung nach Strukturreformen mit aller Entschiedenheit untersützen würde. Weiter sagte Schäuble:

„Wir können das nicht alles auf die Geldpolitik der EZB übertragen. Deswegen dürfen wir die EZB auch nicht allein lassen.“

Und last but not least betonte Herr Schäuble, dass der Bundesregierung zufolge keine Anzeichen für eine Deflation in der Eurozone bestehen würden. Das sei laut Schäuble exakt die Aussage, die auch die EZB und die Bundesbank trifft. Herr Schäuble bekräftigte:

„Wir haben keine Deflation.“

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022