Politischer Druck auf die Notenbank

Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, machte jüngst einmal mehr deutlich, dass er alles andere als ein Befürworter dieser verzweifelten geldpolitschen Maßnahme ist. Er weilte ja jüngst nicht nur in Venedig, sondern auch in London. Dort hielt er vor Vertretern der City of London eine beachtliche Rede. Herr Weidmann warnte angesichts des Programm des Eurosystems zum Kauf von Staatsanleihen davor, dass damit der politische Druck auf die Notenbanken noch stärker steigen könnte. Schließlich würden die nationalen Notenbanken durch die Käufe zu den wichtigsten Gläubigern ihrer Regierungen.

Keine Lösung von Strukturproblemen

In dem Kontext merkte er klar an, dass Strukturprobleme mit Sicherheit nicht durch Gelddrucken gelöst werden könnten. Wenn der Eindruck entstehe, dass Zentralbanken immer wieder an die Stelle wirksamer politischer Maßnahmen träten, sei er besorgt, dass Staatsanleihekäufe nötige Strukturreformen und Haushaltskonsolidierung in den Euro-Mitgliedstaaten verzögern könnten. Herr Weidmann begrüßte zwar die Beteuerung einiger europäischer Regierungschefs, dass das QE-Programm Strukturreformen nicht ersetzen dürfe.

Zugleich äußerte er allerdings seine Skepsis mit Goethes Worten:

"Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube".

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Quelle: http://www.investor-verlag.de