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Philharmoniker Depot

18.02.15 Zum Stand der Dinge im US-Dollar, Euro und britischen Pfund

Alle zwei Monate werfe ich an dieser Stelle für Sie einen vergleichenden Blick auf drei der beliebtesten Währungspaare weltweit: EUR/USD, das am meisten gehandelte Paar überhaupt; GBP/USD, auch als „Cable" bekannt; und EUR/GBP. Zwei dieser Paare, EUR/USD und GBP/USD, gehören zu den sogenannten „Major Pairs", also den Hauptpaaren. Als Hauptpaar gilt ein Devisenpaar dann, wenn der US-Dollar involviert ist, sprich wenn auf der einen oder der anderen Seite USD steht. EUR/GBP ist ein Paar ohne Beteiligung des US-Dollars und gehört damit zu den Cross Pairs.

Starker US-Dollar vs. schwacher Euro

Die letzten beiden Monate haben meine beiden Kernprognosen aus dem Dezember bestätigt: die andauernde Stärke des US-Dollars und die andauernde Schwäche des Euro. Diese Disparität tritt nirgendwo klarer zutage als im direkten Vergleich im Währungspaar EUR/USD, das am meisten gehandelte Paar weltweit.

Wie der große Wochenchart zeigt, geht der große Abwärtstrend inzwischen schon ins siebte Jahr. Hellblau eingezeichnet in den Chart ist der bearishe Keil, der sich über diese Zeit ausgebildet hat. Keilformationen zählen allgemein zu den Chartfortsetzungsformationen. Werden sie in Trendrichtung vom Kurs gebrochen, ist das ein Zeichen dafür, dass sich der Kurs weiter in Trendrichtung entwickeln wird.

Der bearishe Keil ist gebrochen: Ein klares Abwärtssignal

Zu Jahresbeginn kam es zu einem solchen Bruch, der Euro rauschte von nur einem Handelstag zum nächsten unter die Unterstützung bei 1,20USD. Folgerichtig setzte der Euro danach seinen steilen Abwärtstrend fort und markierte am 23.1. ein Tief bei 1,109USD. So tief stand der Euro schon seit mehr als 13 Jahren nicht mehr.

Grund für diese extreme Trendbewegung ist die gegensätzliche Geldpolitik der US-amerikanischen Notenbank Fed auf der einen und der europäischen Zentralbank EZB auf der anderen Seite. Während die EZB am 22.1. ihre eh schon expansive Geldpolitik mit dem Ankaufprogramm von Staatsanleihen noch weiter ausweitete, kündigt die Fed schon seit Monaten eine Erhöhung der Leitzinsen und damit einen restriktivere Geldpolitik an. Die EZB schwächt den Euro also im gleichen Maße, wie die Fed den Dollar stärkt. Das Resultat ist eindeutigi.

Bodenbildung im Februar?

Nun sehen wir aber im kleineren Chartbild, das den Tageschart der letzten sechs Monate zeigt, dass der Euro seit Anfang Februar konsolidiert und unter dem wichtigen Widerstand bei 1,15USD seitwärts läuft. Das zeigt auch die 10-Tagesglättung, im Chart als blaue Linie eingezeichnet, sowie das lila unterlegte Rechteck. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob das nur einen Verschnaufpause ist, bevor die Talfahrt Richtung Parität fortgesetzt wird, oder aber ob der Euro tatsächlich zum Trendwechsel ansetzt. Das gelänge der Gemeinschaftswährung allerdings erst mit einem nachhaltigen Anstieg über die 1,20USD. Und bis dahin ist es noch ein weiter Weg, vor allem mit Blick auf den März, wenn die EZB dann tatsächlich mit dem Anleihenkaufprogramm beginnt.

EUR/GBP: Der Abwärtstrend bleibt intakt

Der Blick auf den großen Chart zeigt den ebenfalls großen Abwärtstrend im EUR/GBP, den auch die ausgedehnte Gegenbewegung im ersten Halbjahr 2013 nicht brechen konnte. Zum Jahreswechsel 2014/2015 brach der Euro die große Unterstützung bei rund 0,78GBP und markierte damit nach dem 2012-Tief ein noch tieferes Tief. Der Abwärtstrend ist also weiterhin völlig intakt.

Die von mir Anfang Dezember prognostizierte Seitwärtsbewegung im EUR/GBP kam auch tatsächlich, hielt allerdings nicht lange an. Die Juli-Unterstützung aus dem letzten Jahr bei 0,7763GBP hielt zum Jahreswechsel erneut und der Euro konnte sich kurzfristig erholen. Allerdings konnte die Unterstützung einem erneuten Test Mitte Januar nicht standhalten und der Kurs brach folglich und innerhalb von nur zwei Wochen und im Zuge der EZB-Entscheidung am 22.1. auf bis zu 0,74GBP ein. Damit markierte der Euro gegenüber dem britischen Pfund ein neues Siebenjahrestief. Auch eine steile Gegenbewegung zum Monatsende auf bis zu 0,76GBP brachte trotz neuem Zwischenhoch nicht den Trendwechsel und inzwischen steht der Kurs wieder bei der 0,74-Pfundmarke.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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