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Philharmoniker Depot

23.02.15 40% der Börsianer erwarten einen Austritt Griechenlands aus dem Euro

Dieses Szenario, das noch vor ein paar Jahren die Märkte in helle Aufregung und eine große Hausse versetzte, hat inzwischen aber an Schrecken verloren. So fallen beispielsweise die Renditen für Anleihen von Ländern wie Spanien, Italien und Portugal. Das alleine zeigt, dass die Situation jetzt eine ganz andere ist als noch beim Schuldenschnitt Griechenlands vor ein paar Jahren. Damals war die Angst groß, dass nach der Staatspleite Griechenlands ein Flächenbrand drohte, der auch Spanien, Italien und Portugal verbrennen könnte. Dann aber trat die EZB ein, Mario Draghi sprach die magischen Worte, dass die EZB alles tun werde, um den Euro zu retten, und die Krise konnte gestoppt werden.

Ein Flächenbrand in Euroland ist sehr unwahrscheinlich

Seitdem ist viel passiert. Vor allem wurde umgeschuldet. Die schulden Griechenlands liegen direkt beim Staat oder der EZB. Private Anleger und auch Geschäftsbanken bangen also nicht mehr um ihr eigenes Geld und machen sich deshalb nicht mehr allzu große Sorgen. 2015 ist also nicht vergleichbar mit dem Jahr des großen Schuldenschnitts in Griechenland. Die Stimmung an den Aktienmärkten iost gut, die Mehrheit der Anleger steht auf der Käuferseite, vor allem große institutionelle Anleger kaufen Aktien. Die Unsicherheit ist also hauptsächlich auf den griechischen Aktienmarkt beschränkt. Ein Flächenbrand in Euroland hingegen ist unwahrscheinlich.

Außerdem beginnt die EZB in der nächsten Woche mit ihrem Anleihen-Kaufprogramm. Selbst wenn Griechenland noch ein bisschen weiter auf Zeit pokern sollte und die Situation damit länger unklar sein könnte als den Märkten eigentlich lieb ist, ist das Gegengewicht der EBZ ab März deutlich größer. Denn dann wird die EZB monatlich ein Volumen von 60 Milliarden Euro investieren.

EURUSD: seit Anfang Februar geht es groß seitwärts

Was die Aktien treibt, drückt den Euro. Noch steckt der Kurs im EUR/USD in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,13USD und 1,15USD. Seit Anfang Februar hat sich im Bereich von 1,13USD eine breite Unterstützung ausgebildet, aber die Tageshochpunkte sind seit dem 3.2. leicht fallend, sodass sich im Chart ein fallendes Dreieck ergibt. Dies gilt eigentlich als Trendfortsetzungsformation. Es ist also davon auszugehen, dass der Kurs die Unterstützung irgendwann nach unten bricht und dann wieder dem übergeordneten Abwärtstrend, der im EUR/USD auch weiterhin vorliegt, folgt. Doch es ist auch möglich, dass der Kurs nach oben ausbricht und somit einen Trendbruch vollzieht. Die Tageskerze vom vergangenen Freitag ist ein Doji, also eine Kerze (fast) ohne Körper, dafür aber mit langem Docht und langer Lunte. Diese Kerze verbildlicht die derzeitige Unentschiedenheit zwischen Bullen und Bären. Niemand will sich so richtig festlegen und es geht folglich weiter seitwärts.

Der wahre Kurstreiber ist die EZB

Dabei bleibt dem Euro nun nicht mehr viel Zeit, bevor die EZB ab März mit ihrem Anleihen-Kaufprogramm loslegt und den Euro somit weiter unter Druck setzt. Vor allem unter diesem Gesichtspunkt ist davon auszugehen, dass es die Gemeinschaftswährung mittelfristig erst einmal nicht aus dem Abwärtssog schafft.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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