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07.05.15 Vom Grexit zum Brexit? In Großbritannien wird morgen gewählt

Bei den morgigen Unterhauswahlen im Vereinigten Königreich geht es auch um die Zukunft der EU. Das bleibt nicht ohne Folgen für Euro und britisches Pfund. Morgen, am 7. Mai, wählen die Briten ein neues Parlament. Es geht um die Unterhauswahl und im Mittelpunkt stehen soziale und wirtschaftliche Fragen - aber auch die Zukunft Großbritanniens in der EU. Das setzt das britische Pfund unter Druck, denn wenn die Märkte eines nicht gutheißen, dann ist das Unsicherheit. So konnte der Euro in den vergangenen sieben Tagen zwischenzeitlich gut 3 Pence gutmachen und stieg gestern auf ein Elfwochenhoch bei 0,745GBP. Auch gegenüber dem US-Dollar musste das Pfund Federn lassen. Vom Zweimonatshoch am vergangenen Mittwoch bei 1,5498USD fiel das Pfund zum Wochenauftakt im Tief bis auf 1,5090USD.

Wahlen als Belastung für das Pfund

Je nachdem, wie die morgige Wahl nun ausgeht, wird es mittel- bis langfristig schwierig werden für das Pfund. Denn eines ist schon vor der Wahl klar, nämlich dass nach der Wahl vieles unklar sein dürfte, auch die Frage, ob es zu einem Referendum über das Verbleiben der UK in der EU kommt oder nicht. Ein solches Referendum kündigte David Cameron bereits an für den Fall, dass er weiterhin in 10 Downing Street, der offiziellen Residenz des britischen Premier, residieren werde. Und wenn das Schottland-Referendum im vergangenen Jahr eins gezeigt hat, dann, dass es für das Pfund ungemütlich wird, wenn die Briten über die Zukunft ihres Landes entscheiden.

So verlor das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar in den erste zehn Septembertagen des letzten Jahres kapp vier Prozent an Wert. Auslöser hierfür war eine Umfrage vor dem Referendum am 18.9., bei der zum ersten (und einzigen) Mal die Befürworter einer Unabhängigkeit Schottlands vorne lagen. Bis zum 18.9., als klar wurde, dass es nicht zu einem unabhängigen Schottland kommen würde, erholte sich das Pfund dann wieder.

Kommt es zu einem UK/EU-Referendum?

Entscheidend für das Referendum war die Währungsfrage. Die Regierung in Westminster wollte einem unabhängigen Schottland das Pfund verbieten und die linksliberale Scottish National Party (SNP), die in Schottland seit 2011 die Regionalregierung stellt, konnte die mit der Währungsfrage einhergehende Unsicherheit nicht zerstreuen.

Und auch bei der morgigen Wahl geht es um Fragen, die direkten Einfluss haben auf den Außenwert des Pfunds. Bisher liegen die beiden großen Parteien, die Konservativen unter dem amtierenden Premierminister David Cameron und die Labour-Partei unter Herausforderer Ed Miliband, Kopf an Kopf. Es ist also unwahrscheinlich, dass eine der zwei großen Parteien als klarer Sieger aus der Wahl hervorgehen wird und somit die Regierungsmehrheit hat. Was in Deutschland und anderen Ländern mit Verhältniswahl die Norm ist, gilt in Großbritannien, das Mehrheitswahlsystem hat, als unerwünschter Sonderfall, der zu einem sogenannten „hung parliament" führt. Dieses hung parliament ist als solches nicht regierungsfähig und kann nur durch die Bildung einer Koalitionsregierung, einer Minderheitsregierung oder durch Neuwahlen aufgelöst werden.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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