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Philharmoniker Depot

07.05.15 Eurokrise – Schwere Turbulenzen am Rentenmarkt

Oh la la - jetzt geht es wirklich zur Sache. Und zwar am Rentenmarkt in Europa. Erinnern Sie sich? Erst vor kurzem sprach der Chef der Landesbank Baden Württemberg mit Blick auf den Rentenmarkt von der Mutter aller Blasen. Aktuell scheint etwas Luft aus dieser Blase zu entweichen. Und zwar mit rasanter Geschwindigkeit.

Scharfer Renditeanstieg

Ja, in der Tat, seit einigen Tagen kennen die Kurse am Rentenmarkt – auch am deutschen – nur noch eine Richtung. Der Bund-Future erlebt den herbsten Einbruch in der Geschichte. Binnen weniger Tage verzwölffachte sich die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen. Sicherlich, von einem ultra-tiefen Niveau aus. Dennoch sei erwähnt, dass wir erst jüngst noch bei einer Rendite von 0,05 Prozent lagen. Am gestrigen Abend lag die Rendite dann bei 0,61 Prozent. Rumms. Auch bei der fünfjährigen Bundesanleihe ist das Vorzeichen wieder positiv. Gestern stieg die Rendite auf 0,1 Prozent.

Renditeanstieg an der Peripherie

Aber nicht nur am deutschen Rentenmarkt kracht es gewaltig. Auch an den Rentenmärkten der überschuldeten Staaten der Peripherie knirscht es heftig im Gebälk. Binnen kurzer Zeit verdoppelte sich die Rendite der italienischen Staatsanleihe fast. Aktuell sind wir hier wieder bei knapp zwei Prozent angekommen. Sicherlich, das ist im historischen Vergleich für italienische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren immer noch ultra-tief. Und es ist in Relation zur Verzinsung am US-Rentenmarkt auch beachtlich, dass sich die Italiener für zehn Jahre um 0,3 Prozent günstiger refinanzieren können als die US-Amerikaner.

Hohes Mass an Nervosität

Fakt ist jedenfalls, dass am Euro-Rentenmarkt ein extrem hohes Maß an Nervosität vorherrscht. In divesen Marktberichten wird indes von einem relativ ausgetrocknetem Markt berichtet, seit die EZB als großer Staatsanleihenkäufer tätig ist. Andererseits erwarten viele Analysten eine verbesserte Konjunktur in Europa. Insofern ist hier klar die Sorge im Markt, dass die Draghi-EZB schon relativ rasch mit dem Anleihenkaufprogramm, das ja bis zum September 2016 laufen sollte, aufhören wird. Wohl gemerkt, sieben Tage in Folge ging es nun steil bergab mit dem Bund-Future. Analyst Jasper Lawler von CMC Markets sagt, dass die Gefahr real sei, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm frühzeitig einstellen werde. Insofern seien sowohl eine steigende Inflation als auch eine anziehende Konjunktur massgeblich.

Ja, die Verwerfungen am Rentenmarkt sollten keinesfalls unterschätzt werden. Gut möglich, dass schon jetzt einige Akteure in Schieflage geraten sein könnten. Und last but not least sei auch noch klar betont, dass die Turbulenzen am Rentenmarkt auch auf den Aktienmarkt abstrahlen. Gestern fiel der DAX ja in Richtung 11200 Zähler zwischenzeitlich. Wohl gemerkt, das Jahreshoch lag bei knapp 12400. Anscheinend geht sowohl dem Aktien- wie auch dem Rentenmarkt die Luft aus.

Große Vorsicht ist angebracht!!!

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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