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Philharmoniker Depot

15.12.15 Euro Krise - Kommt die europäische Desintegration?

diese vorweihnachtlichen Tage im Umbruchsjahr 2015 verlaufen alles andere als ruhig. An den Aktienmärkten herrscht vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank extreme Nervosität vor. Vorweihnachtliche Ruhe an den Märkten sieht anders aus. Von einer Jahresendrallye kann keine Rede sein - im Gegenteil. Binnen weniger Tage gibt der Dax mehr als 1000 Punkte nach. Anders formuliert, ein ruhiges Ausklingen des Jahres ist heuer nicht drin. Die Lage bleibt bis auf weiteres hochvolatil und angespannt.

Europäische Desintegration

Und auch in Sachen Krise kehrt in Europa keinerlei Ruhe ein. Gestern sah sich sogar die US-Ratingagentur Standard & Poor`s dazu veranlasst, vor einer möglichen Desintegration in Europa zu warnen. Reuters bericht jedenfalls, dass eine solche Entwicklung sich der Agentur zufolge letztlich auf die Bonitätsnoten der Länder auswirken könne. Es gebe vermehrt Anzeichen, dass Schritte hin zu einer stärkeren Integration rückgängig gemacht werden könnten, sagte Ratingspezialist Moritz Krämer laut Reuters. Das zeigten etwa die Schuldenkrise in Griechenland und das bevorstehende Referendum über die EU-Mitgliedschaft in Großbritannien. Solche Themen seien vorher ein Tabu gewesen. Sollten Länder die Euro-Zone oder die EU verlassen, würden die wirtschaftliche Stabilität geschwächt und Wachstumschancen auf Jahre verringert, so das Fazit.

Flüchtlingspolitik im Visier

Interessant auch, dass die US-Agentur auach auf politische Strömungen und die Flüchtlingskrise einging. Ratings könnten auch unter Druck geraten, wenn aus dem Zulauf zu populistischen und euroskeptischen Parteien eine Veränderung der politischen Ziele folge. Das ist die klare und unmivßverständliche Warnung von Herrn Krämer. Länder könnten beispielsweise dann bei Reformen nachlassen. Viel hänge auch davon ab, wie schnell und entschlossen die Politik auf Probleme wie die Flüchtlingskrise reagiere. Sollte wegen Meinungsverschiedenheiten der Staaten die Lösung von Krisen schwerer werden, könnten die Risiken für die Kreditwürdigkeit der Länder zunehmen.

Oh oh oh - hier kündigt sich Ungemach von Seiten der wohl mächtigsten Ratingagentur der Welt an. Naja, sollte es so weit kommen, wird die Draghi-EZB sicherlich nicht zögern, das Euro-QE nochmals massiv auszuweiten. Nach dem Motto "whatever it takes".

Alternativlos eben.

Bis zum endgültigen Untergang.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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